Zäsur in Augsburg: Nach Walter Casazza hat sich jetzt Alfred Müllner zum Rückzug aus der Geschäftsführung des Kommunalversorgers entschlossen.

 

Zwei gehen, einer soll kommen: Wie Stadtwerke Augsburg (swa) mitteilen, scheidet Geschäftsführer Alfred Müllner zum 31. August dieses Jahres aus dem Unternehmen aus. Darauf hätten sich Aufsichtsrat und Müllner sich einvernehmlich verständigt, heißt es. Durch den Rückzug des 62-Jährigen solle der Weg für eine Neustrukturierung in der Geschäftsführung zum Jahreswechsel geebnet werden. Co-Geschäftsführer Walter Casazza hatte bereits im April vergangenen Jahres durchblicken lassen, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Anstelle des Duos soll künftig ein Alleingeschäftsführer die Stadtwerke leiten.

Müllner, verantwortlich für die Sparten Energie und Trinkwasser, kam vor sieben Jahren nach Augsburg. Mit Wirkung zum August 2021 war sein Arbeitsvertrag um weitere fünf Jahre verlängert worden. „Mit Alfred Müllner wird ein Geschäftsführer verabschiedet, der die swa zu einem modernen Energiedienstleister umgebaut und die Klimastrategie der Stadtwerke Augsburg geprägt hat“, kommentiert Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Eva Weber (CSU) die Personalie.

Bis Ende des Jahres soll Walter Casazza zusammen mit dem Augsburger Unternehmensberater Michael Hofmann das kommunale Unternehmen führen. Hofmann ist Experte für Interims-Management. Der Posten des Alleingeschäftsführers soll zum 1. Januar 2024 besetzt werden. Die Suche nach Kandidaten habe bereits begonnen. Die Neustrukturierung erfolge, „um den Anforderungen an eine moderne, ökologische und finanziell stabile kommunale Daseinsvorsorge gerecht zu werden, erklärt der Aufsichtsrat. Vor Casazzas Ankündigung im vergangenen Jahr soll es Spannungen zwischen ihm und dem Aufsichtsrat gegeben haben. Wie die Augsburger Allgemeine damals erfahren haben will, soll die Oberbürgermeisterin kurzerhand ein Strich durch Planungen Casazzas für die Verkehrsbetriebe gemacht haben.