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Quelle: Shutterstock / Jirsak
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Powercloud verkleinert sich
Das Softwareunternehmen Powercloud gibt seine globale Ausrichtung auf und will mit dem Geschäft in der DACH-Region wieder die Gewinnzone erreichen. Etwa 80 Mitarbeiter müssen gehen.
 
Kursschwenk beim Acherner IT-Dienstleister Powercloud. Fünf Jahre ist es her, da sah das Management „erhebliche Chancen, die in Deutschland bereits umgesetzte Marktdurchdringung auch auf den europäischen Markt auszurollen“. Seit Februar hat das Unternehmen einen australischen Eigentümer (wir berichteten). Der steuert jetzt um: Powercloud soll sich künftig mit seinen „Kernaktivitäten“ auf Deutschland, Österreich und die Schweiz konzentrieren.

„Wir freuen uns, dass Powercloud sich wieder auf seine starken Wurzeln zurückbesinnt. Sie liegen in der Beratung und Betreuung von Kunden in der DACH-Region“, kommentiert der Geschäftsführer des Softwareunternehmens, John May, den Richtungswechsel. Die Abkehr von den globalen Expansionsbemühungen geht einher mit weiteren Entlassungen.

Etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Redaktion mitteilt. Sie seien darüber am 18. September informiert worden. Bereits im Mai dieses Jahres mussten 60 Mitarbeiter gehen. Knapp 150 Mitarbeiter werde Powercloud weiterhin beschäftigen. Im Jahr 2019, als die globalen Expansionsbemühungen begannen, seien es halb so viele gewesen, erinnert der Sprecher.

„Wie prognostiziert merklich negativ“

2019 war auch das Jahr, für das Powercloud zuletzt schwarze Zahlen meldete. Der Jahresüberschuss betrug damals 7,6 Millionen Euro, das Rohergebnis erreichte 17,6 Millionen Euro. Der Personalaufwand schlug in der Gewinn- und Verlustrechnung mit rund 3 Millionen Euro zu Buche. Drei Jahre später wies das Unternehmen einen Fehlbetrag von 18,6 Millionen Euro aus. Das Rohergebnis lag 2022 bei 24,7 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter war im Laufe des Jahres von 260 auf 363 gestiegen, der Personalaufwand lag bei 25,6 Millionen Euro.

Powercloud „setzte im Jahr 2022 sein Wachstum fort, konnte insbesondere im Bereich der Lizenzumsätze hohe zweistellige Wachstumsraten verzeichnen“, schrieb das Management im Geschäftsbericht. Das Umsatzwachstum habe innerhalb der Prognosen aus der Vorperiode gelegen. Das Ebitda habe sich „aufgrund der hohen Investitionsaufwände wie prognostiziert merklich negativ im Vergleich zum Vorjahr“ entwickelt. Fazit der damaligen Geschäftsführung: „Mit der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind wir insgesamt zufrieden, da sich diese übereinstimmend mit der Planung entwickelt.“

Von der Rückbesinnung auf die unternehmerischen Wurzeln erhofft die neue Geschäftsführung sich jetzt einen schnellen Turnaround. Ziel sei es, „im ersten Halbjahr 2025 auf Ebitda-Basis wieder schwarze Zahlen“ zu schreiben, so der Unternehmenssprecher. Dazu soll auch die Zusammenarbeit mit dem australischen Mutterkonzern Hansen Technologies vertieft werden. Bei der Software-Entwicklung soll der Fokus auf der „RCS-Anwendung“ (Retail Core Services) liegen, der Abrechnungslösung für Energieversorger. Dafür seien bereits zusätzliche Investitionen geplant.
 

Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 19.09.2024, 16:05 Uhr

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