• Frankreichs Rechte treiben deutschen Strompreis nach oben
  • Bund und Länder bürgen für Konverterbau
  • Entflechtungsdiskussion für Fernwärme bremst Wärmewende
  • Bayern will früher ans Netz
  • Werl bekommt neuen Geschäftsführer
  • Deutsche PPA-Preise bleiben im Juni konstant
  • Stadtwerke Bonn schütten trotz Konzern-Minus aus
  • Urban Keussen verlässt EWE
  • Lichtblick blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2023/24
  • Österreich: GCA zuversichtlich bezüglich Pipeline-Ausbau
Enerige & Management > E&M Vor 20 Jahren - RKU IT startet mit Unbundling-Lösung
Quelle: Shutterstock
E&M VOR 20 JAHREN:
RKU IT startet mit Unbundling-Lösung
Vor 20 Jahren war das noch eine Meldung wert. Heute ist die Entflechtung der Wertschöpfungsstufen Erzeugung, Transport und Vertrieb in der Energiewirtschaft gelebte Normalität. 
 
E&M-Redakteur Armin Müller berichtete im März 2004 über eine Unbundling-Software aus dem Haus RKU IT aus Herne bei Essen:

RKU IT startet mit Unbundling-Lösung

Der IT-Dienstleister „rku.it“ hat jetzt seine Überlegungen für die Software-Unterstützung des sogenannten Unbundling vorgestellt.
 
Für die künftig vorgeschriebene Trennung der Unternehmensbereiche Netz und Erzeugung/Vertrieb arbeitet der IT-Dienstleister aus Herne, der seine Dienstleistungen speziell mittelständischen Energieversorgern anbietet, gegenwärtig an einem Einführungstool für die Energiewirtschaft. Dabei seien die Anforderungen der Wirtschaftsprüfer an die Datenverarbeitung durch die Einbeziehung der Deutschen Treuhand-Gesellschaft AG (KPMG) berücksichtigt, betonen die Entwickler. Die Lösung basiere auf unterschiedlichen SAP-Programmen (R/3, IS-U und mySAP EDM). Individuelle Berechtigungskonzepte für die Mitarbeiter in den Unternehmensbereichen Netz und Erzeugung/Vertrieb sollen die vorgeschriebene Trennung sicherstellen.

RKU IT bereitet die Realisierung des Unbundling derzeit bei der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (EWMR) vor. Für die über 4.000 Sondervertragskunden sei das bisherige 1-Vertragsmodell bereits in ein 2-Vertragsmodell mit getrennten Buchungskreisen geändert worden. Die drei bestehenden Mandanten der Stadtwerke Bochum, Herne und Witten würden in einen neuen Mandanten mit mehreren Buchungskreisen überführt. Statt eines Vertrages sind für jeden EWMR-Kunden künftig je ein Vertrag für die Nutzung des Stromnetzes sowie einer für die eigentliche Stromlieferung vorgesehen, erläutern die Entwickler ihr Konzept.

Die Systeme sollen sich künftig auch leichter pflegen lassen, weil Änderungen nur an einem Mandanten vorgenommen werden müssen und nicht an allen drei Altmandanten einzeln. Außerdem biete das Unbundling auch Chancen durch effizientere Abläufe, etwa weil sich Kundeninformationen durch den neuen Mandanten flexibler auswerten lassen, betont RKU-IT-Geschäftsführer Werner Dieckmann.

Ebenfalls bei der Energie- und Wasserversorgung mittleres Ruhrgebiet setzt das Software-Haus sein erstes „VV2@SAP“-Projekt um. Wie es hieß, wurden im Frühjahr dieses Jahres die nötigen Programme bei dem Energieversorger installiert und aktiviert. Ab April sollen sie im täglichen Einsatz laufen. Getestet werden muss dann insbesondere, wie die Verständigung der Software mit den Programmen anderer Marktteilnehmer funktioniert. Das Programmpaket soll die Arbeitsabläufe bei den EVU während der Abwicklung des Lieferantenwechsels vereinfachen und beschleunigen.

Bisher müssen und bei diesem Vorgang alle Teilschritte von der Kündigung des alten Versorgers bis zur Bestätigung des neuen Lieferanten und der Übertragung sämtlicher Kundendaten manuell abgearbeitet werden. Sollte die Zahl der Kunden, die ihren Versorger wechseln, ansteigen, ist der (fehleranfällige) Vorgang manuell nicht mehr zu bewältigen. Das Programm führt ihn deswegen automatisiert durch und meldet sich beim Sachbearbeiter nur, wenn bei einer Plausibilitäts-Prüfung eine Fehlermeldung erscheint, betont der IT-Dienstleister.
 

Armin Müller
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 44
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Sonntag, 10.03.2024, 12:07 Uhr

Mehr zum Thema