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Enerige & Management > Stromspeicher - Speicherbranche wächst trotz US-Zollstreit
Quelle: Jonas Rosenberger
STROMSPEICHER:
Speicherbranche wächst trotz US-Zollstreit
Der weltweite Markt für Energiespeicher wächst, auch wenn Handelskonflikte und politische Unsicherheiten bremsen. China und Deutschland treiben die Entwicklung voran, so Bloomberg NEF.
 
Der globale Markt für Energiespeicher bleibt laut dem neuen „Energy Storage Market Outlook“ für das zweite Halbjahr 2025 von Bloomberg NEF auf Wachstumskurs. Bloomberg NEF (New Energy Finance) ist die Energiemarktforschungseinheit des Finanz- und Informationsdienstleisters Bloomberg. Der Bericht erschien am 20. Oktober und blickt mit Prognosen bis 2035 nach vorn.

Zwar verzögern US-Zollstreitigkeiten und politische Unsicherheiten den Ausbau, doch das Jahr 2025 dürfte mit rund 92.000 MW beziehungsweise 247.000 MWh neuer Kapazität eines der stärksten werden – ein Zuwachs von rund 23 Prozent verglichen zum Jahr 2024, wie Bloomberg NEF mitteilt.

Deutschland bleibt zentraler Markt in Europa

Europa legt zu: Ab 2026 sollen die jährlichen Installationen in Europa, Nahost und Afrika − die EMEA-Region − die der amerikanischen Märkte übertreffen. Innerhalb Europas zählen Deutschland und das Vereinigte Königreich zu den etablierten Wachstumstreibern; Italien soll ab 2030 über Auktionsprogramme zulegen. Für EMEA erwartet Bloomberg NEF bis 2035 kumuliert 516.000 MW beziehungsweise 1,56 Millionen MWh.

Deutschland gilt dabei als einer der zentralen Anker des europäischen Speichermarkts, wie Bloomberg NEF weiter schreibt. Das Land profitiere von klaren Netzanschlussregeln, der Integration von Speichern in den Strommarkt sowie von den jüngsten Auktionsverfahren für systemdienliche Kapazitäten. Damit bleibt der deutsche Markt laut den Analysten strukturell stabil – und bildet das „Rückgrat des europäischen Ausbaus“.
 
„Energy Storage Market Outlook executive summary“
(zum Öffnen bitte auf das PDF klicken)
Quelle: BloombergNEF

China als globaler Wachstumsmotor

In Asien gleichen neue Ziele in China frühere politische Änderungen aus; Projekte werden stärker marktbasiert vergütet. Indien und Australien erhöhen über Beschaffungen und Investorenprogramme die Taktzahl. Für Asien-Pazifik (APAC) nennt Bloomberg NEF bis 2035 kumuliert eine Speicherleistung von über 1 Million MW beziehungsweise eine Speicherkapazität rund 4 Millionen MWh.

In Nord- und Südamerika dagegen hemmen politische Hürden den Fortschritt. In den USA versuchen Projektentwickler, die Fertigstellung laufender Anlagen zu beschleunigen, bevor mögliche neue Zölle greifen. Kanada überschreitet 2025 erstmals die Gigawattmarke, während in Lateinamerika Auktionsprogramme in Chile, Brasilien und Argentinien den Ausbau vorantreiben.

Technologischer Wandel

Aktuell entfallen laut Bloomberg NEF 84 Prozent der neu installierten Kapazität auf Großspeicherprojekte. Systeme mit einer Entladedauer unter sechs Stunden dominieren noch bis Ende des Jahrzehnts. Danach gewinnen Langzeitspeicher an Bedeutung – also Anlagen mit längerer Betriebsdauer, die unter anderem in Australien, Italien und den USA erprobt werden.

Technologisch führt die Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) den Markt an. Die Gründe: niedrige Kosten und lange Lebensdauer. Ihr Marktanteil soll 2027 mit 93 Prozent den Höhepunkt erreichen, bevor alternative Technologien an Bedeutung gewinnen.

Insgesamt erwartet Bloomberg NEF bis zum Jahr 2035 einen Anstieg der installierten Leistung auf 2 Millionen MW beziehungsweise eine Kapazität von rund 7 Millionen MWh – das entspricht dem Zwölffachen des Bestands von 2024. Der jährliche Zubau wächst durchschnittlich um 23 Prozent. Trotz kurzfristiger Dämpfer bleibt der Speichersektor damit eine der zentralen Säulen der Energiewende. 
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Dienstag, 21.10.2025, 15:58 Uhr

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