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Enerige & Management > Gas - Regas fragt LNG-Bedarf für Mukran-Terminal ab
Quelle: Shutterstock / aerial motion
GAS:
Regas fragt LNG-Bedarf für Mukran-Terminal ab
Der Betreiber des LNG-Terminals auf der Insel Rügen ermittelt bei potenziellen Abnehmern den Bedarf an Erdgas.
 
Die Deutsche Regas hat eine verbindliche Open Season für das LNG-Terminal „Deutsche Ostsee“ im Hafen von Mukran auf Rügen angekündigt. Dabei wird bei potenziellen Abnehmern der Bedarf an LNG abgefragt, damit der Infrastrukturbetreiber entsprechend planen kann.

Das Unternehmen bietet an seinem LNG-Anlandeterminal in der Ostsee fünf Milliarden Kubikmeter langfristige Kapazität für den Zeitraum von 2027 bis 2043 an. Die Open Season läuft seit dem 4. April und endet am 4. Juli, heißt es in einer Mitteilung zum Verfahren.
 
Das Energie-Terminal „Deutsche Ostsee“ im Industriehafen von Mukran ist über den größten Gaseinspeisepunkt Deutschlands, das „Baltic Energy Gate“, mit einer Kapazität von 480 GWh pro Tag an das deutsche Ferngasnetz mit den Pipelines OAL und Eugal angeschlossen. Die Deutsche Regas ist bislang der einzige privat finanzierte Betreiber von LNG-Terminals in Deutschland.

Wie es weiter heißt, plant die Deutsche Regas, ein zweites schwimmendes Regasifizierungsschiff – eine Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) – am Standort Mukran zu installieren. Damit soll das Terminal spätestens 2027 wieder seine ursprüngliche Ausspeisekapazität erreichen und wettbewerbsfähige Infrastrukturdienstleistungen für den größten Gasmarkt Europas erbringen sowie „weiterhin zur Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa beitragen“.
 
Erst im Februar hatte Regas den Chartervertrag für das LNG-Terminalschiff „Energos Power“ gekündigt. Vertragspartner war das Bundeswirtschaftsministerium. Das Schiff war seit Juli des vergangenen Jahres im Terminal in Mukran im Einsatz. Ein zweites Terminalschiff am Standort ist weiter in Betrieb. 
 
Regas-Geschäftsführer Ingo Wagner führte die Kündigung damals unter anderem auf die Preispolitik des staatlichen Wettbewerbers Deutsche Energy Terminal (DET) zurück. Diese sei „ruinös“ und habe zu erheblicher „Wettbewerbsverzerrung“ geführt. Seit Dezember 2024 vermarkte die DET ihre Kapazitäten an LNG-Terminals unterhalb der von der Bundesnetzagentur genehmigten, kostendeckenden Entgelte. „Die Deutsche Regas bedauert, zu diesem Schritt gezwungen zu sein“, erklärte Wagner.

Die DET hatte im Dezember 2024 und im Februar 2025 Slots für die beiden FSRU in Wilhelmshaven und Brunsbüttel für das Jahr 2025 zu sehr niedrigen Reservationspreisen angeboten – in einzelnen Fällen sogar kostenlos (wir berichteten). Angesichts der teilweise sehr niedrigen Auslastung der deutschen Terminals sprechen Kritiker regelmäßig von einer drohenden Überkapazität beim Ausbau der LNG-Infrastruktur.
 

Stefan Sagmeister
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Freitag, 04.04.2025, 16:51 Uhr

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