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Enerige & Management > Strom - Stadtwerke Bad Sachsa geben Stromgeschäft auf
Die beiden Geschäftsführer und der Bürgermeister von Bad Sachsa bei der Unterzeichnung. Quelle: Harz Energie
STROM:
Stadtwerke Bad Sachsa geben Stromgeschäft auf
Das Unternehmen in Niedersachsen konzentriert sich auf das Wassergeschäft und den Bäderbetrieb.
 
Die Stromversorgung der Stadtwerke Bad Sachsa kommt in andere Hände. Wie es in einer Mitteilung heißt, übernimmt die benachbarte Harz Energie den Geschäftsbereich. Die Harz Energie gibt dafür ihren 25,1-Prozent-Anteil an den Stadtwerken Bad Sachsa wieder zurück an die örtliche Bädergesellschaft, die sich vollständig in Händen der Stadt Bad Sachsa befindet.

Die Bädergesellschaft Bad Sachsa „wird damit zur alleinigen Gesellschafterin der Stadtwerke“. Die Wasserversorgung verbleibt ebenfalls bei den Stadtwerken und damit im vollständigen Eigentum der Stadt. Über mögliche finanzielle Ausgleichszahlungen wurde nichts mitgeteilt.

Die Stadtwerke Bad Sachsa beliefern nach eigenen Angaben bei einem Jahresumsatz von 6,6 Millionen Euro rund 4.800 Stromkunden und 2.600 Wasserkunden. Das Stromnetz ist knapp 100 Kilometer lang. Harz Energie übernimmt künftig die operative Betriebsführung, dazu zählt auch der Netzbetrieb, Ablesung, Abrechnung, Kundenservice und das Rechnungswesen.

Die zwölf Mitarbeiter der Stadtwerke werden von der Harz Energie übernommen. Geschäftsführer Stefan Lummer gehe im April 2025 in den Ruhestand und werde den Übergabeprozess aber noch bis zur Verabschiedung des Jahresabschlusses begleiten, heißt es weiter.

Zu klein für die Herausforderungen bei Strom 

„Für kleine Stadtwerke ist es immer schwerer, die regulatorisch-rechtlichen Anforderungen und die hohen Investitionen in Infrastruktur und Netzausbau zu bewältigen. Die anstehenden Veränderungen sind mit aktuell noch 12 Mitarbeitenden nicht mehr zu stemmen“, gibt Daniel Quade, Bürgermeister der Stadt Bad Sachsa, als Gründe für die Entscheidung an.

Bereits im Juli vergangenen Jahres hat die Harz Energie die Stadtwerke Bad Harzburg übernommen. „Das Unternehmen ist als Einheit mittelfristig zu klein, um am Markt bestehen zu können“, sagte damals der Geschäftsführer Bernd Vollrodt. Die Stadtwerke Bad Harzburg brachten gut 14.000 Stromkunden und 5.000 Gaskunden bei einem Jahresumsatz von etwa 28 Millionen Euro mit in den Zusammenschluss ein. Das Stadtwerk selbst blieb allerdings als Marke erhalten.

Die Harz Energie mit Sitz in Osterode beliefert nach eigenen Angaben im Harz, Harzvorland und im Eichsfeld rund 95.000 Strom-, 56.000 Gas-, 32.000 Trinkwasser- und 470 Wärmekunden. Der Umsatz 2023 lag bei 497 Millionen Euro.

Größter Gesellschafter des Unternehmens ist die Thüga. Es folgen die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Osterode mit 23,02 Prozent und die Stadt Goslar mit 13,81 Prozent. Sechs weitere kommunale Institutionen aus der Region halten fünf Prozent oder weniger der Anteile.
 
 

Stefan Sagmeister
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