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Enerige & Management > Beteiligung - Sanierungsgutachten: Baywa Re soll sich fokussieren
Quelle: Pixabay / Mohamed Hassan
BETEILIGUNG:
Sanierungsgutachten: Baywa Re soll sich fokussieren
Nicht nur die Mutter Baywa ist angeschlagen, sondern auch die Erneuerbaren-Tochter Baywa Re. Ihre Aussichten zeigen erste Zwischenergebnisse eines Sanierungsgutachtens.
 
Baywa Re hat bereits erste Randgeschäfte eingestellt, wie es ihr Sanierungsgutachter Boston Consulting empfohlen hat. Das geht aus einer Mitteilung der Erneuerbaren-Tochter des Münchner Agrarhandels-Konzerns Baywa vom 21. Oktober hervor.

Demnach hat die Baywa Re genauso wie ihre Muttergesellschaft ein bis Jahresende geltendes Stillhalteabkommen mit ihren rund 50 finanzierenden Banken und Investoren nötig gehabt. Im Zuge dessen gewährten die Banken zusätzliche Avallinien (Bürgschaften für Verbindlichkeiten) von 125 Millionen Euro. An Baywa Re ist der weltweite Erneuerbaren-Investor Energy Infrastructure Partners (EIP) mit 49 Prozent beteiligt. EIP hat Baywa Re einen weiteren Aktionärskredit von 36 Millionen Euro eingeräumt.

Boston Consulting rät Baywa Re laut dem Erstentwurf seines Zwischengutachtens, das Mitte Dezember fertiggestellt sein soll, sich stärker auf ihre Stärken zu konzentrieren, wenn sie zusätzlich eine positive Marktprognose haben. Die „gute Wettbewerbsposition“ machen die Berater „beispielsweise“ im Projektieren und Umsetzen von Wind- und Solarparks sowie von Batteriespeichern aus, ebenso in deren (Weiter-)Betrieb als unabhängiger Stromerzeuger (IPP).

Um Geld in die klamme Kasse zu spülen, sollen insgesamt laut Baywa-Re-Chef Matthias Taft im zweiten Halbjahr Projekte von mehr als 1.000 MW verkauft werden. Erst jüngst wurden vier britische PV-Freiflächenprojekte an Octopus Energy veräußert, ebenso drei deutsche Windparks an die Betreiber übergeben. Weitere Verkäufe soll es über Deutschland hinaus in Frankreich, Polen und den USA (PV) sowie über England hinaus in Österreich (Wind) geben.

Ein eigener Restrukturierungs-Vorstand

Mit der Einstellung von Randgeschäft als Sofortmaßnahmen hat Baywa Re nach eigenen Angaben begonnen: So entwickelt sie ihre Software nicht mehr selbst.

Die Restrukturierung setzt seit 16. August ein neues, drittes Vorstandsmitglied um, wie jetzt offiziell bestätigt wurde: Felix Colsman (54) ist seitdem Chief Restructuring Officer (CRO). Er trat neben CEO Taft und den Global Director Projects, Dr. Daniel Gäfke. Zu Colsmans vorigen Stationen gehören das deutsche Erneuerbaren-Unternehmen DAH-Gruppe, Johnson Controls und Boston Consulting.

Baywa Re als Direktvermarkter

Baywa Re Energy Trading ist in Deutschland der fünftgrößte Direktvermarkter von Ökostrom. Die aktuelle Direktvermarktungs-Erhebung  von E&M ergibt zum Stichtag 30. Juni 2024 ein Gesamtportfolio von 6.670 MW, die 12,5 Milliarden kWh erzeugten. Der Bestand unter Vertrag ist damit seit Jahresbeginn gewachsen, als er noch 6.350 MW umfasste, und soll nach Eigeneinschätzung weiter wachsen. Das Unternehmen vermarktet hierzulande vor allem Windkraft, die 4.600 MW ausmacht, daneben PV, Biomasse und Batteriespeicher. Der White-Label-Anteil liegt zwischen 500 und 1.000 MW.
 

Georg Eble
Redakteur
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