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Enerige & Management > Ökostrom - Regionaler Strommarkt startet im Kreis Regensburg
Startschuss für regionalen Ökostrom (von links): Landrätin Tanja Schweiger, Egon Westphal (Bayernwerk) und Bela Szabo (KERL). Quelle: Bayernwerk
ÖKOSTROM:
Regionaler Strommarkt startet im Kreis Regensburg
Ein neuer Strommarkt im Kreis Regensburg soll es Bürgern ermöglichen, lokal erzeugten Ökostrom direkt zu beziehen − durch eine Kooperation von Bayernwerk und dem Unternehmen „KERL“.
 
Im bayerischen Landkreis Regensburg können Haushalte künftig lokal erzeugten Ökostrom direkt beziehen. Möglich macht das ein neuer regionaler Strommarkt, den die Bayernwerk Regio Energie GmbH gemeinsam mit der kommunalen Energiegenossenschaft „KERL“ (Kommunale Energie Regensburg Land eG) initiiert hat. Am 20. Mai unterzeichneten Vertreter des Energieunternehmens, der Genossenschaft und des Landkreises eine Kooperationsvereinbarung.

Mit dem Projekt setzen die Beteiligten auf das Prinzip „vor Ort erzeugt, vor Ort verbraucht“. Die Idee: Strom aus nahegelegenen Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen soll ohne Umweg über zentrale Strukturen an Haushalte in der Region fließen. Rund 41 Gemeinden, die Mitglied in der „KERL“ sind, können künftig mit dem Tarif „RegioEnergie Regensburg“ versorgt werden, wie die Partner in einer Mitteilung vom 21. Mai bekannt geben. Der Strom stammt laut Bayernwerk ausschließlich aus zertifizierten, erneuerbaren Quellen.

„Wir müssen von der Energieerzeugung her denken, die findet in den ländlichen Regionen statt. Aber sie muss auch dort zur Anwendung kommen“, sagte Egon Westphal, Vorstandschef der Bayernwerk mit Sitz in Regensburg. Verbrauchsnahe Erzeugung entlaste die Infrastruktur und schaffe zugleich regionale Wertschöpfung. Das Unternehmen gehört zur Eon-Gruppe und betreibt seit Jahren regionale Strommärkte an verschiedenen Standorten in Bayern − der neue Markt ist der 17. seiner Art.

Tarif unter dem Bundesdurchschnitt

Nach Angaben der Projektpartner kostet eine Kilowattstunde Strom aus dem neuen Angebot 29,97 Cent − ein Preis, der laut Bayernwerk unter dem aktuellen Bundesdurchschnitt liege. Neben ökologischen Vorteilen soll das Modell damit auch wirtschaftlich attraktiv sein. Der Strompreis enthält bereits alle Umlagen, Netzentgelte und Steuern. 
Landrätin Tanja Schweiger (Freie Wähler) sieht die Initiative als wichtigen Beitrag für die Energiewende vor Ort: „Jetzt machen wir einen weiteren Schritt beim Miteinander in der Energiewende. Denn es geht darum, das, was vor Ort erzeugt wird, auch vor Ort zu verkaufen.“ Für die Bürger biete das neue Produkt einen konkreten Bezug zur sonst oft abstrakt wirkenden Energiewende. „KERL“-Geschäftsführer Bela Szabo betonte, dass eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend sei: „Wenn wir Energie, die vor der Haustür erzeugt wird, auch direkt anbieten, schaffen wir greifbaren Nutzen und damit Vertrauen.“

Einspeisung aus der Region geplant

Die benötigten Strommengen sollen überwiegend aus bestehenden Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen im Landkreis kommen. Bayernwerk und „KERL“ führen dazu derzeit Gespräche mit Anlagenbetreibern in der Region. Weitere Betreiber, auch aus umliegenden Gebieten, können sich am Markt beteiligen und ihren Strom direkt vor Ort vermarkten.

Mit dem regionalen Strommarkt setzt Bayernwerk seinen Kurs zur Dezentralisierung der Energieversorgung weiter fort. Neben Stromnetzen betreibt das Unternehmen auch Infrastrukturen für Elektromobilität und Wasserwirtschaft. Die Bayernwerk-Gruppe sieht sich als regional verwurzelter Partner für Kommunen und Bürger auf dem Weg zur Energiewende.
 

Davina Spohn
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