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Enerige & Management > Stromnetz - Selbstheilung von Stromleitung erschwert Reparatur
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STROMNETZ:
Selbstheilung von Stromleitung erschwert Reparatur
Innerhalb weniger Tage haben drei Stromausfälle das südliche Stadtgebiet von Erfurt ereilt. Nun haben die örtlichen Stadtwerke die Ursache erläutert.
 
Am 19. September dieses Jahres zwischen 7.04 Uhr und 12.49 Uhr, am 25. September zwischen 17.36 Uhr und 19.12 Uhr sowie am 27. September von 20.58 Uhr bis 22.36 Uhr hatten teilweise bis zu 3.500 Haushalte im Erfurter Süden keinen Strom.

In einer aktuellen Mitteilung der Stadtwerke Erfurt heißt es, die SWE Netz gehe davon aus, dass ein bestimmter Mittelspannungsabschnitt für die Störungen verantwortlich ist. Das Auffinden und die Reparatur des Abschnitts sei allerdings schwierig, räumt der Versorger ein. Seine Begründung: Das Kabel stamme noch aus DDR-Zeiten und sei mit einem speziellen Isoliermittel versehen. Bei einer Beschädigung sei es möglich, „dass das Mittel an die fehlerhafte Stelle fließt und diese vorläufig verschließt – eine Art Selbstheilung“, heißt es weiter. Mit Messtechniken könne man jedoch nur tatsächliche Schäden orten. Dies erschwere das Auffinden des defekten Abschnitts. Dieses noch nicht reparierte Teilstück sei gegenwärtige eine Schwachstelle im Mittelspannungsnetz.

Spekulationen, es werde nicht genügend Strom ins Netz eingespeist oder örtliche Volksfeste überlasteten das Netz, widersprechen die Stadtwerke „deutlich“. Sabotage sei ebenfalls auszuschließen.

Die Stadtwerke Erfurt versichern, alles daran zu setzen, die Versorgungssicherheit zu erhöhen. In einem ersten Schritt seien Umschaltungen vorgenommen worden, um die Kunden über andere Mittelspannungsabschnitte und Umspannwerke zu versorgen.
Gleichzeitig sei eine genauere Untersuchung des betreffenden Leitungsabschnitts mit kurzfristigen Tiefbauarbeiten eingeleitet worden. Außerdem sollen die Prioritäten eines 65-Millionen-Euro-Sanierungsprogramms, das seit 2020 läuft und 65 Kilometer Leitungen umfasst, den Stadtwerken zufolge neu geordnet werden.

Das Jahr 2024 bis Ende August sei ein störungsarmes Jahr gewesen, heißt es von Seiten der Stadtwerke. Bis dahin zählten sie 20 Mittelspannungsunterbrechungen. Im gesamten Jahr 2023 habe man 31 Störungen registriert. Pro Jahr seien im Durchschnitt 40 Störungen in der Mittelspannung festzustellen. Damit liege man unterhalb des Bundesdurchschnitts.
 

Fritz Wilhelm
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Mittwoch, 02.10.2024, 16:56 Uhr

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