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Enerige & Management > Wasserkraft - Ruhrverband nimmt Kraftwerksbetrieb selbst in die Hand
Pumpspeicherkraftwerk Herdecke, Quelle: RWE
WASSERKRAFT:
Ruhrverband nimmt Kraftwerksbetrieb selbst in die Hand
Der Ruhrverband betreibt die Laufwasserkraftwerke an den oberen Ruhr-Stauseen künftig selbst. Ziel ist es, den Fremdstrombezug zu verringern.
 
Der Ruhrverband nimmt am 1. Mai 2022 den Betrieb der Laufwasserkraftwerke am Hengsteysee, am Harkortsee und an der Wehranlage Stiftsmühle selbst in die Hand. Die Betriebsführung wird, wie es in einer Mitteilung aus Essen heißt, vom bisherigen Betreiber RWE Power auf den Ruhrverband übergehen. Dadurch lasse sich der Fremdbezug des eigenverbrauchten Stroms weiter reduzieren und durch regenerativ erzeugte Energie ersetzen, hieß es.

Die drei Laufwasserkraftwerke mit einer durchschnittlichen Jahresstromerzeugung von zusammen mehr als 31 Mio. kWh könnten rein rechnerisch einen großen Teil des Fremdstrombezugs des Wasserwirtschaftsunternehmens von aktuell 42 Mio. kWh decken – was ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer ausgeglichenen Klimabilanz wäre. Die Kraftwerke wurden in den Jahren 1926 bis 1931 beim Bau der beiden Stauseen und der Staustufe vom Ruhrverband errichtet und befinden sich in dessen Eigentum. Seit Inbetriebnahme sind sie an den Energiekonzern RWE verpachtet, der außerdem am Hengsteysee das Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Herdecke betreibt.
 
Das Laufwasserkraftwerk am Hengsteysee gehört zu den drei Kraftwerken,
die der Ruhrverband künftig selbst betreiben wird
Quelle: Ruhrverband

Die aktuelle Vereinbarung zwischen dem Ruhrverband und RWE zur Auflösung der Pachtverträge wurde am 1. März unterzeichnet. Bisher sind die Laufwasserkraftwerke und damit die Wasserstände von Hengstey- und Harkortsee nach dem Bedarf des PSW Herdecke gesteuert worden. Damit diese Anlage uneingeschränkt weiterläuft, wurde ein umfangreiches Vertragswerk festgelegt. Es sieht nach Angaben des Ruhrverbandes unter anderem vor, dass das Kraftwerk Hengsteysee auch künftig das PSW schwarzstartfähig hält. Bei einem großflächigen Netzausfall würde es also mit Hilfe des Kraftwerks Hengstey wieder hochgefahren und könnte anschließend zum Wiederaufbau des Netzes beitragen.

Neben der Erhöhung der eigenen Stromerzeugung ergeben sich für den Ruhrverband, wie es weiter heißt, aus der Übernahme der Kraftwerke in den Eigenbetrieb auch Synergien im personellen Bereich. Einige RWE-Beschäftigte an den drei Kraftwerksstandorten hätten Angebote zum Wechsel erhalten.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Freitag, 04.03.2022, 13:36 Uhr

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