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Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ:
Projektverzögerungen überschatten PNE-Zwischenergebnis
Der Projektentwickler PNE bestätigt zwar seinen positiven Ausblick für 2024, aber die erste Hälfte verlief nicht zufriedenstellend. Derweil haben zwei neue Vorstände ihr Amt angetreten.
 
Verzögerungen beim Verkauf und der Errichtung von Windparks sowie relativ wenig Windstrom haben beim Cuxhavener börsennotierten Grünenergie-Unternehmen PNE AG enttäuschende Halbjahreszahlen ergeben. Die Ergebnisse von Januar bis Juni 2024 seien „noch nicht da sind, wo wir sie gerne sehen würden“, räumte Interimschef Per Hornung Pedersen in einer Ad-hoc-Mitteilung ein.

Demnach verschieben sich einige Inbetriebnahmen und Windpark-Verkäufe ins zweite Halbjahr, wo sie dann die Erlöslage verbessern. Daher bestätigt der Vorstand nach wie vor seine Prognose, einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 40 bis 50 Millionen Euro zu erzielen. Das sind bis zu 10 Millionen mehr als im Geschäftsjahr 2023.

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie verschlechterte sich auf Jahresbasis von minus 18 Cent auf minus 26 Cent. Die Gesamtleistung im PNE-Konzern erhöhte sich vor allem durch den Verkauf des US-Geschäfts (wir berichteten) zeitgleich von 117 auf 175 Millionen Euro. Der Umsatz stieg leicht von 57 auf 61 Millionen Euro, das Ebitda schrumpfte von 18 auf 9 Millionen Euro zusammen.

Weiter Suche nach einem endgültigen Chef

Derweil verspricht das Personalkarussell an der PNE-Spitze weiterzugehen: Am 1. August ist Aufsichtsratschef Per Hornung Pedersen wie angekündigt auf den Vorstandsvorsitz (CEO) gewechselt, nachdem CEO Markus Lesser das Unternehmen verlassen hatte (wir berichteten). Nach wie vor wird nach einem neuen CEO gesucht, Pedersens Mandat reicht ausdrücklich nur für den Übergang bis Ende März 2025.

Ebenso ist Chief Operating Officer (COO) Roland Stanze seit 1. August neu in seiner Position. Bis dato war das PNE-Urgestein dort Bereichsleiter. Harald Wilbert ist seit 1. April Finanzvorstand (CFO) und seit Oktober 2023 im Unternehmen.
  Der Verkauf der US-Tochter

PNE ist nach dem Ausstieg aus den USA noch in 14 Ländern in Europa, Afrika und Asien tätig. Der Erlös aus dem Verkauf an den US-Investor Lotus Infrastructure Partners spielt in den nächsten fünf Jahren die Investitionen wieder ein, und je nach Projektfortschritt wird darüber hinaus die erste Millionenzahlung des Käufers erwartet. Über den Gesamterlös aus den gut 3.000 MW Wind, PV und Speichern war Stillschweigen vereinbart worden.

Der Erlös soll unter anderem in das Wachstum von PNE von einem reinen Projektierer zu einem breiter aufgestellten Grünenergie-Unternehmen gesteckt werden. Ein wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie „Scale up 2.0“ ist der Aufbau eigener Wind- und Photovoltaikparks, das heißt, bestimmte Projekte werden nicht mehr an Dritte veräußert. Das Eigenportfolio steigerte sich von März 2023 bis März 2024 von 346 MW auf 412 MW Wind, der Stromertrag daraus erhöhte sich binnen Jahresfrist von 325 auf 380 Millionen kWh. Eigene PV-Parks sind noch nicht in Betrieb, bestätigte ein PNE-Sprecher auf Anfrage.

Die Projektpipeline sank durch den Wegfall der US-Tochter von 19.000 MW auf knapp 18.000 MW. Gegenüber Mitte 2023 wuchs sie um 1.350 MW. Auf Onshore-Wind entfallen gut 9.300 MW, auf Offshore 2.500 MW, auf PV gut 6.100 MW.

US-Großbank ist größter Aktionär

PNE ist an der Frankfurter Börse notiert und Mitglied der Börsenindizes S-Dax und Tec-Dax. Größter Aktionär ist mit gut 44 Prozent die US-Investmentbank Morgan Stanley. Auch den Rest der 76,6 Millionen Aktien halten Finanzinvestoren. Ende Mai genehmigten sich die Aktionäre erneut insgesamt 8 Ct Dividende und Sonderdividende pro Aktie, insgesamt 6 Millionen Euro. Der Rest des 2023er-Bilanzgewinns von 273 Millionen Euro wird auf Rechnung vorgetragen, bleibt also im Unternehmen.
 

Georg Eble
Redakteur
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Mittwoch, 14.08.2024, 15:38 Uhr

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