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Enerige & Management > Österreich - Pumpspeicher Limberg III offiziell in Betrieb
Mit Limberg III steigt die Leistung der Kraftwerksgruppe Kaprun um 480 MW. Quelle: Verbund / Wiedl
ÖSTERREICH:
Pumpspeicher Limberg III offiziell in Betrieb
Der Stromkonzern Verbund erweitert damit die Turbinenleistung der Kraftwerksgruppe Kaprun um 53 Prozent. Projekte wie dieses gelten als wesentlich für das Gelingen der Energiewende. 
 
Österreichs größter Stromkonzern Verbund nahm nach rund vier Jahren Bauzeit am 12. September das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III offiziell in Betrieb. Es verfügt über zwei drehzahlvariable Pumpturbinen mit insgesamt 480 MW Leistung. Mit dem Projekt erhöht sich die Turbinenleistung der Kraftwerksgruppe Kaprun in den Salzburger Tauern von um 53 Prozent auf 1.382 MW, die Pumpleistung steigt um 75 Prozent auf 1.120 MW. Zum Vergleich: Die kumulierte Leistung sämtlicher Pumpspeicherkraftwerke des Verbunds beläuft sich auf 2.600 MW im Turbinen- sowie 2.300 MW im Pumpbetrieb. Der Verbund investierte laut Generaldirektor Michael Strugl 572 Millionen Euro in das Vorhaben. 

In Vorbereitung sind die Arbeiten am weiteren Ausbau von Kaprun. Mit dem Projekt Schaufelberg soll bis etwa Ende des Jahrzehnts eine neue Hauptstufe der Kraftwerksgruppe errichtet werden. Ihre Leistung beläuft sich auf rund 480 MW. Die Kosten beziffert der Verbund mit voraussichtlicht etwa 600 Millionen Euro. Mit der neuen Hauptstufe kann der Verbund die Gruppe Kaprun auch unter den Bedingungen der Wasserrahmenrichtlinie der EU als Pumpspeichersystem nutzen. 

Anlässlich der Inbetriebnahme von Limberg III bezeichnete Generaldirektor Strugl die österreichischen Pumpspeicher als „grüne Batterien“ des Landes, die für den Ausgleich der witterungsbedingt schwankenden Stromproduktion von Windparks und Photovoltaikanlagen und damit für das Gelingen der Energiewende von besonderer Bedeutung seien. 

Von Oberösterreich bis Vorarlberg 

Auch andere österreichische Energieunternehmen erweitern ihre Pumpspeicherkapazitäten. Die landeseigene Tiroler Tiwag etwa nimmt 2026 „Kühtai II“ in Betrieb, eine Erweiterung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz um insgesamt 190 MW auf rund 970 MW. Seit März läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung für den 400-MW-Pumpspeicher Versetz, der dem Ausbau der Kraftwerksgruppe Kaunertal dient. Deren Leistung von 392 MW würde sich damit mehr als verdoppeln. 

Im Bau ist ferner der 170-MW-Pumpspeicher Ebensee der Energie AG Oberösterreich, der 2027 in Betrieb gehen soll. Er nutzt den Traunsee rund 70 Kilometer südwestlich der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz als Unterbecken. 

Ende April dieses Jahres schließlich startete die Vorarlberger Illwerke-VKW-AG das freiwillige Vorverfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung für das Pumpspeicherkraftwerk Lünersee II. Die Anlage mit 1.100 MW Turbinen- sowie 1.050 MW Pumpleistung soll 2036 in Betrieb gehen und etwa 2,7 Milliarden Euro kosten.
 

Klaus Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 15.09.2025, 11:34 Uhr

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