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Stadtwerke Aalen auf dem Weg der Konsolidierung
Bei den Stadtwerken Aalen wurden die Ursachen für die jüngsten Millionenverluste analysiert. Der neue Geschäftsführer und ein Hilfspaket der Stadt sollen nun für Stabilität sorgen.
In den vergangenen Monaten haben die Stadtwerke Aalen im östlichen Baden-Württemberg für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt.
Im Dezember 2024 wurde der damalige Geschäftsführer Christoph Trautmann fristlos entlassen, nachdem „fehlerhafte Beschaffungsentscheidungen“
und „ausgelagerte Dienstleistungen“ zu einem Millionen-Verlust – 25 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 – geführt hatten, so der Vorwurf der Stadt. Außerdem hätten sich Vertreter der Kommune
und des Aufsichtsrats von der früheren Geschäftsleitung „getäuscht“ gefühlt. Noch im Dezember hatte die Stadt, als Gesellschafter
des kommunalen Versorgers, mit Michael Schäfer einen neuen Geschäftsführer ins Amt gehoben. Zwischenzeitlich hat Trautmann
gegen seine Kündigung Klage eingereicht.
Nun hat sich die Stadt zur Zukunft der Stadtwerke geäußert. Diese „verfolgen konsequent die Neuausrichtung“, heißt es in einer Mitteilung der Kommune. Und weiter: „Unter dem neuen Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Schäfer wird mit Unterstützung der Stadt Aalen die Konsolidierung des städtischen Tochterunternehmens energisch vorangetrieben.“
Nicht betriebsnotwendige Liegenschaften stehen zur Disposition
Die Analyse der Ursachen für die massiven Verluste des kommunalen Versorgers haben der Kommune zufolge „weitreichende Defizite in der Organisation und Mängel, vor allem im Bereich der Energiebeschaffung aufgedeckt“, heißt es weiter. Fallende Energiepreise zwischen 2019 und 2022 hätten die Fehler im Energiehandel noch kaschiert. mit dem Anstieg der Preise seien die Verluste dann nicht mehr kompensierbar gewesen. Hinzu kamen laut der Stadt Einbußen bei den Umsatzerlösen und gleichzeitig um ein Vielfaches gestiegene Ausgaben, insbesondere höhere betriebliche Aufwendungen und erhöhte Zinsaufwendungen.
Alleine die Materialaufwendungen haben demnach tatsächlich um 14,27 Millionen Euro höher gelegen als der Betrag, der dem Aufsichtsrat vorgelegt worden sei. Überhaupt habe sich gezeigt, dass dem Aufsichtsrat und der Stadtverwaltung bis zum November 2024 falsche Zahlen zur finanziellen Situation des Versorgers vorgelegt wurden.
Schließlich habe die Analyse auch ergeben, dass personelle und strukturelle Wechsel in der Organisation dazu geführt, „dass der Überblick über bereits getätigte Strom- bzw. Gaseinkäufe zunehmend verloren ging“, heißt es von Seiten der Stadt Aalen.
Michael Schäfer, dem neuen Geschäftsführer, obliegt nun die Aufgabe, einerseits das Unternehmen zu stabilisieren und eine Strategie für einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zu erarbeiten, andererseits, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Dafür werde es eine organisatorische Umstrukturierung geben, teilte die Stadt mit. Außerdem sei geplant, noch im Sommer das Kundenzentrum in der Innenstadt wiederzueröffnen. Da zahlreiche Kunden noch keine Abrechnung erhalten haben, sollen Maßnahmen für eine personelle Verstärkung ergriffen werden. Vor diesem Hintergrund werde auch das rollierende Abrechnungssystem auf Stichtagsabrechnungen umgestellt.
Trotz der erheblichen finanziellen Probleme hatte der Gemeinderat von Aalen im April beschlossen, die Stadtwerke in kommunaler Hand zu halten und „ihnen in dieser schwierigen Lage beizustehen“. Dafür wurde von der Stadtverwaltung ein Unterstützungspaket in Höhe von 25 Millionen Euro erarbeitet, über das noch im Mai im Gemeinderat entschieden werden soll. Neben Einsparungen im städtischen Haushalt ist auch der Verkauf des örtlichen Hallenbad-Grundstücks durch die Stadtwerke vorgesehen. Darüber hinaus soll eine Reihe von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften der Stadt und der Stadtwerke veräußert werden. Daneben steht auch eine strategische Neuausrichtung der Geschäftsfelder sowie der Verkauf von Beteiligungen zur Disposition. Schließlich werde geprüft, ob die für den finanziellen Schaden Verantwortlichen auf Schadensersatz verklagt werden können.
Nun hat sich die Stadt zur Zukunft der Stadtwerke geäußert. Diese „verfolgen konsequent die Neuausrichtung“, heißt es in einer Mitteilung der Kommune. Und weiter: „Unter dem neuen Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Schäfer wird mit Unterstützung der Stadt Aalen die Konsolidierung des städtischen Tochterunternehmens energisch vorangetrieben.“
Nicht betriebsnotwendige Liegenschaften stehen zur Disposition
Die Analyse der Ursachen für die massiven Verluste des kommunalen Versorgers haben der Kommune zufolge „weitreichende Defizite in der Organisation und Mängel, vor allem im Bereich der Energiebeschaffung aufgedeckt“, heißt es weiter. Fallende Energiepreise zwischen 2019 und 2022 hätten die Fehler im Energiehandel noch kaschiert. mit dem Anstieg der Preise seien die Verluste dann nicht mehr kompensierbar gewesen. Hinzu kamen laut der Stadt Einbußen bei den Umsatzerlösen und gleichzeitig um ein Vielfaches gestiegene Ausgaben, insbesondere höhere betriebliche Aufwendungen und erhöhte Zinsaufwendungen.
Alleine die Materialaufwendungen haben demnach tatsächlich um 14,27 Millionen Euro höher gelegen als der Betrag, der dem Aufsichtsrat vorgelegt worden sei. Überhaupt habe sich gezeigt, dass dem Aufsichtsrat und der Stadtverwaltung bis zum November 2024 falsche Zahlen zur finanziellen Situation des Versorgers vorgelegt wurden.
Schließlich habe die Analyse auch ergeben, dass personelle und strukturelle Wechsel in der Organisation dazu geführt, „dass der Überblick über bereits getätigte Strom- bzw. Gaseinkäufe zunehmend verloren ging“, heißt es von Seiten der Stadt Aalen.
Michael Schäfer, dem neuen Geschäftsführer, obliegt nun die Aufgabe, einerseits das Unternehmen zu stabilisieren und eine Strategie für einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zu erarbeiten, andererseits, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Dafür werde es eine organisatorische Umstrukturierung geben, teilte die Stadt mit. Außerdem sei geplant, noch im Sommer das Kundenzentrum in der Innenstadt wiederzueröffnen. Da zahlreiche Kunden noch keine Abrechnung erhalten haben, sollen Maßnahmen für eine personelle Verstärkung ergriffen werden. Vor diesem Hintergrund werde auch das rollierende Abrechnungssystem auf Stichtagsabrechnungen umgestellt.
Trotz der erheblichen finanziellen Probleme hatte der Gemeinderat von Aalen im April beschlossen, die Stadtwerke in kommunaler Hand zu halten und „ihnen in dieser schwierigen Lage beizustehen“. Dafür wurde von der Stadtverwaltung ein Unterstützungspaket in Höhe von 25 Millionen Euro erarbeitet, über das noch im Mai im Gemeinderat entschieden werden soll. Neben Einsparungen im städtischen Haushalt ist auch der Verkauf des örtlichen Hallenbad-Grundstücks durch die Stadtwerke vorgesehen. Darüber hinaus soll eine Reihe von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften der Stadt und der Stadtwerke veräußert werden. Daneben steht auch eine strategische Neuausrichtung der Geschäftsfelder sowie der Verkauf von Beteiligungen zur Disposition. Schließlich werde geprüft, ob die für den finanziellen Schaden Verantwortlichen auf Schadensersatz verklagt werden können.

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Dienstag, 20.05.2025, 16:45 Uhr
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