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Quelle: E&M
AUS DER AKTUELLEN ZEITUNG:
Sagen Sie mal: Torben Brodersen
In der Rubrik „Sagen Sie mal“ stellen wir ein paar kurze Fragen und bitten um kurze Antworten zu einem aktuellen Thema.
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Torben Brodersen ist Gründungsgeschäftsführer des neuen Bundesverbandes des Solarhandwerks e.V. mit Sitz in Berlin
Quelle: Frank Nürnberger
Quelle: Frank Nürnberger
Herr Brodersen, mit Ihrem im Frühjahr gegründeten „Bundesverband des Solarhandwerks e.V.“ – kurz BDSH – gibt es nun eine weitere PV-Lobby neben bereits bestehenden Verbänden. Welche Lücke wollen Sie mit Ihrem Verband schließen?
Wir haben mit den Unternehmen im Solarhandwerk eine klar umrissene Zielgruppe, was uns von anderen Verbänden unterscheidet. Darüber hinaus setzen wir bislang nicht vorhandene Qualitätsstandards innerhalb der Brache und Aufnahmekriterien für unsere Mitglieder um. Was wiederum einen Beitrag dazu leisten soll, dass sich die Mitglieder im umkämpften Markt von Solaranbietern positiv abgrenzen. Mit dieser Positionierung schaffen wir zudem eine Interessenvertretung, die sich allein auf das Solarhandwerk und seine Belange konzentriert – auch hier haben wir eine Alleinstellung. Damit ist gleichzeitig die Basis für mehr Visibilität und ein geschärftes Profil gelegt. Klar ist, dass dieses Profil natürlich sukzessive ausgebaut wird. Hierzu leisten wir etwa mit unseren neu gegründeten Arbeitsgruppen „Qualitätsmanagement“ und „Berufsbild Solarhandwerk“ einen wichtigen Beitrag, denn sie bilden unsere Verbands-DNA ab.
Welche anderen Positionen als etwa der Bundesverband Solarwirtschaft oder die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie vertreten Sie?
Uns treibt um, dass die Branche der Solarinstallationsbetriebe in der Vergangenheit immer wieder „unter Beschuss“ durch Anbieter gerät, die ihr Handwerk nicht verstehen und unseriös am Markt agieren. Was unweigerlich auch einen Imageverlust und Kundenzurückhaltung nach sich zieht. Da sich die Nachfrage gerade im Bereich von PV-Kleinanlagen nachweislich ohnehin deutlich abgeschwächt hat, ist – in der Kombination beider Entwicklungen − eine Situation eingetreten, die Handlungsbedarf im Bereich des Qualitätsmanagements deutlich zutage treten lässt. Hier setzen wir mit unserer Ausrichtung an. Und die Resonanz am Markt zeigt, dass wir hier einen Nerv getroffen haben. Wir haben etwa auch eine Checkliste „Wie finde ich den richtigen Solaranbieter?“ erstellt, die sich ausgesprochen großer Resonanz erfreut.
Peter Knuth, der Vorstandsvorsitzende Ihres Verbandes, ist Chef des Franchise-Unternehmens Enerix. Sie waren mal Sprecher des Deutschen Franchiseverbandes. Wie entkräften Sie den möglichen Eindruck, Ihr Verband sei eine Tarnorganisation dieses Installateurnetzwerkes?
Jedes unserer Mitglieder ist in seiner Region ein eigenständiges Handwerksunternehmen, mit eigenen Interessen, eigener Ausrichtung, eigener Historie und eigener Verantwortung. Das hat den BDSH in seiner Unternehmensvielfalt von Beginn an geprägt und wird es weiterhin tun – ansonsten hätte es das Commitment der sieben Gründungsmitglieder vermutlich nicht gegeben, den BDSH aus der Taufe zu heben. Tatsächlich wurde mein bisheriges Berufsleben durch das Verbandsmanagement geprägt − das heißt davon, unternehmensübergreifend Interessen zu bündeln und Mehrwerte für Mitglieder zu schaffen. Als Verbandsmanager ist man gegenüber allen Mitgliedern gleichermaßen verantwortlich. Vor allem geht es uns ja auch um die Definition von Qualitätsstandards, um in der Solarbranche die Spreu vom Weizen zu trennen. Hier habe ich Erfahrungen beim Deutschen Franchiseverband gewinnen können, die jetzt in die Ausrichtung des BDSH einfließen.
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Mittwoch, 13.11.2024, 08:57 Uhr
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