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Enerige & Management > Stromnetz - Rheinischer Netzbetreiber verzichtet auf Schwefelhexafluorid
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STROMNETZ:
Rheinischer Netzbetreiber verzichtet auf Schwefelhexafluorid
Klimafreundlichere Schaltanlagen: Die "Rheinische NETZGesellschaft" will künftig auf den Einsatz des schädlichen Isoliergases SF6 verzichten.
 
Als nach eigenen Angaben erster Netzbetreiber in Deutschland hat die Rheinische Netzgesellschaft" (RNG) beschlossen, bei Neubau und Ersatz ihrer gasisolierten Schaltanlagen der 110-Kilovolt-Hochspannungsebene künftig kein Schwefelhexafluorid (SF6) als Isoliergas mehr einzusetzen. Das geht aus einer strategischen Grundsatzentscheidung des Unternehmens im Rahmen ihrer Klimastrategie Netze hervor. 

Alternative Isoliergase werden in gasisolierten Schaltanlagen in deutschen Verteilnetzen dieser Spannungsebene bislang nur in Pilotanlagen getestet, heißt es in einer Mitteilung der RNG. Mit seiner Entscheidung übernehme das Unternehmen eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz in elektrischen Betriebsmitteln der Energietechnik. Die erste gasisolierte Schaltanlage, die auf einem klimafreundlichen Isoliergas basiert, befindet sich bereits in der Planung.

Schwefelhexafluorid wird seit den 1960er Jahren als Isoliergas in elektrischen Betriebsmitteln wie Schaltanlagen oder Trafostationen eingesetzt. Insbesondere in Schaltanlagen der höheren Spannungsebenen ab 110-Kilovolt (kV) findet es bereite Anwendung. Durch die besseren dielektrischen und thermischen Eigenschaften von SF6 gegenüber der atmosphärischen Luft, verbrauchen gasisolierte Schaltanlagen deutlich weniger Platz als Freiluft-Schaltanlagen.

Zugleich ist SF6 aber eines der stärksten bekannten Treibhausgase. Seine klimaschädliche Wirkung ist etwa 23.000 Mal stärker als die von CO2. Mögliche Alternativen sind etwa speziell aufbereitete Luft oder das Spezialgas Novec 4710 des Technologieunternehmens 3M.

„Klimaschutz im Energiesektor findet nicht nur bei der Erzeugung statt, auch die Stromnetze mit den dazugehörigen Anlagen müssen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagt Ulrich Groß, technischer Geschäftsführer der RNG.
 

Peter Koller
Redakteur
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Donnerstag, 07.10.2021, 11:55 Uhr

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