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				STROMSPEICHER:
			
		
		
			Preissignale sollen Großbatterien noch netzdienlicher machen
		
		
			
				Ein Team der Beratungsgesellschaft Neon Neue Energieökonomik ist im Auftrag von Eco Stor der Frage nachgegangen, wie netzdienlich Großbatterien sind.
			
		
		
			Nicht zuletzt die Vielzahl der Netzanschlussbegehren für Großspeicher und die Reaktionen der Netzbetreiber darauf haben die
Großspeicher in den vergangenen Monaten und Jahren in die Schlagzeilen gebracht. Der Preisverfall für Batteriezellen und Marktchancen,
etwa am Regelleistungsmarkt, haben Batteriespeichern den Weg ins Stromsystem geebnet.
Hin und wieder werde kritisiert, Großbatterien würden sich auf „Kosten des Netzes am Markt optimieren“, schreiben die Autoren in ihrer Einleitung. Dass sich Batteriespeicher tatsächlich ausschließlich an Marktpreisen – unabhängig von der lokalen Netzsituation – orientieren, liege allerdings am deutschen Strommarktdesign. Netzengpässe würden in einer einheitlichen Preiszone nicht bepreist. Daher seien „alle Akteure am Strommarkt blind für das Netz“.
Vor diesem Hintergrund stelle sich oft die Frage, ob Batterien netzdienlich seien. Auf diese Frage will das Team um Prof. Lion Hirth eine Antwort geben und gleichzeitig „Netzdienlichkeit“ überhaupt erst einmal definieren. Diese lässt sich kurz und knapp auf den Punkt bringen: Netzdienlich ist, was Netzkosten reduziert.
Anhand von zwei Großbatterien, eine in Schleswig-Holstein und eine in Bayern, können die Autoren der Studie – für sie überraschenderweise, wie sie schreiben – nachweisen, dass Großbatterien tatsächlich das Netz entlasten. Demnach können sie Redispatch-Kosten in Höhe von 3 bis 6 Euro pro kW Batterieleistung und Jahr vermeiden.
Dynamisches Redispatch-Preissignal am vielversprechendsten
„Großbatterien sind also in diesem Sinne keinesfalls grundsätzlich als belastend für das Netz einzustufen, auch wenn dies in der energiepolitischen Debatte manchmal suggeriert wird“, betont Lion Hirth. Allerdings ergebe sich die Netzentlastung rein zufällig, da es ja keine regionalen Preise gebe, die Netzengpässe berücksichtigen.
Der Auftraggeber der Studie, der Speicheranlagenentwickler Eco Stor, sieht Batterien als unverzichtbares Element des Energiesystems der Zukunft. Um „das Beste aus Batterien herausholen“ zu können, seien jedoch netzdienliche Anreize notwendig, so Geschäftsführer Georg Gallmetzer.
Deshalb haben die Autoren der Studie untersucht, welche Instrumente die Netzdienlichkeit stärken können, denn, auch wenn Großbatterien bereits heute Redispatch-Kosten reduzieren, sei dieser Beitrag viel kleiner als er sein könnte.
Von drei analysierten Instrumenten hat sich den Verfassern zufolge ein Preissignal als besonders vielversprechend gezeigt, welches den Strompreis bei positivem Redispatch-Bedarf am betroffenen Standort um 100 Euro/MWh steigen und bei negativem Redispatch-Bedarf um 80 Euro/MWh sinken lässt. So entstehe für Speicher gezielt ein finanzieller Anreiz, sich in Engpasssituationen netzdienlich zu verhalten.
„Ein dynamisches Redispatch-Preissignal schafft sowohl den größten Netz-Mehrwert als auch die geringsten Einbußen beim Markt-Mehrwert“, erläutert Clemens Lohr von Neon. Das bestehende Marktsignal werde gezielt in Richtung netzdienlicher Betriebsweisen verändert, ohne die Teilnahme an Day-Ahead-, Intraday- oder Regelleistungsmärkten einzuschränken.
Vor diesem Hintergrund schlagen die Ökonomen als Instrument mit der größten volkswirtschaftlichen Wertschöpfung ein Sondernetzentgelt vor, das täglich von den Netzbetreibern bestimmt wird und die jeweils erwartete lokale Engpasssituation widerspiegelt.
Die Studie „Netzdienlichkeit von Großbatterien “ steht im Internet zur Verfügung. Sie ist eine Erweiterung der Untersuchung „Netzentgelte für Großbatterien“, die im Juni als Konsultationsbeitrag zum AgNes-Verfahren (Allgemeine Netzentgeltsystematik Strom) eingereicht worden war.
 
		
		Hin und wieder werde kritisiert, Großbatterien würden sich auf „Kosten des Netzes am Markt optimieren“, schreiben die Autoren in ihrer Einleitung. Dass sich Batteriespeicher tatsächlich ausschließlich an Marktpreisen – unabhängig von der lokalen Netzsituation – orientieren, liege allerdings am deutschen Strommarktdesign. Netzengpässe würden in einer einheitlichen Preiszone nicht bepreist. Daher seien „alle Akteure am Strommarkt blind für das Netz“.
Vor diesem Hintergrund stelle sich oft die Frage, ob Batterien netzdienlich seien. Auf diese Frage will das Team um Prof. Lion Hirth eine Antwort geben und gleichzeitig „Netzdienlichkeit“ überhaupt erst einmal definieren. Diese lässt sich kurz und knapp auf den Punkt bringen: Netzdienlich ist, was Netzkosten reduziert.
Anhand von zwei Großbatterien, eine in Schleswig-Holstein und eine in Bayern, können die Autoren der Studie – für sie überraschenderweise, wie sie schreiben – nachweisen, dass Großbatterien tatsächlich das Netz entlasten. Demnach können sie Redispatch-Kosten in Höhe von 3 bis 6 Euro pro kW Batterieleistung und Jahr vermeiden.
Dynamisches Redispatch-Preissignal am vielversprechendsten
„Großbatterien sind also in diesem Sinne keinesfalls grundsätzlich als belastend für das Netz einzustufen, auch wenn dies in der energiepolitischen Debatte manchmal suggeriert wird“, betont Lion Hirth. Allerdings ergebe sich die Netzentlastung rein zufällig, da es ja keine regionalen Preise gebe, die Netzengpässe berücksichtigen.
Der Auftraggeber der Studie, der Speicheranlagenentwickler Eco Stor, sieht Batterien als unverzichtbares Element des Energiesystems der Zukunft. Um „das Beste aus Batterien herausholen“ zu können, seien jedoch netzdienliche Anreize notwendig, so Geschäftsführer Georg Gallmetzer.
Deshalb haben die Autoren der Studie untersucht, welche Instrumente die Netzdienlichkeit stärken können, denn, auch wenn Großbatterien bereits heute Redispatch-Kosten reduzieren, sei dieser Beitrag viel kleiner als er sein könnte.
Von drei analysierten Instrumenten hat sich den Verfassern zufolge ein Preissignal als besonders vielversprechend gezeigt, welches den Strompreis bei positivem Redispatch-Bedarf am betroffenen Standort um 100 Euro/MWh steigen und bei negativem Redispatch-Bedarf um 80 Euro/MWh sinken lässt. So entstehe für Speicher gezielt ein finanzieller Anreiz, sich in Engpasssituationen netzdienlich zu verhalten.
„Ein dynamisches Redispatch-Preissignal schafft sowohl den größten Netz-Mehrwert als auch die geringsten Einbußen beim Markt-Mehrwert“, erläutert Clemens Lohr von Neon. Das bestehende Marktsignal werde gezielt in Richtung netzdienlicher Betriebsweisen verändert, ohne die Teilnahme an Day-Ahead-, Intraday- oder Regelleistungsmärkten einzuschränken.
Vor diesem Hintergrund schlagen die Ökonomen als Instrument mit der größten volkswirtschaftlichen Wertschöpfung ein Sondernetzentgelt vor, das täglich von den Netzbetreibern bestimmt wird und die jeweils erwartete lokale Engpasssituation widerspiegelt.
Die Studie „Netzdienlichkeit von Großbatterien “ steht im Internet zur Verfügung. Sie ist eine Erweiterung der Untersuchung „Netzentgelte für Großbatterien“, die im Juni als Konsultationsbeitrag zum AgNes-Verfahren (Allgemeine Netzentgeltsystematik Strom) eingereicht worden war.
 
					© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 04.09.2025, 16:35 Uhr
				
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