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Enerige & Management > Unternehmen - Shell verlässt die Niederlande
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Shell verlässt die Niederlande
Der Ölkonzern Royal Dutch Shell wird seinen steuerlichen Hauptsitz von Den Haag nach London verlegen. Die niederländische Regierung ist „unangenehm überrascht“.
 
Wie das Unternehmen am 15. November mitteilte, soll es in Zukunft nur noch einen Sitz des britisch-niederländischen Unternehmens geben. Sein Chef, Ben van Beurden, begründete den Schritt damit, dass die Struktur des Konzerns vereinfacht werden müsse.

In Zukunft soll es nur noch eine britische Shell-Aktie geben. Das mache Aktienrückkäufe einfacher und stärke den Konzern beim Ausbau der erneuerbaren Energien, sagte van Beurden. In London legte die Aktien um zwei Prozent zu.

Es ist bereits das zweite, international operierende Unternehmen, das die Niederlande nach dem Brexit verlässt und den Schwerpunkt seiner Geschäfte nicht mehr von der EU aus steuert. 2020 hatte der Nahrungsmittelkonzern Unilever seinen Sitz in Rotterdam aufgegeben und ebenfalls für London optiert. Royal Dutch Shell wird in Zukunft ein rein britisches Unternehmen sein und unter dem Namen „Shell“ firmieren. Die Aktionäre sollen am 10. Dezember darüber entscheiden.

Als wichtigster Grund wird vermutet, dass es der Regierung nicht, wie angekündigt, gelungen ist, die Dividendensteuer für Aktienbesitzer abzuschaffen. Van Beurden verwies allgemein auf die „Standortbedingungen“. Ein Unternehmen wie Shell müsse diese immer wieder überprüfen. Dazu gehöre auch das gesellschaftliche Klima.

Die politische Wahrnehmung von Großkonzernen im allgemeinen und Shell im besonderen hat sich in den Niederlanden in jüngster Zeit deutlich verschlechtert. In den Medien wird der Konzern im Zusammenhang mit der Energiewende zunehmend kritisch gesehen. Im Mai ordnete das Bezirksgericht in Den Haag auf Antrag einer Umweltorganisation an, dass Shell seine Nettoemissionen bis 2030 um 45 % reduzieren muss, deutlich mehr als die Planung des Konzerns vorsah.
 

Tom Weingärtner
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Dienstag, 16.11.2021, 11:33 Uhr

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