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Enerige & Management > Bilanz - Prokon-Genossen gönnen sich einen Schluck aus der Pulle
Vorstand und Aufsichtsrat (von links): Ragnhild Ofterdinger, Nikolaus Karsten, Katharina Beyer, Henning von Stechow, Petra Wildenhain, Rainer Doemen und Jochen Herterich. Quelle: Prokon / Jacques Tarnero
BILANZ:
Prokon-Genossen gönnen sich einen Schluck aus der Pulle
Die Prokon eG weist für 2024 einen Jahresüberschuss von 8,6 Millionen Euro aus. Der Zahl der Genossen liegt inzwischen über 40.000. Die kriegen nun das Gros des eG-Überschusses.
 
Die Prokon-Gruppe bilanziert für das zurückliegende Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 116 Millionen Euro. Für den genossenschaftlichen Kern der Gruppe weist die „Prokon Regenerative Energien eG“ einen Jahresüberschuss von 8,6 Millionen Euro aus. Die Dividende für 2024 beträgt laut Mitteilung 3,16 Prozent, an die Genossen werden summa summarum 7,7 Millionen Euro ausgeschüttet.

Im Jahr 2023 hatten sich die Umsatzerlöse des Konzerns auf 126 Millionen Euro summiert. 96 Millionen Euro davon brachte der Geschäftsbereich Windenergie ein. 20 Millionen wurden mit Energiehandel erwirtschaftet. Der Konzernüberschuss betrug 2023 knapp 14 Millionen Euro und schrumpfte 2024 um fast die Hälfte auf 7,1 Millionen Euro zusammen, schob Prokon am 2. Juni auf Anfrage nach. Das heißt, die Ausschüttung der eG an ihre Genossen ist zwar immer noch niedriger als der eG-Jahresüberschuss und lässt sich damit aus dem Cashflow bezahlen, aber neuerdings höher als der Konzern-Jahresüberschuss. Die Genossen gönnten sich einen Schluck aus der Pulle.

„Wir setzen trotz Marktdruck unseren stabilen Kurs fort“, kommentiert Vorstandsvorsitzender Henning von Stechow das Ergebnis für 2024. Weiter gestiegen ist der Zahl der Mitglieder, 1.669 kamen nach Angaben des Vorstands im vergangenen Jahr hinzu, zum Jahresschluss zählte er insgesamt 40.811 Mitglieder.

Investitionen von 51 Millionen Euro

Die neu gezeichneten Geschäftsguthaben beziffert Prokon auf 16,9 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote der Genossenschaft sei damit um 5,3 Punkte auf 48,7 Prozent gestiegen, heißt es.

Aktuell betreibt die Prokon Gruppe, die ihren Sitz in Itzehoe (Schleswig-Holstein) hat, nach eigenen Angaben 77 Windparks mit 452 Windenergieanlagen in Deutschland, Finnland und Polen. Investitionen in Finanzanlagen und in Anlagen im Bau summierten sich im Jahr 2024 auf 51 Millionen Euro. Ziel sei es, die eigene Stromerzeugung aus Erneuerbaren bis 2030 zu verdoppeln, hieß es.

Zur Historie von Prokon

Die Genossenschaft „Prokon Regenerative Energien“ gibt seit dem Jahr 2015. Sie übernahm die Assets der Kapitalgesellschaft Prokon, die 1995 gegründet worden war, aus der Insolvenzmasse. Damals verzichteten Gläubiger auf einen Großteil von mehr als 1,4 Milliarden Euro, die sie in Prokon gesteckt hatten, um einen Einstieg von EnBW zu verhindern und das Modell der Energiegenossenschaft zu retten. Schon kurze Zeit nach der Neugründung verzeichnete das komplett ausgetauschte Management durchgehend schwarze Zahlen.


 
 

Manfred Fischer und Georg Eble
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 30.05.2025, 15:37 Uhr

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