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Enerige & Management > Wärme - Rheinenergie sammelt Verbrauchsdaten
Quelle: Fotolia / sasel77
WÄRME:
Rheinenergie sammelt Verbrauchsdaten
Das Forschungsprojekt „D2HeaTEC“ erprobt Strategien zur Dekarbonisierung der Nahwärmeversorgung in Bestandsquartieren. Nun haben die Partner einen der nächsten Schritte vorgestellt.
 
Seit Oktober 2024 läuft das Forschungsprojekt mit dem Namen „D2HeaTEC“. Es hat eine Laufzeit bis Ende 2027 und soll Wege für die Dekarbonisierung der Nahwärmeversorgung aufzeigen. Nun soll das Kölner Projekt „KlimaVeedel“ des Energieversorgers Rheinenergie wichtige Verbraucherdaten zur Optimierung liefern. 

Projektpartner sind die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Institut für Regelungs- und Steuerungssysteme (IRS) sowie die Rheinenergie AG. Gefördert wird das Vorhaben durch Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Die Projektpartner konzentrieren sich auf Strategien und Geschäftsmodelle für Bestandsquartiere. Lucas Classen von der ASEW erläutert, dass das Projekt „D2HeaTEC“ Methoden für einen effizienten Betrieb von Wärmenetzen in Quartieren entwickeln und testen soll. Im Fokus steht die Frage, welche Optionen sich für dezentrale Wärmeversorgung in verschiedenen Quartierstypen ergeben.

Rheinenergie bringt „KlimaVeedel“ ein

Die Rheinenergie beteiligt sich mit ihrem Klima Veedel im Stadtteil Köln-Bilderstöckchen. Dort wurde die Wärmeversorgung bereits gemeinsam mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft umgestellt. Grundlage sind Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. Aufbauend auf dieser Infrastruktur sollen weitere Schritte zur Optimierung erprobt werden.

„Hier sind glücklicherweise gleich mehrere Komponenten zusammengefallen“, erklärte Christian Remacly aus der strategischen Unternehmensentwicklung der Rheinenergie aus. Gemeinsam mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft haben der Versorger im Quartier bereits die Wärmeversorgung umgestellt; sie basiert nun auf Wärmepumpen und Photovoltaik. Für das Projekt „D2HeaTEC“ sei dies perfekt: „Von dieser Basis aus können wir praktische Lösungen für die Wärmewende weiterentwickeln. Und bei den Anlagen hört es noch nicht auf. Wir können jetzt den nächsten Schritt gehen und den Energieverbrauch in den Wohnungen selbst noch besser optimieren.“

Ein zentrales Element ist hier die Datenerhebung in den Wohnungen. Die Rheinenergie arbeitet mit den Mietenden zusammen, um Heizverhalten und Energieverbrauch zu erfassen. Ziel ist die Prognose typischer Muster und die bessere Steuerung von Heizungsanlagen und Belüftung. Dafür haben die Mieterinnen und Mieter eine kostenlose mobile App zur Visualisierung Ihrer Heizdaten und moderne Sensortechnik für Ihr Zuhause erhalten.

Rolle der Verbraucher im Projekt

Die Mietenden haben neben der App auch intelligente Thermostate erhalten. Damit können individuelle Heizpläne erstellt und automatisch umgesetzt werden. Zusätzliche Flexibilität, etwa durch Anpassungen der Raumtemperatur, soll die Effizienz steigern und zugleich den Betrieb der Wärmeerzeuger sowie die Steuerung des Nahwärmenetzes verbessern.

Darüber hinaus wird im Projekt ein „digitaler Zwilling“ entwickelt. Mit diesem sollen Handlungsoptionen für den Betrieb einer dezentralen Wärmeversorgung simuliert und bewertet werden. So will „D2HeaTEC“ die Praxiserfahrungen aus dem Quartier in systematisch nutzbare Modelle übertragen.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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Dienstag, 16.09.2025, 16:10 Uhr

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