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Enerige & Management > Bilanz - Rhenag mit solidem Ergebnis
Die Rhenag-Vorstände Till Cremer (l.) und Jan-Bernd Brüning. Quelle: Rhenag
BILANZ:
Rhenag mit solidem Ergebnis
Der Kölner Versorger mit seinen zahlreichen Stadtwerke-Beteiligungen ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden.
 
Dies vorab: Das Jahr 2024 war das erste vollständige Geschäftsjahr der Rheinische Energie Aktiengesellschaft (Rhenag) nach dem Start der „Rheinlandkooperation“. Im Jahr 2023 haben die Eon-Gesellschaft Westenergie und die Kölner Rheinenergie ihre Beteiligungsverhältnisse grundlegend geordnet (wir berichteten).

Das hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die nicht börsennotierte Rhenag, bei der die Kölner Rheinenergie mit 54,4 Prozent der größte Aktionär ist. Die Eon-Tochter Westenergie aus Essen ist mit 45,6 Prozent beteiligt. Das abgelaufene Jahr war das erste vollkonsolidierte Geschäftsjahr der Rhenag. Nun hat sie ihre Bilanz dazu vorgelegt.

Für die Rhenag brachte die Rheinlandkooperation zwölf neue Beteiligungsgesellschaften und somit „einen der größten Wachstumsschübe ihrer jüngeren Unternehmensgeschichte“, heißt es vom Unternehmen. Dies habe sich stark in der Bilanz 2023 bemerkbar gemacht. Rhenag hält nun an über 30 Unternehmen Geschäftsanteile, auch an mehreren kommunalen Energieversorgern.

Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete die Rhenag einen Rückgang des Umsatzes. Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, lag der Umsatz bei 252,9 Millionen Euro, nach 288,1 Millionen Euro im Jahr 2023. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) belief sich 2024 auf 67,4 Millionen Euro, gegenüber 70 Millionen Euro im Vorjahr. Der Jahresüberschuss zog auf 56,6 Millionen Euro an, von zuvor 55,1 Millionen Euro im Jahr 2023.

Das Beteiligungsgeschäft entwickelte sich stabil: Der Beitrag sank leicht auf 46,6 Millionen Euro nach 47,6 Millionen Euro im Jahr 2023. „Die Rhenag hat sich im Kontext der Rheinlandkooperation stark verändert“, so Vorstand Till Cremer. „Wir zählen nun zu einem der größten EVU-Netzwerke Deutschlands.“ Ziel sei es, im Beteiligungsbereich weiter zu wachsen und zum führenden Mehrwertpartner für kleinere und mittlere Stadtwerke zu werden.

Erfreut zeigte man sich daher in Köln über das Geschäftsfeld „Stadtwerke-Dienstleistungen“. Die Rhenag bietet dort bundesweit Beratungsleistungen, operative Prozessdienstleistungen sowie ihre eigene Abrechnungssoftware Lima an. Neben einer gestiegenen Nachfrage aus dem eigenen Unternehmensverbund heraus konnten sechs weitere Stadtwerke als neue Kunden gewonnen werden. Der Umsatz stieg um mehr als 20 Prozent auf insgesamt 55,2 Millionen Euro, nach 45,7 Millionen Euro im Jahr 2023.

„Hinter dieser klaren Fokussierung auf Wachstum im Beteiligungsbereich steht unsere Überzeugung, dass Stadtwerke die Schlüsselakteure einer lokalen, bürgernahen Energie- und Wärmewende sind“, erläutert Vorstandskollege Jan-Bernd Brüning. „Keiner kennt die immer wieder anders gelagerten Versorgungsstrukturen besser als sie. Nur sie können damit die Konzepte entwickeln, die vor Ort tatsächlich passen.“

Die Rhenag ist aber auch noch immer ein Versorgungsunternehmen und sieht sich in ihrem Stammgebiet rechts des Rheins und entlang der Sieg nach eigenen Angaben als unverändert starke Marke. Die Kundenbindung sei dort 2024 unverändert hoch gewesen.

Im klassischen Vertriebsgeschäft mit Strom und Gas an Endkunden präsentiert das Unternehmen für 2024 ordentliche Zahlen. Der Gasabsatz verringerte sich witterungsbedingt auf 1,17 Milliarden kWh (Vorjahr: 1,19 Milliarden kWh). Im Stromvertrieb konnte hingegen ein Zuwachs verzeichnet werden: Der Absatz stieg auf 146 Millionen kWh, nach 122 Millionen kWh im Jahr 2023.
 

Stefan Sagmeister
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Donnerstag, 03.04.2025, 16:34 Uhr

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