 
				
					Sieht eine Trendwende: Geschäftsführer Michael Schäfer. Quelle: Stadtwerke Aalen
				
			
				BILANZ:
			
		
		
			Stadtwerke Aalen zur Jahresmitte überraschend im Plus
		
		
			
				Silberstreif im Geschäftsbetrieb: Die kriselnden Stadtwerke Aalen sind besser als erwartet ins Jahr 2025 gestartet. Der Halbjahreswert liegt um zwei Millionen Euro besser – und im Plus.
			
		
		
			Aufatmen bei den Stadtwerken Aalen. Der baden-württembergische Versorger und die Kommune sprechen von einer „Trendwende“,
nachdem offenbar Management-Fehler und ein teurer Energieeinkauf seit 2023 zu einem Defizit von insgesamt 18,6 Millionen Euro
geführt hatten. Unter dem neuen Geschäftsführer Michael Schäfer läuft es wieder besser.
Bei einem Medientermin am 12. September stellten Schäfer und Frederick Brütting, Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister (SPD), strukturelle Änderungen bei den Stadtwerken vor. Und sie nutzten die Gelegenheit, einen voraussichtlichen Überschuss von rund 1,5 Millionen Euro für das erste Halbjahr 2025 bekannt zu geben.
Diese Zahl (1,499 Millionen Euro) bestätigte ein Sprecher der Stadtwerke auf Anfrage dieser Redaktion. Beim Termin war noch von einem Betrag von 1,4 Millionen Euro die Rede. Michael Schäfer war für die ersten sechs Monate ursprünglich von einem Minus in Höhe von 435.000 Euro ausgegangen. Damit stehen die Ostwürttemberger zur Jahresmitte rund zwei Millionen Euro besser da als erwartet.
Stadt stützt mit Kapitalerhöhung und Eigenbetrieb für die Bäder
Eigentlich ist es in Aalen unüblich, mit Zwischenergebnissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Angesichts der Millionenverluste sei der Versorger derzeit aber auch um größtmögliche Transparenz gegenüber der Bevölkerung bemüht, so der Sprecher. Auch im Falle von negativen Ergebnissen hätte der Versorger diese kommuniziert.
Michael Schäfer ist seit Mitte Dezember 2024 für die Stadtwerke verantwortlich. Zuvor hatte Vorgänger Christoph Trautmann im Lichte der angehäuften Verluste seinen Stuhl räumen müssen. Gegen seine fristlose Entlassung hat er unterdessen Klage eingereicht (wir berichteten).
Ob Aalen durch das unerwartet gute Ergebnis von Ende Juni nun aus den roten Zahlen − es drohen die dritten in Folge − herauskommt, ist möglich. Allerdings bleiben die Stadtwerke auf Nachfrage zurückhaltend. Der Versorger wollte keine Prognose abgeben, ob sich der noch im Frühjahr für 2025 vorausgesagte Verlust im einstelligen Millionenbereich komplett abwenden lasse.
Konkreter äußern Stadtspitze und Stadtwerke-Vorstand sich zur organisatorischen Neuausrichtung, für die der Stadtrat am 11. September in nicht-öffentlicher Sitzung den Weg freigemacht hatte. Aus der Stadtwerke GmbH wird künftig die Stadtwerke GmbH & Co. KG, eine Personengesellschaft. Zugleich lagert die Stadt die notorischen Verlustbringer, die Bäder, in einen Eigenbetrieb aus und stemmt weitgehend deren fortwährendes Minus.
Das Gegenrechnen von Gewinnen der Stadtwerke und den Verlusten der Bäder soll im Querverbund weiter möglich sein. Dies liege derzeit allerdings bei den Finanzbehörden zur Prüfung vor. Die Stadtwerke bleiben im Auftrag des Eigenbetriebs auch Betreiber der Bäder und Arbeitgeber der Beschäftigten.
Die neue Struktur verschafft den Stadtwerken den nötigen finanziellen Spielraum. Einmal dadurch, dass die Verluste nicht mehr in der Bilanz des Versorgers auftauchen. Zum anderen entbindet die Kommune die Stadtwerke auch von aufgelaufenen Altlasten der Bäder. Kredite über 48 Millionen Euro aus den vergangenen Jahren wolle die Stadt „teilweise“ übernehmen, heißt es.
Außerdem macht die Kommune noch einmal das Portmonee auf. 15 Millionen Euro der einzigen Gesellschafterin wandern als Kapitalerhöhung an die Stadtwerke. Das nimmt Druck vom Kessel und ist auch deshalb wichtig, weil der Versorger vor kostspieligen Aufgaben steht. Etwa 43,8 Millionen Euro wollen die Stadtwerke bis 2027 für die Strom- und Wärmenetze ausgeben. Das vom Stadtrat bereits im Juli freigegebene Geld ist binnen zehn Jahren zurückzuzahlen.
Die Bäder sollen ab Herbst 2026 als Eigenbetrieb laufen. Dann zählt auch das in Bau befindliche Hirschbach-Hallenbad dazu. Dessen Kosten liegen voraussichtlich bei 65,7 Millionen Euro – und tauchen ebenfalls nur in der Bilanz des Eigenbetriebs auf.
		Bei einem Medientermin am 12. September stellten Schäfer und Frederick Brütting, Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister (SPD), strukturelle Änderungen bei den Stadtwerken vor. Und sie nutzten die Gelegenheit, einen voraussichtlichen Überschuss von rund 1,5 Millionen Euro für das erste Halbjahr 2025 bekannt zu geben.
Diese Zahl (1,499 Millionen Euro) bestätigte ein Sprecher der Stadtwerke auf Anfrage dieser Redaktion. Beim Termin war noch von einem Betrag von 1,4 Millionen Euro die Rede. Michael Schäfer war für die ersten sechs Monate ursprünglich von einem Minus in Höhe von 435.000 Euro ausgegangen. Damit stehen die Ostwürttemberger zur Jahresmitte rund zwei Millionen Euro besser da als erwartet.
Stadt stützt mit Kapitalerhöhung und Eigenbetrieb für die Bäder
Eigentlich ist es in Aalen unüblich, mit Zwischenergebnissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Angesichts der Millionenverluste sei der Versorger derzeit aber auch um größtmögliche Transparenz gegenüber der Bevölkerung bemüht, so der Sprecher. Auch im Falle von negativen Ergebnissen hätte der Versorger diese kommuniziert.
Michael Schäfer ist seit Mitte Dezember 2024 für die Stadtwerke verantwortlich. Zuvor hatte Vorgänger Christoph Trautmann im Lichte der angehäuften Verluste seinen Stuhl räumen müssen. Gegen seine fristlose Entlassung hat er unterdessen Klage eingereicht (wir berichteten).
Ob Aalen durch das unerwartet gute Ergebnis von Ende Juni nun aus den roten Zahlen − es drohen die dritten in Folge − herauskommt, ist möglich. Allerdings bleiben die Stadtwerke auf Nachfrage zurückhaltend. Der Versorger wollte keine Prognose abgeben, ob sich der noch im Frühjahr für 2025 vorausgesagte Verlust im einstelligen Millionenbereich komplett abwenden lasse.
Konkreter äußern Stadtspitze und Stadtwerke-Vorstand sich zur organisatorischen Neuausrichtung, für die der Stadtrat am 11. September in nicht-öffentlicher Sitzung den Weg freigemacht hatte. Aus der Stadtwerke GmbH wird künftig die Stadtwerke GmbH & Co. KG, eine Personengesellschaft. Zugleich lagert die Stadt die notorischen Verlustbringer, die Bäder, in einen Eigenbetrieb aus und stemmt weitgehend deren fortwährendes Minus.
Das Gegenrechnen von Gewinnen der Stadtwerke und den Verlusten der Bäder soll im Querverbund weiter möglich sein. Dies liege derzeit allerdings bei den Finanzbehörden zur Prüfung vor. Die Stadtwerke bleiben im Auftrag des Eigenbetriebs auch Betreiber der Bäder und Arbeitgeber der Beschäftigten.
Die neue Struktur verschafft den Stadtwerken den nötigen finanziellen Spielraum. Einmal dadurch, dass die Verluste nicht mehr in der Bilanz des Versorgers auftauchen. Zum anderen entbindet die Kommune die Stadtwerke auch von aufgelaufenen Altlasten der Bäder. Kredite über 48 Millionen Euro aus den vergangenen Jahren wolle die Stadt „teilweise“ übernehmen, heißt es.
Außerdem macht die Kommune noch einmal das Portmonee auf. 15 Millionen Euro der einzigen Gesellschafterin wandern als Kapitalerhöhung an die Stadtwerke. Das nimmt Druck vom Kessel und ist auch deshalb wichtig, weil der Versorger vor kostspieligen Aufgaben steht. Etwa 43,8 Millionen Euro wollen die Stadtwerke bis 2027 für die Strom- und Wärmenetze ausgeben. Das vom Stadtrat bereits im Juli freigegebene Geld ist binnen zehn Jahren zurückzuzahlen.
Die Bäder sollen ab Herbst 2026 als Eigenbetrieb laufen. Dann zählt auch das in Bau befindliche Hirschbach-Hallenbad dazu. Dessen Kosten liegen voraussichtlich bei 65,7 Millionen Euro – und tauchen ebenfalls nur in der Bilanz des Eigenbetriebs auf.
				Volker Stephan
				
			
		
					© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 15.09.2025, 13:03 Uhr
				
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