• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Strom - Sozial Schwächere leiden unter hohen Strompreisen
Quelle: Fotolia / galaxy67
STROM:
Sozial Schwächere leiden unter hohen Strompreisen
Preissteigerungen für Energie treffen Haushalte mit geringem Einkommen besonders stark. Viele nutzen Strom für die Versorgung Zuhause. 
 
Von den steigenden Preisen und einhergehender Energiearmut sind vor allem Familien mit Kindern oder Alleinerziehende betroffen. Das zeigt eine Analyse der auf Energieschuldenberatung spezialisierten Verbraucherzentralen in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, heißt es in einer Mitteilung. Viele dieser betroffenen Haushalte nutzen oftmals Strom zum Heizen und für die Warmwasseraufbereitung.

Das Problem: Sie erhalten von den Ämtern kaum eine Kompensation für den erhöhten Stromverbrauch. "Die Stichprobe der Verbraucherzentralen hat ergeben, dass nur 61 Prozent der Haushalte, die Sozialleistungen beziehen, von den Sozialbehörden einen Zuschuss für die Nutzung elektrischer Durchlauferhitzer erhalten." Bei elektrischen Heizkosten erfolge eine vollständige Übernahme sogar nur bei 41 %.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sieht die Unterstützung für sozial Schwächere als zu gering an. Schon vor den aktuellen Preissteigerungen für Haushaltsenergie und Warmwasserbereitung seien die Sozialleistungen nicht ausreichend bemessen gewesen. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf.

"Damit die Anzahl derjenigen Haushalte, die von Energiesperren bedroht sind, gerade im Winter nicht weiter ansteigt, fordern wir kurzfristig eine angemessene Erhöhung der Regelsätze für Energiekosten", so Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Denn aus der Praxis der Schuldenberater in Nordrhein-Westfalen sei bekannt, dass mehr als jeder zehnte Betroffene mit Strom heizt. Über die Hälfte der Haushalte nutze Durchlauferhitzer oder Boiler für die Wassererwärmung.

Ein weiteres Problem stellt allerdings auch die Unkenntnis der Bedürftigen dar: Die Untersuchung habe offenbart, dass viele ihren Anspruch auf einen Zuschuss der Sozialbehörde nicht kennen "der sich gar nicht bewusst sind, dass ihre Warmwasserversorgung über Strom läuft."
 

Stefan Sagmeister
Chefredakteur
+49 (0) 8152 9311 33
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 02.12.2021, 14:03 Uhr

Mehr zum Thema