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Enerige & Management > Fernwärme - Stadtwerke Bayreuth bauen neue Wärmezentrale
Gemeinsam für den Ausbau des Fernwärmenetzes. Quelle: Stadtwerke Bayreuth
FERNWÄRME:
Stadtwerke Bayreuth bauen neue Wärmezentrale
In Bayreuth im Norden Bayerns entsteht eine neue Energiezentrale mit Wärmepumpen. Sie soll das Fernwärmenetz nachhaltiger machen und die Versorgung langfristig sichern.
 
Die Stadtwerke Bayreuth haben mit dem Ausbau ihres Fernwärmenetzes begonnen. Im Zentrum der Arbeiten steht die neue Energiezentrale in der Ludwig-Thoma-Straße, die mit Wärmepumpen ausgestattet werden soll. Dadurch soll die Wärmeversorgung in der Stadt nachhaltiger werden und mehr Kapazität erhalten. Bereits im Herbst sollen die Bauarbeiten an den Leitungen abgeschlossen sein, die die bestehende Anlage in der Röntgenstraße mit der neuen Zentrale verbinden. Dies geben die Stadtwerke Bayreuth in einer Mitteilung vom 25. September bekannt. 

Nach Angaben von Markus Rützel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth, erfüllt die bisherige Energiezentrale die steigende Nachfrage kaum noch. Gleichzeitig schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der Fernwärme regenerativ erzeugt werden müssen. Die neue Anlage soll beides leisten: mehr Leistung und einen deutlich höheren Anteil erneuerbarer Energien.

Das betroffene Fernwärmenetz erstreckt sich über rund 1,5 Kilometer und endet derzeit am Friedrichsforum. Bislang stammt die Wärme ausschließlich aus fossilen Quellen. Künftig werden drei Großwärmepumpen im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen markgräflichen Reitergarnison für mindestens 70 Grad heiße Wärme sorgen. Sie können zunächst bis zu 2 MW liefern, später bis zu 15 MW. Damit erzeugt die neue Zentrale so viel regenerative Wärme wie etwa 400 Einfamilienhaus-Wärmepumpen zusammen, erklärt der Versorger.

Die Verbindung der beiden Energiezentralen schafft laut Rützel zudem mehr Spielraum im Netz. So könnten über die neuen Leitungen doppelt so viele Kunden mit Wärme versorgt werden. Neben den Wärmepumpen sind zwei Wärmespeicher mit jeweils 15 Metern Höhe sowie große Rückkühler vorgesehen. Der erste Bauabschnitt soll 2026 fertiggestellt sein. Die Investitionskosten geben die Stadtwerke Bayreuth mit etwa 1,3 Millionen Euro an.

Rolle der Fernwärme

Ein zweiter Bauabschnitt sieht vor, industrielle Abwärme des Unternehmens Blaha, einem Industriebetrieb für Metallverarbeitung, in das Fernwärmenetz einzuspeisen. Diese technische Lösung befinde sich laut der Stadtwerke noch in der Planungsphase, werde aber als weiterer Beitrag zur Klimaneutralität bewertet.

Für Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) ist Fernwärme ein zentraler Hebel, um das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2040 zu erreichen. Er betont, dass Fernwärme gerade in der Innenstadt von Bayreuth entscheidend sei, da andere erneuerbare Optionen wie Biomasseheizungen oder Wärmepumpen im Gebäudebestand oft nicht praktikabel sind.

Stadtwerke-Chef Rützel verweist auf das GEG, das ab 2045 ausschließlich erneuerbare Energien im Gebäudebereich vorschreibt. Er sieht die Fernwärme als eine der wenigen realistischen Lösungen für dicht bebaute Stadtgebiete. Die neue Zentrale gelte daher als wichtiger Schritt, um Bayreuths Wärmeversorgung frühzeitig auf erneuerbare Grundlagen zu stellen, so Rützel.
 

Davina Spohn
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