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Enerige & Management > Statistik - Sonne verbilligt Day-Ahead-Preis
Der Day-Ahead-Preis seit Januar 2023. Quelle: Rabot
STATISTIK:
Sonne verbilligt Day-Ahead-Preis
Eine reichliche PV-Produktion im August sorgte für günstige Day-Ahead-Preise an der Strombörse Epex Spot.
 
Der durchschnittliche Strompreis im August für den nächsten Tag (Day-Ahead) lag an der Strombörse bei 7,6 Cent/kWh und damit rund 1,2 Cent niedriger als im Juli. Dort betrug der Preis im Schnitt 8,78 Cent/kWh. Das hat das Energieunternehmen Rabot Energey errechnet.

Von den 744 Stunden im August lag der Strompreis „56 Stunden lang der im negativen Bereich“, heißt es weiter. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung stieg auf 61,5 Prozent.

Als Hauptursache für die rückläufigen Preise nennt Rabot Energy die starke Solarstromproduktion. Photovoltaikanlagen speisten im August mehr als neun Milliarden kWh ins Netz ein – ein außergewöhnlich hohes Niveau. Bemerkenswert ist laut Rabot Energy, dass die Solarstromproduktion bereits im Juli ähnlich hoch ausfiel, die Preise jedoch deutlich höher lagen.

Einer der Gründe: In Frankreich mussten im Juli mehrere Atomkraftwerke ihre Leistung reduzieren oder vorübergehend abgeschaltet werden. Ursache waren Quallen, die die Filter von Kühlwasserpumpen verstopften. Diese treten bei steigenden Wassertemperaturen verstärkt auf, was Fachleute als Folge des Klimawandels einstufen.

Frankreich importierte mehr PV-Strom aus Deutschland

„Der Ausfall der französischen Atommeiler verknappte Strom auch in Deutschland. Ohne diesen Effekt wären die Preise im Juli wohl ähnlich niedrig ausgefallen wie im August“, erklärt Jan Rabe, Mitgründer und Geschäftsführer von Rabot Energy.

Bereits in den vergangenen Jahren hatten Hitzeperioden und Trockenheit französische Kernkraftwerke zu Drosselungen gezwungen, weil Flüsse nicht genügend Kühlwasser führten. „Die Vorfälle zeigen, dass Atomkraft kein verlässlicher Energielieferant ist, wie so oft behauptet“, so Rabe weiter.

Gleichzeitig profitieren auch die europäischen Nachbarn von der hohen Einspeisung deutscher Photovoltaikanlagen. Frankreich etwa erhöhte Ende Juni seine Stromimporte aus Deutschland deutlich, um die Produktionsausfälle seiner Atomkraftwerke auszugleichen.
 
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Quelle: Rabot Energy
 

Stefan Sagmeister
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