
(dpa) − Zuvor hatte die IG Metall von 700 Stellen gesprochen, die im Gasturbinenwerk in der Hauptstadt wegfallen sollten. „Diese
Pläne sind maßlos, unverhältnismäßig und sie stellen die Existenz des Standorts infrage“, teilte der Betriebsratsvorsitzende,
Günter Augustat, mit. Noch am Vortag war die Gewerkschaft von 500 wegfallenden Stellen ausgegangen. Über die genauen Pläne
des Unternehmens werde nun verhandelt, hieß es von beiden Seiten.
In dem Gasturbinenwerk arbeiten der IG Metall zufolge rund 3.000 Beschäftigte. Siemens Energy betreibt in Berlin zudem ein
Schaltwerk sowie ein Testzentrum in Lichterfelde. Dort wurden zunächst keine Stellenstreichungen bekannt.
Der geplante Jobabbau betrifft auch Erlangen. Dort sollen rund 680 Stellen wegfallen, wie die IG Metall am Mittwoch mitteilte.
Das sei „sehr bitter“, hieß es von Gewerkschaftsseite.
Die Energietochter des Technologiekonzerns Siemens hatte am Dienstag angekündigt, trotz schwarzer Zahlen weltweit 7.800 Stellen
zu streichen, 3.000 davon in Deutschland. In der betroffenen Sparte ist das mehr als jeder neunte Job, insgesamt jeder zwölfte.
Der Stellenabbau soll bis 2025 umgesetzt werden und insbesondere Verwaltung, Vertrieb und Management betreffen.
Das Unternehmen, das erst im vergangenen Jahr von Siemens abgespalten und an die Börse gebracht wurde, will seine Profitabilität
steigern, um sich für die Transformation des Energiemarktes fit zu machen. Dessen Wandel stellt Energy vor große Herausforderungen,
denn es ist neben der Windenergie und Stromübertragung auch im Bereich fossiler Energien wie Kohle, Gas und Öl tätig.
Mittwoch, 03.02.2021, 15:59 Uhr