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Enerige & Management > Regenerative - Regionalstrom jetzt auch im Chiemgau
Am Wasserkraftwerk Grablmühle in Prien (von links): Albert Zettl, Andreas Friedrich und Thomas Oppelt. Quelle: Bayernwerk / Michael Bartels
REGENERATIVE:
Regionalstrom jetzt auch im Chiemgau
Ein neues Regionalstrom-Angebot soll in Prien am Chiemsee lokal erzeugte Energie direkt für Verbraucher vor Ort nutzbar machen – es ist der 18. lokale Strommarkt in Bayern.
 
Mit dem neuen Strommarkt im Süden Bayerns geht das Bayernwerk einen weiteren Schritt in Richtung einer dezentralen Energieversorgung. In Kooperation mit der Kommune hat die Bayernwerk Regio Energie, eine Tochter des Netzbetreibers mit Sitz in Regensburg, einen Vertrag über die Einführung eines lokalen Stromangebots unterzeichnet. Das Modell beruht auf dem Prinzip: Energie aus der Region für die Region.

Es handelt sich bereits um das 18. regionale Strommarktprojekt, das das Bayernwerk im Freistaat umsetzt. Erst im April hatte das Unternehmen im Landkreis Regensburg einen regionalen Strommarkt gestartet (wir berichteten). Die technische Umsetzung basiert auf digitalen Systemen, etwa intelligenter Mess- und Steuerungstechnik. Über diese lässt sich nachvollziehen, wie viel Strom gerade in der Region erzeugt und gleichzeitig verbraucht wird. 

Laut dem Unternehmen wächst die Nachfrage nach solchen Lösungen vor allem im ländlichen Raum. Neben ökologischen Motiven spiele dabei auch der Wunsch nach mehr regionaler Wertschöpfung eine wichtige Rolle. Weitere Projekte seien bereits in Planung.

Physischer Strommarkt anvisiert

„Die Menschen wollen Energie aus der Heimat. Dort erzeugt, dort verbraucht“, sagte Thomas Oppelt, Geschäftsführer der Bayernwerk Regio Energie. Das Bayernwerk wolle künftig weitere digitale Lösungen integrieren und den Strommarkt perspektivisch in Richtung eines physischen Strommarkts entwickeln.

Das neue Angebot für Prien und die umliegenden Orte ist zum 1. Juni gestartet. Über den Tarif „RegioEnergie Prien“ können ortsansässige Haushalte künftig Strom aus zertifizierten regionalen Erzeugungsanlagen zum Arbeitspreis von 29,97 Cent/kWh beziehen.

Priens Bürgermeister Andreas Friedrich (parteilos) erhofft sich von dem Modell eine stärkere Verbindung zwischen lokalen Erzeugern und Endverbrauchern. „Das kann auch dazu beitragen, das eigene Verbrauchsverhalten bei Strom zu prüfen und somit aktiv die Energiebilanz der Region zu fördern“, so die Hoffnung Friedrichs.

Die Strommengen sollen überwiegend aus Erneuerbare-Energie-Anlagen in der Umgebung stammen, etwa aus dem Wasserkraftwerk Grablmühle in Prien. Gespräche mit potenziellen Einspeisern laufen bereits, wie das Bayernwerk mitteilt. Betreiber von Photovoltaik- und Wasserkraftwerken aus der Region können sich ebenfalls beteiligen und ihren Strom direkt vor Ort vermarkten.
 

Davina Spohn
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Dienstag, 03.06.2025, 13:46 Uhr

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