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Enerige & Management > Bilanz - SMA Solar schreibt rote Zahlen und treibt Umbau voran
Quelle: Fotolia / Kurhan
BILANZ:
SMA Solar schreibt rote Zahlen und treibt Umbau voran
Wertminderungen auf Vorräte und Rückstellungen für die Restrukturierung haben dem Wechselrichter-Hersteller SMA Solar 2024 einen millionenschweren Verlust eingebrockt.
 
Das Konzernergebnis sank auf knapp minus 118 Millionen Euro, wie das Unternehmen am 27. März bei der Vorlage des Geschäftsberichts in Niestetal, nordöstlich von Kassel (Hessen), mitteilte. Es handele sich um eine einmalige Belastung. Noch im Jahr zuvor hatte SMA noch rund 226 Millionen Euro Gewinn gemacht. Zahlen zum Tagesgeschäft hatten die Hessen bereits Anfang März veröffentlicht, ebenso wie die Erwartungen an das Jahr 2025 (wir berichteten). Diese wurden nun bestätigt. Neu waren Details zum Auftragsbuch, die an der Börse durchwachsen ankamen.
 
Die Aktie rutschte im frühen Handel zeitweise fast 11 Prozent ab und stand zuletzt noch 4 Prozent im Minus bei 20,52 Euro. In den vergangenen Wochen war sie allerdings auch fleißig geklettert und hat ihren Wert im laufenden Jahr noch immer um gut 50 Prozent gesteigert. Anleger hatten jüngst begeistert zugegriffen, da aus dem von CDU und SPD beschlossenen Finanzpaket auch Milliarden in den Klimaschutz fließen sollen und SMA davon profitieren dürfte. Nun machten einige Investoren nach dem guten Lauf der Aktie Kasse.
 
Jefferies-Analyst Constantin Hesse verwies mit Blick auf das Zahlenwerk auf den Auftragseingang. Er sei stark beeinflusst gewesen von Großaufträgen. Zu deren Nachhaltigkeit erwartet er deshalb Hinweise vom Management bei der Telefonkonferenz am Nachmittag.
 
Der Auftragsbestand reduzierte sich von 1,7 Milliarden Euro Ende 2023 auf knapp 1,4 Milliarden Euro Ende 2024. Der SDax-Konzern leidet unter einer Auftragsflaute − nicht zuletzt, weil die Läger bei den Händlern noch voll sind. Zudem gibt es auf dem wichtigen Markt China sehr harten Wettbewerb. Konzernchef Jürgen Reinert verordnete auch deshalb ein Sparprogramm und kündigte an, den Konzern umbauen zu wollen.

Einsparungen von bis zu 200 Millionen Euro geplant 

Durch die Restrukturierung wolle der Konzern in den nächsten zwei Jahren 150 bis 200 Millionen Euro einsparen, erläuterte Olaf Heyden aus dem Vorstand der SMA Solar. „Ungefähr die Hälfte davon wird durch den Personalabbau erzielt“, erklärte er. Die weiteren 50 Prozent verteilten sich gleichermaßen auf Unternehmensausgaben für beispielsweise Materialkosten, externe Mitarbeiter, Dienstleister, Werbung und Marketing. 

Rund 700 Stellen will der Konzern am Unternehmenssitz in Niestetal streichen, 400 weitere im Ausland. Der Abbau im Ausland sei bereits abgeschlossen. In Niestetal sei damit in den nächsten sechs bis acht Wochen zu rechnen, sagte Heyden. Dort seien etwa auslaufende Verträge nicht verlängert und Probezeitkündigungen ausgesprochen worden. „Jetzt sind wir kurz vor Abschluss eines Freiwilligenprogramms, wo wir dann erwarten, an die 700 Stellen auch wirklich abschließen zu können.“

Ausländische Niederlassungen auf dem Prüfstand 

Insgesamt wolle sich SMA deutlich effizienter aufstellen, die Fixkosten reduzieren und das Produktportfolio optimieren. „Wir werden uns darüber hinaus von ausländischen Märkten zurückziehen, die für uns nicht mehr attraktiv erscheinen“, sagte Heyden. So habe man die Niederlassung in der Türkei bereits Ende vergangenen Jahres geschlossen und die in Südafrika verkleinert, erläuterte Vorstandschef Reinert. 

„Es kommt darauf an, dass wir unsere Ressourcen sparsam und zielgerichtet einsetzen werden“, sagte Heyden. Ziel des Umbaus sei es, SMA bis zum Jahr 2030 „sauber zu positionieren“.
 

dpa
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Donnerstag, 27.03.2025, 13:15 Uhr

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