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Enerige & Management > Unternehmen - Rheinenergie unterzeichnet Liefervertrag für Leuchtturmprojekt
Die Vorstandsvorsitzenden Andreas Feicht von der Rheinenergie und Uwe Lauber von MAN Energy Solutions bei der Vertragsunterzeichnung. Quelle: Rheinenergie
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Rheinenergie unterzeichnet Liefervertrag für Leuchtturmprojekt
Rund 280 Millionen Euro investiert die Rheinenergie in eine geplante Flusswasser-Wärmepumpe. Das Baufeld entsteht direkt neben dem Hafenbecken des Niehler Hafens.
 
Sie soll dem Rhein künftig Wärme entlocken. Uwe Lauber, Vorsitzender des Vorstands von MAN Energy Solutions, und Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie, haben den Vertrag für die Lieferung einer Flusswasser-Wärmepumpe mit einem Gesamtvolumen von 280 Millionen Euro unterzeichnet, teilte Rheinenergie am 6. März mit. An den Kosten beteiligen sich Bund und Europäische Union mit 100 Millionen Euro.

Es ist laut den beiden Unternehmen die derzeit größte geplante Flusswasser-Wärmepumpen-Anlage in Europa. Die Flusswasser-Wärmepumpe entsteht am Standort Köln-Niehl, hat eine geplante Leistung von 150 MW und arbeitet mit natürlichem Kältemittel in einem geschlossenen Kreislauf. 

Derzeit laufen bereits die Vorbereitungsarbeiten auf dem Baufeld der Anlage direkt neben dem Hafenbecken des Niehler Hafens. Dort soll in Zukunft auch das Rheinwasser entnommen werden, das der Anlage als Umweltenergiequelle dient. Nach aktuellem Stand der Planung soll die Anlage voraussichtlich Ende 2027 erstmals in Betrieb gehen. Die Wärmepumpe wird die thermische Energie des Flusswassers nutzen, um das Wasser des Fernwärmesystems auf bis zu 110 Grad Celsius zu erhitzen und so die Anforderungen des Kölner Netzes zu erfüllen. Bis zu 50.000 Haushalte sollen damit versorgt werden. 

„Durch die Standortwahl und die Kombinationsmöglichkeit mit Anlagen auf Basis der Gas-und-Dampfturbinentechnik schaffen wir für das Zentrum Kölns ein Energiesystem der Zukunft, das Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit in Einklang bringt“, sagte Feicht bei der Vertragsunterzeichnung. Die Kombination der Großwärmepumpe mit anderen, gasbasierten Erzeugungsanlagen am Standort Niehl erlaube eine wirtschaftliche Optimierung der Fernwärmeerzeugung, je nach Rahmenbedingungen und Marktpreisen, so die Rheinenergie. 

Flusswasser eignet sich allgemein bundesweit gut für Wärmepumpen aufgrund seiner hohen Energiedichte und konstanten Regeneration der Wassertemperatur. Wichtig ist, dass die Wassertemperatur immer über dem Gefrierpunkt bleibt, was bei großen Flüssen leichter zu gewährleisten ist. Zudem passen Energieversorger, die bereits Großwärmepumpen installiert haben und betreiben, ihre Fahrweise vor allem nach wirtschaftlichen Kriterien an: Wärmepumpen und damit die Flusswärme als Energiequelle werden vor allem dann genutzt, wenn der Strompreis niedrig ist.
 

Heidi Roider
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