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Enerige & Management > Erdgasfahrzeuge - Stadtwerke Aue finden Abnehmer für CNG-Tankstelle
Quelle: Fotolia / stadtratte
ERDGASFAHRZEUGE:
Stadtwerke Aue finden Abnehmer für CNG-Tankstelle
Das Ausdünnen des Netzes von (Bio-)Methan-Tankstellen ist aufgehalten – zumindest in Sachsen. Die Stadtwerke Aue-Bad Schlema haben einen Käufer für ihre CNG-Station gefunden.
 
Sie galt als Auslaufmodell. Zum 1. Oktober sollte die CNG-Tankstelle in Aue-Bad Schlema schließen. Zu gering der Absatz, zu hoch die Gaspreise und damit auch die Kosten für das an der Zapfstation angebotene komprimierte Erdgas (CNG). Doch die Stadtwerke in der sächsischen Großen Kreisstadt haben noch einen Abnehmer für ihre Tankstelle gefunden.

Ab dem 1. Juli betreibt „OG Clean Fuels“ die CNG-Station an der Schwarzenberger Straße. Das 2009 in den Niederlanden gegründete Unternehmen ist inzwischen auch in Deutschland, Schweden und Belgien aktiv. Weil OG Clean Fuels sich auf CNG aus nachhaltigen Rohstoffen und Abfällen spezialisiert hat, bietet auch die übernommene Tankstelle im Erzgebirge Bio-CNG an.

Stadtwerke-Chef Rene Rücker sieht „die Versorgung mit nachhaltig aus Abfall und Reststoffen produziertem Bio-CNG in Aue-Bad Schlema“ mit der Übernahme durch OG sichergestellt. Die Stadt bleibe dadurch „ein herausragender Standort für klimaschonende Mobilität im Erzgebirge und in Sachsen“. Die Stadtwerke hatten die Station seit 2004 betrieben, teilt eine Sprecherin des Versorgers auf Anfrage dieser Redaktion mit.

OG Clean Fuels baut nun auch regionale Netze aus

OG Clean Fuels gilt mit 140 öffentlich zugänglichen CNG-Tankstellen, die das Unternehmen häufig von anderen Betreibern übernimmt, als Marktführer in Deutschland. Für den Logistiker DHL hat das Unternehmen zudem etwa ein Dutzend firmeneigene Stationen errichtet. Der Kauf der Tankstelle in Aue markiert für Achim Wiedey eine „neue Phase“. Der Vertriebsleiter von OG Clean Fuels sieht das Netz der Lkw-tauglichen Stationen entlang der wichtigen Fernverkehrstrassen weitgehend realisiert. „Nun wollen wir das Netz gezielt durch regionale Angebote für die Transportwirtschaft erweitern.“

In Aue-Bad Schlema hat das Unternehmen neben Erdgas-Pkw vor allem Lastwagen regionaler Transportunternehmen – etwa aus den Branchen Baustoff, Recycling und Lebensmittel – im Blick, die täglich Fahrten von 100 bis 400 Kilometern zurücklegen. Achim Wiedey rät Transportunternehmen zum Umstieg von Diesel auf regeneratives Bio-CNG. Damit ließen sich „hohe Kraftstoffkosten vermeiden und zugleich ist klimaneutrales Fahren möglich“.

Den Fortbestand der CNG-Tankstelle in Aue-Bad Schlema schreibt sich der Verein CNG-Club auf die Fahnen. Durch „intensive Pressearbeit“ habe der CNG-Club, der sich selbst als Verbraucherschutzorganisation beschreibt, die Rettung der Station angestoßen. In Kombination mit dem Angebot klimaschonender Kraftstoffe könnten in Aue-Bad Schlema Busse, Nutzfahrzeuge, Lkw, Traktoren und Pkw weiter den erneuerbaren 130-Oktan-Sprit tanken – sofern die Mobile über den entsprechenden Antrieb verfügen.

Juliane Gött, Vorstandsvorsitzende des CNG-Clubs, kündigte an, sich auch künftig „für eine Sicherung des bestehenden, aber auch für einen konsequenten Ausbau des CNG-Tankstellennetzes“ einzusetzen. Der Verein sieht seine Aufgaben darin, Informationsplattform und Netzwerk zu sein und als Bundesverband die Interessen von Verbrauchern und Flottenbetreibern zu vertreten.
 

Volker Stephan
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Mittwoch, 26.06.2024, 09:52 Uhr

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