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Enerige & Management > Bilanz - Prokon will Erneuerbaren-Erzeugung verdoppeln
Quelle: Shutterstock / Lisa-S
BILANZ:
Prokon will Erneuerbaren-Erzeugung verdoppeln
Deutschlands größte Energiegenossenschaft Prokon hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 12 Millionen Euro erzielt. Das wurde bei der Generalversammlung bekannt.
 
Die Energiegenossenschaft Prokon hat ihre Geschäftszahlen vorgelegt. Den Umsatz beziffert das Unternehmen mit 110 Millionen Euro. Prokon schüttet eine Dividende von 4,65 Prozent an seine Mitglieder aus, insgesamt 10,9 Millionen Euro.

„Trotz erheblicher Kostensteigerungen und Engpässen bei der Lieferung von Ersatzteilen stellt sich das Geschäftsjahr positiv dar. Das zeigt: Durch unser diversifiziertes Geschäftsmodell steht die Genossenschaft auf einem sehr soliden Fundament“, erklärte Henning von Stechow, Vorstandsvorsitzender von Prokon, bei der Generalversammlung in Magdeburg.

Das Ziel, die Stromerzeugungsmengen der eigenen Anlagen bis 2030 im Vergleich zu 2022 zu verdoppeln, nannte er realistisch. Im vergangenen Jahr erzeugten die Erneuerbaren-Anlagen von Prokon nach eigenen Angaben gut eine Milliarde kWh regenerative Energie.

„Der Jahresüberschuss von 12,1 Millionen Euro liegt über unserem Plan. Damit schließen wir trotz gestiegener Kosten am erfolgreichen Kurs der Jahre vor Beginn der Energiekrise an“, erläutert Katharina Beyer, Vorständin von Prokon, die Zahlen. Im Jahr 2021 betrug der Jahresüberschuss 12 Millionen Euro, das Jahr 2022 sei mit einem Jahresüberschuss von 23 Millionen Euro durch die hohen Strompreise im Rahmen der Energiekrise als Ausnahmejahr zu bewerten. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich 2023 um 3,6 Prozentpunkte auf 43,44 Prozent.

Insgesamt schlossen sich 2023 fast 1.900 Menschen der Genossenschaft an, zum Jahresende hatte Prokon insgesamt 40.142 Mitglieder.

Auch auf Konzernseite zeigt sich eine stabile Entwicklung: Prokon erwirtschaftete zusammen mit den Tochterunternehmen einen Jahresüberschuss von knapp 13,9 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 126,4 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote im Konzern stieg um 4 Prozentpunkte auf 40,65 Prozent.

Deutschlandtempo beim Netzausbau erforderlich

„Auch für die kommenden Jahre sind wir optimistisch, Herausforderungen bleiben jedoch“, betonte von Stechow. Trotz der Anstrengungen der Bundesregierung läge die Dauer der Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen bei durchschnittlich 23 Monaten. Ein weiterer Bremsklotz für die Energiewende sei der hinkende Netzausbau: „Wir erleben gehäuft, dass wir die Netzanschlusskapazitäten erst Jahre nach einer möglichen Inbetriebnahme unserer Wind- oder Photovoltaikanlagen zugesagt bekommen. Deshalb brauchen wir dringend das Deutschlandtempo beim Netzausbau.“ Die Netze müssten außerdem flexibler werden, indem die Digitalisierung vorangetrieben und mehr Speicherkapazitäten eingebunden werden.

„Die Bundesregierung erhöht den Druck, um die Energiewende zu beschleunigen“, zeigte sich Katharina Beyer überzeugt. Spürbar sei dies auch an den erhöhten Ausschreibungsmengen und der Ausweitung der Flächen für Windenergieanlagen.

Analog zu den nationalen Ausbauzielen will Prokon bis 2030 die Stromerzeugungsmengen im Vergleich zu 2022 auf zwei Milliarden kWh verdoppeln. „Mit unseren geplanten Projekten, unseren Fachkräften und unseren finanziellen Mitteln ist das durchaus realistisch. Wir werden weiterhin für das bürgerschaftliche Engagement für die Energiewende werben und uns politisch für den Abbau von externen Hemmnissen einsetzen“, kündigte von Stechow an.

Bürgerschaftliches Engagement belohnen

Katharina Beyer hob schließlich das genossenschaftliche Partizipationsangebot von Prokon hervor, das die Menschen sowohl an den Entscheidungsprozessen als auch an den Erlösen beteiligt. „Ziel ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger die Energiewende nicht nur akzeptieren, sondern sie wollen und sich aktiv dafür einsetzen.“

Die Genossenschaft bilde die gesamte Wertschöpfungskette von Erneuerbare-Energien-Anlagen ab: Sie projektiere Windparkprojekte, behalte sie darüber hinaus auch im Bestand und betreibe sie. Insgesamt leiste Prokon bereits mit 414 Windenergieanlagen in drei Ländern einen direkten Beitrag zur Energiewende, 284 Anlagen zählen zum Bestand Genossenschaft.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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