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Enerige & Management > Elektrofahrzeuge - Rückgang bei Neuzulassungen trotz hoher Marktanteile
Quelle: Shutterstock / ModernNomads
ELEKTROFAHRZEUGE:
Rückgang bei Neuzulassungen trotz hoher Marktanteile
Im Jahr 2024 sanken die Neuzulassungen von Elektroautos um 27 Prozent. Währenddessen lag der Anteil an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben insgesamt bei nahezu 48 Prozent.
 
Insgesamt wurden im vorigen Jahr mehr als 1,3 Millionen Neuwagen mit alternativen Antrieben zugelassen. Dies entspricht einem Anteil von 47,6 Prozent am Gesamtvolumen von 2,8 Millionen Pkw, was jedoch auch schon einen Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies zeigen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA).

Besonders auffällig war laut der Behörde der Rückgang bei den reinen Elektrofahrzeugen (Battery Electric Vehicles, BEV), bei denen die Zulassungen um 27,4 Prozent auf 380.609 Fahrzeuge fielen. Ihr Anteil am Gesamtmarkt betrug damit 13,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein erhebliches Minus. 

Den Rückgang im BEV-Sektor begründet die Behörde mit mehreren Faktoren: Als wesentlichen Grund nennt sie den Wegfall der staatlichen Kaufprämien für Privatkäufer. Diese waren 2023 ausgelaufen (wir berichteten). Diese Subventionen hatten in den vergangenen Jahren eine bedeutende Rolle für den Hochlauf der Elektromobilität gespielt.

Den Rückgang der rein batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge führt das KBA zudem auf die allgemein veränderte Kauflaune der Verbraucher zurück. Auch eine zunehmende Skepsis in Bezug auf die noch immer unzureichende Ladeinfrastruktur sei ein Grund.

Bei den Zulassungszahlen von Hybridfahrzeugen und Plug-in-Hybriden gibt die Behörde weiterhin stabile Werte an. Letztere Fahrzeugkategorie biete eine flexible Lösung für Nutzer, die auf einen Verbrennungsmotor zurückgreifen wollen, wenn die Batteriekapazität erschöpft ist. In ländlichen Regionen, die häufig nicht ausreichend mit Ladepunkten ausgestattet sind, blieb die Nachfrage nach diesen Fahrzeugen besonders hoch.
  Bayern überholt Nordrhein-Westfalen

Eine interessante Entwicklung macht das KBA bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen auf regionaler Ebene aus: So hat Bayern im vergangenen Jahr die Spitzenposition bei den BEV-Zulassungen übernommen. Der Freistaat verzeichnete 81.054 Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen und damit 44 mehr als das bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen (81.010 Fahrzeuge).

Diese Verschiebung erachtet die Behörde als besonders bemerkenswert, da Nordrhein-Westfalen bislang als der führende Markt für Elektroautos galt. Den starken Anstieg in Bayern begründet das KBA mit der hohen Zahl an Eigenzulassungen von Mitarbeiterfahrzeugen seitens der ansässigen Automobilhersteller BMW und Audi. Deren Eigenzulassungen von rein batterieelektrischen Fahrzeugen seien in die Statistik eingeflossen. 2024 wurden rund 10 Prozent der E-Autos auf Hersteller zugelassen, was die Zahlen beeinflusst.

Jedoch: Trotz des Anstiegs in Bayern bleibt der Markt insgesamt von einem Rückgang geprägt. Die Zahl der Neuzulassungen von BEV ging 2024 auch im Freistaat um 23 Prozent zurück. Der nationale Durchschnitt lag bei minius 27 Prozent. Diese Entwicklung ist laut der Behörde in ländlichen Gebieten besonders ausgeprägt, wo die Akzeptanz von BEV geringer ist. Hier spielen Faktoren wie die mangelnde Ladeinfrastruktur und die höheren Kosten für die Fahrzeuge eine größere Rolle als in Großstädten. Dort ist sowohl die Akzeptanz höher als auch die Ladeinfrastruktur deutlich besser entwickelt.

KBA: Marktkorrektur in Richtung Hybride

Wie das Bundesamt mitteilt, durchläuft der Markt für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben eine gewisse Marktkorrektur. Der Rückgang der reinen Elektroautos werde durch die weiterhin starke Nachfrage nach Hybridfahrzeugen ausgeglichen. Die regionalen Unterschiede zeigen, dass in Deutschland nicht alle Regionen gleichermaßen auf die Elektromobilität setzen.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Montag, 20.01.2025, 17:16 Uhr

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