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Enerige & Management > E&M Vor 20 Jahren - "Spicker macht das Licht aus"
Quelle: Fotolia / nmann77
E&M VOR 20 JAHREN:
"Spicker macht das Licht aus"
Der Handel von Strom und Erdgas ist heute ganz normal. Vor 20 Jahren steckt das Geschäft noch in den Kinderschuhen.
 
Bei E&M-online berichteten wir im August 2002 über folgenden Sachverhalt. Verfasst wurde die Meldung vom damaligen E&M-Chefredakteur und heutigen E&M-Herausgeber Helmut Sendner.

Spicker macht das Licht aus

Der Befehl aus den USA war eindeutig: Die Aquila Energy GmbH in Essen ist bis Oktober abzuwickeln, das US-Unternehmen stellt seine Handelsgeschäfte in Deutschland ein.
 
„Ich habe bereits fünf Mitarbeiter entlassen, weitere fünf werden auch gehen müssen, und ich schalte am Ende das Licht aus“, so Dr. Jörg Spicker, Geschäftsführer der deutschen Dependance, gegenüber Energie & Management.

Die Botschaft aus dem Headquarter in Kansas City mit den Details kam nun nicht mehr überraschend, denn nach dem Enron-Skandal zeichnete sich ab, dass den Tradern von den Rating Agenturen auf die Finger getreten wird: Handel nur noch dann, wenn das Eigenkapital stimmt oder dem Handelsvolumen entsprechende Assets gegenüberstehen. So hat es auch Aquila getroffen, die nun auf dem Marsch „back to the roots“ ist.

Damit ist auf dem deutschen Markt nach Enron wieder ein wichtiger Händler vom Markt verschwunden, bald sind die Deutschen wieder ganz unter sich. Ohne jedes Pathos sagt Spicker: „Es wird eine schmerzliche Lücke entstehen und für den Handel ergeben sich gravierende Veränderungen.“

Das Wort „Paradigmenwechsel“ mag Spicker „eigentlich nicht, aber es handelt sich darum“. Auch als Vorsitzender der deutschen Sektion der europäischen Energiehändlervereinigung EFET war der 44-jährige Astrophysiker eine treibende Kraft auf dem Handelsmarkt, und vielleicht noch wichtiger, er war ein Spieler auf dem politischen Parkett. Die Hoffnung: „Wir werden sicher weiter miteinander zu tun haben“, so Spicker.
 

Redaktion
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Sonntag, 31.07.2022, 13:57 Uhr

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