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Enerige & Management > Wärme - Preisextreme bei Fernwärme rücken zusammen
Quelle: Fotolia / Detlef
WÄRME:
Preisextreme bei Fernwärme rücken zusammen
Die Fernwärmepreise für mittelständische Unternehmen sind im vergangenen Jahr durchschnittlich um gut 8 Prozent gesunken. Das teilt der Bundesverband der Energie-Abnehmer mit.
 
Die Extreme finden sich in Hamm und Hanau. Bei einer Benutzungsdauer von 1.500 Stunden pro Jahr (Jahresbezugsmenge von 900 MWh pro Jahr dividiert durch die Leistung von 600 kW) bezahlt ein mittelständischer Betrieb bei den Stadtwerken Hamm für Fernwärme 88,47 Euro/MWh. Die Stadtwerke Hanau berechnen einem solchen Kunden 185,74 Euro/MWh. Das zeigt der „Fernwärmepreisvergleich 2025“ des Bundesverbands der Energie-Abnehmer (VEA).
 
Zum (interkontinentalen) Vergleich: Für Strom zahlen Unternehmen hierzulande – bei einem Jahresverbrauch zwischen 20 und 70 Millionen kWh - durchschnittlich knapp 17 Cent/kWh. Jenseits des Atlantiks sind es nach Daten des Marktforschungsinstituts Prognos rund 8 Cent/kWh. Was Stromeinkäufer deutscher Unternehmen nach US-amerikanischen Verhältnissen rufen lässt. Damit stoßen sie bei der Politik auf Resonanz.

So groß die Preisspanne bei Fernwärme noch ist – die Extreme haben sich deutlich angenähert. Im vergangenen Jahr beobachtete der VEA im Fall von 1.500 Stunden Benutzungsdauer noch einen Unterschied von 340 Prozent. 2023 waren es 425 Prozent.

Der deutliche Rückgang der Spanne 2024 geht einher mit einem Absinken der Preise um im Schnitt 8,38 Prozent im Jahresverlauf. Gleichwohl seien in der Einzelbetrachtung noch viel deutlichere Preisänderungen zu erkennen, so der VEA: „Das extremste Absinken gab es bei der Stadtwerke Pirna GmbH (SWP) mit 44,28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf der anderen Seite gab es den größten Preisanstieg bei der Technische Werke Ludwigshafen AG. Dort stieg der Fernwärmepreis um 33,48 Prozent“, berichtet der Verband.

Je nachdem, mit welchem zeitlichen Verzug ein Fernwärmelieferant die Beschaffungspreise an Kunden weitergibt, „ergeben sich sehr unterschiedliche Preisveränderungen in Bezug auf die vergangenen zwölf Monate“, betont VEA-Hauptgeschäftsführer Volker Stuke. Als zweiten Punkt nennt er die Fixkosten für die Erzeugung sowie die Infrastruktur. „In der Regel sprechen wir über Investitionen in Erzeugungsanlagen und das Fernwärmenetz, die dämpfend auf die Gesamtkostenentwicklung wirken“, betont Stuke. Dass die Preise sich zwischen den Versorgern beträchtlich unterscheiden können, liege nicht zuletzt auch am Zeitpunkt der Erhebung: „Manche Versorger haben ihre Preise noch nicht aktualisiert, da sie dies nur einmal im Jahr tun, wiederum andere aktualisieren quartalsweise.“

Ein Ranking mit den preisgünstigsten und teuersten Fernwärmeversorgern  stellt der VEA im Internet bereit.
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 17.02.2025, 17:29 Uhr

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