
Quelle: Shutterstock / Thampapon
WINDKRAFT OFFSHORE:
Siemens könnte chinesische Windturbinen noch verdrängen
Der künftige Eigner zweier deutscher Offshore-Windparks, Luxcara, hatte mit umstrittenen chinesischen Windturbinen geplant. Jetzt kommt die europäische Siemens Gamesa ins Spiel.
Der grüne Hamburger Infrastrukturinvestor Luxcara hat bei Siemens Gamesa die 97 Windturbinen für den geplanten Offshore-Windpark „Waterekke“ reserviert und sich gleichzeitig bei dem deutsch-spanischen Windturbinen-Hersteller
eine Option geholt, auch das Vorhaben „Waterkant“ auszustatten. Bei „Waterkant“ dürfte der Deal mit Siemens Gamesa also darauf
hinauslaufen, dass die chinesische Ming Yang ihren Status als bevorzugter Turbinenlieferant verliert.
Damit gäbe es bis auf Weiteres in Nord- und Ostsee keinen Windpark mit chinesischen Windturbinen. Luxcara hatte im Frühjahr 2024 das Preferred Supplier Agreement mit Ming Yang abgeschlossen und im Sommer bekanntgegeben. Die Auswahl hatte wegen sicherheits- und industriepolitischer Bedenken Empörung bei EU-Kommission, im Bundestag und bei europäischen Windenergie-Verbänden ausgelöst. Und auch jetzt ist davon die Rede, dass der neue Turbinentyp mit dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) abgestimmt sei. Das ist dafür originär gar nicht zuständig, man kann die Aussage in der Mitteilung also auch so lesen, dass Luxcara dem Druck des BMWE gegen chinesische Windturbinen nachgegeben hat.
Luxcara hatte im August 2023 überraschend den Zuschlag für seine erste Windparkfläche überhaupt ersteigert und sie später „Waterkant“ genannt. Im Borkum-Cluster soll ein Windpark mit 270 MW, nach anderen Angaben mit 300 MW entstehen. Ein Jahr später hatte der Vermögensverwalter für eine in der Nähe liegende Fläche für 1.500 MW („Waterekke“) am meisten geboten und den Zuschlag bekommen. Das kleinere, erste Projekt soll Ende 2028 Netzanschluss bekommen, das größere, zweite 2029 fertig werden. Die vereinten Strommengen entsprechen dem Verbrauch von bis zu 2,4 Millionen Haushalten, der Ökostrom wird aber wohl so wie bei allen anderen förderfreien Vorhaben scheibchenweise über langfristige Stromverträge (Power Purchase Agreements, PPA) an Industrie und Techkonzerne im Voraus verkauft werden.

„Waterekke“ soll nun 97 Windturbinen des Typs SG 15.0-XXX mit jeweils 15,5 MW Leistung bekommen. Für „Waterkant“ „prüft“ Luxcara nach eigenen Angaben den Einsatz dieses Typs und hat bei Siemens Gamesa für diese Option 19 weitere Turbinen reserviert. Erklärtes Ziel ist es, sowohl Beschaffungsprozesse als auch den Betrieb beider Windparks zu bündeln und dadurch Synergien zu heben.
Dass die Mitteilung zu „Waterekke“ recht verbindlich ist, dafür spricht, dass Luxcara die Genehmigungsunterlagen mit dem Siemens-Gamesa-Typ bereits beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eingereicht haben will. Auch für das kleinere Projekt „Waterkant“ wurde der „geplante“ Wechsel des Turbinentyps mit den Genehmigungsbehörden und dem Bundeswirtschaftsministerium abgestimmt.
Auf Anfrage stellt Luxcara die Motive und Hintergründe für seinen Schwenk so dar: Seit der „vorläufigen“ Entscheidung für Ming Yang hätten sich „zentrale Faktoren wie Lieferkettenstabilität, Marktbedingungen und regulatorische Erwartungen (!) weiterentwickelt“. Mit dem Zuschlag für „Waterekke“, erst im August 2024, sei „Waterkant“ neu bewertet worden. Man „prüfe“ die Verwendung der gleichen Turbinen, um Synergien zu heben. Auch das klingt danach, dass sich Ying und Yang gegen Ming Yang bereits verschoben haben.
Damit gäbe es bis auf Weiteres in Nord- und Ostsee keinen Windpark mit chinesischen Windturbinen. Luxcara hatte im Frühjahr 2024 das Preferred Supplier Agreement mit Ming Yang abgeschlossen und im Sommer bekanntgegeben. Die Auswahl hatte wegen sicherheits- und industriepolitischer Bedenken Empörung bei EU-Kommission, im Bundestag und bei europäischen Windenergie-Verbänden ausgelöst. Und auch jetzt ist davon die Rede, dass der neue Turbinentyp mit dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) abgestimmt sei. Das ist dafür originär gar nicht zuständig, man kann die Aussage in der Mitteilung also auch so lesen, dass Luxcara dem Druck des BMWE gegen chinesische Windturbinen nachgegeben hat.
Luxcara hatte im August 2023 überraschend den Zuschlag für seine erste Windparkfläche überhaupt ersteigert und sie später „Waterkant“ genannt. Im Borkum-Cluster soll ein Windpark mit 270 MW, nach anderen Angaben mit 300 MW entstehen. Ein Jahr später hatte der Vermögensverwalter für eine in der Nähe liegende Fläche für 1.500 MW („Waterekke“) am meisten geboten und den Zuschlag bekommen. Das kleinere, erste Projekt soll Ende 2028 Netzanschluss bekommen, das größere, zweite 2029 fertig werden. Die vereinten Strommengen entsprechen dem Verbrauch von bis zu 2,4 Millionen Haushalten, der Ökostrom wird aber wohl so wie bei allen anderen förderfreien Vorhaben scheibchenweise über langfristige Stromverträge (Power Purchase Agreements, PPA) an Industrie und Techkonzerne im Voraus verkauft werden.

Das hellblaue, kleine spitze Dreieck N-6.8 ist das 270-MW-Vorhaben „Waterkant“ von Luxcara, das beige Rechteck N-9.3 nördlich
davon das 1.500-MW-Projekt „Waterekke“
(zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: WAB e.V.
(zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: WAB e.V.
„Waterekke“ soll nun 97 Windturbinen des Typs SG 15.0-XXX mit jeweils 15,5 MW Leistung bekommen. Für „Waterkant“ „prüft“ Luxcara nach eigenen Angaben den Einsatz dieses Typs und hat bei Siemens Gamesa für diese Option 19 weitere Turbinen reserviert. Erklärtes Ziel ist es, sowohl Beschaffungsprozesse als auch den Betrieb beider Windparks zu bündeln und dadurch Synergien zu heben.
Dass die Mitteilung zu „Waterekke“ recht verbindlich ist, dafür spricht, dass Luxcara die Genehmigungsunterlagen mit dem Siemens-Gamesa-Typ bereits beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eingereicht haben will. Auch für das kleinere Projekt „Waterkant“ wurde der „geplante“ Wechsel des Turbinentyps mit den Genehmigungsbehörden und dem Bundeswirtschaftsministerium abgestimmt.
Auf Anfrage stellt Luxcara die Motive und Hintergründe für seinen Schwenk so dar: Seit der „vorläufigen“ Entscheidung für Ming Yang hätten sich „zentrale Faktoren wie Lieferkettenstabilität, Marktbedingungen und regulatorische Erwartungen (!) weiterentwickelt“. Mit dem Zuschlag für „Waterekke“, erst im August 2024, sei „Waterkant“ neu bewertet worden. Man „prüfe“ die Verwendung der gleichen Turbinen, um Synergien zu heben. Auch das klingt danach, dass sich Ying und Yang gegen Ming Yang bereits verschoben haben.

© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 25.08.2025, 17:30 Uhr
Montag, 25.08.2025, 17:30 Uhr
Mehr zum Thema