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Quelle: Fritz Wilhelm
SMART METER:
Smart-Meter-Gateway-Hersteller bei steigender Nachfrage entspannt
Die Hersteller von Smart Meter Gateways sind für den Hochlauf des Rollouts intelligenter Messsysteme gerüstet. Dies war Tenor eines Podiums bei den Metering Days.
Ingo Schönberg gab gleich zu verstehen, dass er die Frage, ob die Gateway-Hersteller für den Rollout großer Stückzahlen an
intelligenten Messsystemen gerüstet sind, für eine rhetorische hält. Sowohl der CEO der Power Plus Commiunications AG (PPC),
als auch Ruwen Konzelmann und Peter Heuell betonten, dass der Rollout nicht an fehlenden Produktionskapazitäten der Smart-Meter-Gateway-Hersteller
scheitern werde. Konzelmann, Geschäftsführer von Theben Smart Energy, verwies unter anderem auf ein neues Logistikzentrum
sowie die Erweiterung der Produktionskapazitäten durch eine neue SMD-Linie − SMD steht für surface-mounted device, also oberflächenmontiertes
Bauteil. In einer Mitteilung vor wenigen Wochen hatte Theben mitgeteilt, dass damit eine Bestückungsgeschwindigkeit bis zu
120.000 Bauteile pro Stunde erreicht werden könne. Die Erweiterung ermögliche es nun, „ganz entspannt über 800.000 Geräte
pro Jahr“ zu produzieren, sagte Konzelmann in Fulda. Heuell, Geschäftsführer von EMH Metering, berichtete von Investitionen
in Höhe von 6 Millionen Euro, ebenfalls in neue Bestückungskapazitäten.
Die Umsetzung von §14a EnWG und damit die Steuerung von Verbrauchsanlagen und die mit gesetzlicher Frist vorgegebene Erfüllungsquote von 20 Prozent der Pflichteinbaufälle dürften die Haupttreiber des Smart Meter Rollouts in den kommenden Monaten sein. Nach Schönbergs Einschätzung spielt auch der schnelle Zubau an PV-Kapazitäten eine entscheidende Rolle. Die dynamischen Tarife, da waren sich die Gateway-Hersteller einig, werden es zumindest im kommenden Jahr noch nicht sein. Denn hier sei die Nachfrage noch zu gering und die Stromvertriebe müssten noch viel mehr Überzeugungsarbeit bei den Endkunden leisten.
Chipkrise führte zu Anpassungen bei Beschaffung und Lagerhaltung
Neben PPC, EMH Metering und Theben haben auch Sagemcom Dr. Neuhaus und die EFR GmbH den Zertifizierungsprozess für ihre Smart Meter Gateways beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durchlaufen. Deren Vertreter, Holger Graetz und Paul Martin Halm, zeigten sich bei der Frage nach den Produktionskapazitäten ebenfalls entspannt. Wobei Halm, der zum ersten Mal an der traditionellen Herstellerrunde der Metering Days teilnahm, die Position des fünften Anbieters zunächst einmal einordnete. Im ersten Jahr nach der Zertifizierung werde man noch nicht die großen Rollout-Zahlen erreichen, so der Bereichsleiter Produkt- und Systementwicklung bei EFR. „Aber wir haben als Zählerhersteller gezeigt, dass wir skalieren können. Wir haben sowohl die Prozesse als auch die Logistik, um große Stückzahlen zu liefern“, versicherte Halm.
Aus Sicht von EMH-Chef Heuell kommen eher die Montagekapazitäten als limitierender Faktor für den Rollout in Frage und gegebenenfalls die geopolitische Lage. Hier waren sich die Hersteller jedoch einig. Die Chipkrise, wie sie etwa 2022 herrschte, sei grundsätzlich überwunden, sagte Ingo Schönberg. Daraus haben er und seine Mitarbeiter zwei Lehren gezogen: „Wir beschaffen deutlich früher und haben heute einen höheren Lagerbestand als wir dies früher für wünschenswert gehalten haben.“ Außerdem seien nun für mehr als 95 Prozent der Bauteile in den Smart Meter Gateways die Produkte von zwei Herstellern zertifiziert. „Im Notfall können wir so auf andere Bauteile switchen“, erklärte der PPC-Vorstandsvorsitzende.
Laut Ruwen Konzelmann ist die Verfügbarkeit von Bauteilen aktuell gut. Man habe die Beschaffungskanäle diversifiziert und wie PPC auch die Lagerbestände erhöht. Er gab allerdings zu bedenken, dass auf diese Weise sehr schnell sehr viel Kapital im Lager sein könne, das an anderer Stelle für Investitionen notwendig wäre.
Den Appell des Präsidenten der Bundesnetzagentur Klaus Müller, der wenige Stunden zuvor bei den Metering Days mehr Effizienz in der Energiewende und im Smart Meter Rollout angemahnt hatte, wollten die Smart-Meter-Gateway-Hersteller nicht in erster Linie auf sich beziehen. „Ich glaube nicht, dass die Wirtschaftlichkeit des Rollouts an den Geräten hängt“, sagte Heuell und betonte, bei den Gerätekosten handele es sich lediglich „um einen Bruchteil der Gesamtkosten“. Dennoch würden die Hersteller daran arbeiten, die Kosten für alle Beteiligten weiter zu senken. Der Schlüssel dazu liege auch in der Skalierung, mit der die Fixkosten auf eine breitere Basis gestellt werden könnten.
PPC-Chef Schönberg verwies auf die „schon seit Jahren durchdigitalisierten Prozesse von der Bestellung bis zum Ticket-System“. Die Prozesse mit den Kunden zusammen noch weiter zu verschlanken, sei ein wesentlicher Schlüssel zu niedrigeren Kosten. Und Ruwen Konzelmann führte als Beispiel die standardisierten Tests bei den Herstellern an, so dass die Geräte zu den Messstellenbetreiber kommen, „wie sie gebraucht werden“. Auch das trage zu einer hohen Gesamteffizienz bei.
Die Umsetzung von §14a EnWG und damit die Steuerung von Verbrauchsanlagen und die mit gesetzlicher Frist vorgegebene Erfüllungsquote von 20 Prozent der Pflichteinbaufälle dürften die Haupttreiber des Smart Meter Rollouts in den kommenden Monaten sein. Nach Schönbergs Einschätzung spielt auch der schnelle Zubau an PV-Kapazitäten eine entscheidende Rolle. Die dynamischen Tarife, da waren sich die Gateway-Hersteller einig, werden es zumindest im kommenden Jahr noch nicht sein. Denn hier sei die Nachfrage noch zu gering und die Stromvertriebe müssten noch viel mehr Überzeugungsarbeit bei den Endkunden leisten.
Chipkrise führte zu Anpassungen bei Beschaffung und Lagerhaltung
Neben PPC, EMH Metering und Theben haben auch Sagemcom Dr. Neuhaus und die EFR GmbH den Zertifizierungsprozess für ihre Smart Meter Gateways beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durchlaufen. Deren Vertreter, Holger Graetz und Paul Martin Halm, zeigten sich bei der Frage nach den Produktionskapazitäten ebenfalls entspannt. Wobei Halm, der zum ersten Mal an der traditionellen Herstellerrunde der Metering Days teilnahm, die Position des fünften Anbieters zunächst einmal einordnete. Im ersten Jahr nach der Zertifizierung werde man noch nicht die großen Rollout-Zahlen erreichen, so der Bereichsleiter Produkt- und Systementwicklung bei EFR. „Aber wir haben als Zählerhersteller gezeigt, dass wir skalieren können. Wir haben sowohl die Prozesse als auch die Logistik, um große Stückzahlen zu liefern“, versicherte Halm.
Aus Sicht von EMH-Chef Heuell kommen eher die Montagekapazitäten als limitierender Faktor für den Rollout in Frage und gegebenenfalls die geopolitische Lage. Hier waren sich die Hersteller jedoch einig. Die Chipkrise, wie sie etwa 2022 herrschte, sei grundsätzlich überwunden, sagte Ingo Schönberg. Daraus haben er und seine Mitarbeiter zwei Lehren gezogen: „Wir beschaffen deutlich früher und haben heute einen höheren Lagerbestand als wir dies früher für wünschenswert gehalten haben.“ Außerdem seien nun für mehr als 95 Prozent der Bauteile in den Smart Meter Gateways die Produkte von zwei Herstellern zertifiziert. „Im Notfall können wir so auf andere Bauteile switchen“, erklärte der PPC-Vorstandsvorsitzende.
Laut Ruwen Konzelmann ist die Verfügbarkeit von Bauteilen aktuell gut. Man habe die Beschaffungskanäle diversifiziert und wie PPC auch die Lagerbestände erhöht. Er gab allerdings zu bedenken, dass auf diese Weise sehr schnell sehr viel Kapital im Lager sein könne, das an anderer Stelle für Investitionen notwendig wäre.
Den Appell des Präsidenten der Bundesnetzagentur Klaus Müller, der wenige Stunden zuvor bei den Metering Days mehr Effizienz in der Energiewende und im Smart Meter Rollout angemahnt hatte, wollten die Smart-Meter-Gateway-Hersteller nicht in erster Linie auf sich beziehen. „Ich glaube nicht, dass die Wirtschaftlichkeit des Rollouts an den Geräten hängt“, sagte Heuell und betonte, bei den Gerätekosten handele es sich lediglich „um einen Bruchteil der Gesamtkosten“. Dennoch würden die Hersteller daran arbeiten, die Kosten für alle Beteiligten weiter zu senken. Der Schlüssel dazu liege auch in der Skalierung, mit der die Fixkosten auf eine breitere Basis gestellt werden könnten.
PPC-Chef Schönberg verwies auf die „schon seit Jahren durchdigitalisierten Prozesse von der Bestellung bis zum Ticket-System“. Die Prozesse mit den Kunden zusammen noch weiter zu verschlanken, sei ein wesentlicher Schlüssel zu niedrigeren Kosten. Und Ruwen Konzelmann führte als Beispiel die standardisierten Tests bei den Herstellern an, so dass die Geräte zu den Messstellenbetreiber kommen, „wie sie gebraucht werden“. Auch das trage zu einer hohen Gesamteffizienz bei.
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Dienstag, 26.11.2024, 17:05 Uhr
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