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Enerige & Management > Geothermie - Seismik-Messungen unter München und Umgebung geplant
Vibro-Trucks. Quelle: DMT GROUP
GEOTHERMIE:
Seismik-Messungen unter München und Umgebung geplant
Der Untergrund im Großraum München wird seismisch genau unter die Lupe genommen. Der Spezialist DMT startet im Jahr 2026 eine großangelegte Seismik-Messung.  
 
Vibro-Trucks werden Anfang nächsten Jahres durch die Straßen der bayerischen Landeshauptstadt fahren und in den Untergrund horchen. Die bayerische Landeshauptstadt München und die umliegenden Gemeinden wollen das weitere Erschließungspotenzial von geothermischer Energie erkunden. Mit der seismischen Erkundung des Untergrunds wurde DMT, ein Unternehmen des TÜV Nord, im Rahmen des Forschungsvorhabens „GIGA-M“ beauftragt, teilte DMT am 20. August mit. Im ersten Halbjahr 2026 soll die bisher größte Messkampagne im urbanen Siedlungsraum Deutschlands starten.

Der Großraum München liegt im voralpinen Molassebecken, einer für geothermische Nutzung geologisch besonders gut geeigneten Region. Seit 2007 unterstützt DMT die Region München bei der Erkundung des tiefen Untergrundes nach nutzbarer Wärme. Mithilfe der neuen, weiträumigen seismischen Messkampagne soll die Datenbasis geschaffen werden, für eine deutliche Erweiterung der geothermischen Nutzleistung von derzeit rund 400 MW auf über 1.000 MW. Mit 1.100 Quadratkilometer Messfläche ist dies laut Auskunft von DMT die bislang größte seismische Untersuchung, die je in einem deutschen Siedlungsgebiet durchgeführt wurde.

Die Seismik-Kampagne ist ein gemeinsames Forschungsvorhaben der Stadtwerke München (Leitung Seismik), der Energie-Wende-Garching (Partner der Seismik), der Energieagentur Ebersberg-München, des Landkreises München und der Landeshauptstadt München. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt. Ziel der Seismik-Kampagne ist es, geeignete Heißwasser-Reservoire unterhalb von München zu identifizieren. 

Um das Potenzial im tiefen Untergrund zu erfassen, senden spezielle Messfahrzeuge (Vibro-Trucks) leichte seismische Impulse in den Boden. Diese Impulse werden von Gesteinsformationen reflektiert und von einem Netz aus Geophonen (Empfängermodulen) aufgezeichnet. Aus den gewonnenen Daten wird dann ein detailliertes 3D-Modell des Untergrunds erstellt. Auf Basis dieses Modells können im Anschluss genaue Zielbereiche für die Erschließung heißen Thermalwassers festgelegt werden.

„Zuvor wurde in Münster Ende 2024 die bislang größte zusammenhängende Stadtfläche in Deutschland seismisch untersucht – nun löst München ab“, sagte Christian Henke, Leiter Seismik Exploration & Processing bei DMT (wir berichteten). Mit mehr als dem Vierfachen der Fläche des Projekts in Münster sei die Erkundung in München von bislang einzigartiger Dimension. 
 

Heidi Roider
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