
Das "OctoFlexBW"-Projekt zur Netzdienlichkeit von E-Autos läuft. Quelle: Transnet BW
STROMNETZ:
Potenzial von Stromautos bei Engpässen im Netz nachgewiesen
Die Batterien von Elektro-Autos flexibel nutzen, um die Stromnetze zu stabilisieren. Das funktioniert, zeigt ein Projekt von Transnet BW und Octopus Energy. Sie stellen nun Forderungen.
Projektphase eins von „OctoFlexBW“ ist erfolgreich abgeschlossen, melden Transnet BW und Octopus Energy. Der Übertragungsnetzbetreiber und die Deutschland-Tochter des britischen Energiekonzerns testen darin
Elektroautos als flexible Speicher zur Stabilisierung der Netze.
Seit Mitte 2024 dienten zunächst etwa 100 batterieelektrisch betriebene Wagen als Versuchsobjekte, um den Datenaustausch zwischen den verschiedenen IT-Systemen der Partner (DA/RE und Kraken) zu synchronisieren. Die Kommunikation sei „vollständig integriert, automatisiert, skalierbar und damit ein voller Erfolg“, teilen die Unternehmen in ihrer gemeinsamen Erklärung mit.
Konkret bedeutet dies, dass Transnet BWs DA/RE-Plattform gesichert Signale an Kraken sendet, sobald eine Netzüberlastung sich ankündigt. Zugleich ruft Transnet BW verbindlich Kapazitäten von Octopus ab. Das Unternehmen verschiebt entsprechend Ladevorgänge der angeschlossenen E-Autos. Somit können die Beteiligten Ladevorgänge zuverlässig steuern, was die erhoffte Flexibilität ermöglicht. Die E-Mobilisten profitieren zugleich von günstigen Ladestrompreisen außerhalb der sensiblen Zeiten.
Fahrpläne für Fahrzeugpool wie bei konventionellen Kraftwerken
Octopus Energy sei nun in der Lage, so die Erfahrung aus dem Projekt, wie im Falle konventioneller Kraftwerke „Soll-Fahrpläne für den Fahrzeugpool inklusive Flexibilitätspotenzial“ zu erstellen. Das Potenzial könne Transnet BW im Redispatch-Fall gezielt abrufen.
In der zweiten Projektphase gehen die Partner nun die Bilanzierung an, die alle energiewirtschaftlichen Prozesse einschließt. Dabei wächst der Fahrzeugpool auf etwa 1.500 Elektroautos an. Mit diesen Werten wollen die beiden Unternehmen noch präziser im Baselining, Monitoring und bei ihren Prognosen werden. Ferner wollen sie weitere Erkenntnisse zu Kleinstflexibilitäten und zur Akzeptanz bei den E-Mobilisten sammeln.
Der Beitrag der teilnehmenden Octopus-Kunden zum Projekt könnte offenbar besser nicht sein. 100 Prozent der Fahrzeuge waren am Pilotversuch beteiligt, konnten also die Flexibilität im Bedarfsfall zur Verfügung stellen. Etwa ein Drittel der Autos kam pro Abruf auch zum Zuge. Davon reagierten mehr als 90 Prozent wie geplant und ließen den gewünschten Stromfluss zu.
Die Besitzer der Autos wiederum äußerten sich laut Mitteilung positiv. Einmal, weil sie das Steuern und Verschieben des Ladevorgangs nicht einmal bemerkt hätten. Und schließlich, weil der von Octopus gesteuerte Ladeprozess dann zu einem günstigeren Tarif einsetzte.
Bastian Gierull, CEO von Octopus Deutschland, fordert die kommende Regierung auf, die Digitalisierung des Energiesystems und den Rollout von Smart Metern wieder in den Fokus zu rücken und damit den Rahmen für Innovation zu setzen. Er versicherte angesichts des aktuellen Projektstandes, Lösungen für ein günstigeres und effizientes Energiesystem liefern zu können.
Werner Götz, Chef von Transnet BW, ergänzt, dass Elektrofahrzeuge eine zuverlässige Quelle für dezentrale Flexibilität seien. Auch sei die Akzeptanz unter den E-Mobilisten hoch.
Die Unternehmen schließen mit der Forderung nach einem regulatorischen Rahmen, der die Abrufkosten für Übertragungsnetzbetreiber berücksichtigen müsse. Dann ließen sich das Potenzial aus haushaltsnahen Flexibilitäten für das Gesamtsystem nutzen und perspektivisch auch die Netzentgelte senken.
Seit Mitte 2024 dienten zunächst etwa 100 batterieelektrisch betriebene Wagen als Versuchsobjekte, um den Datenaustausch zwischen den verschiedenen IT-Systemen der Partner (DA/RE und Kraken) zu synchronisieren. Die Kommunikation sei „vollständig integriert, automatisiert, skalierbar und damit ein voller Erfolg“, teilen die Unternehmen in ihrer gemeinsamen Erklärung mit.
Konkret bedeutet dies, dass Transnet BWs DA/RE-Plattform gesichert Signale an Kraken sendet, sobald eine Netzüberlastung sich ankündigt. Zugleich ruft Transnet BW verbindlich Kapazitäten von Octopus ab. Das Unternehmen verschiebt entsprechend Ladevorgänge der angeschlossenen E-Autos. Somit können die Beteiligten Ladevorgänge zuverlässig steuern, was die erhoffte Flexibilität ermöglicht. Die E-Mobilisten profitieren zugleich von günstigen Ladestrompreisen außerhalb der sensiblen Zeiten.
Fahrpläne für Fahrzeugpool wie bei konventionellen Kraftwerken
Octopus Energy sei nun in der Lage, so die Erfahrung aus dem Projekt, wie im Falle konventioneller Kraftwerke „Soll-Fahrpläne für den Fahrzeugpool inklusive Flexibilitätspotenzial“ zu erstellen. Das Potenzial könne Transnet BW im Redispatch-Fall gezielt abrufen.
In der zweiten Projektphase gehen die Partner nun die Bilanzierung an, die alle energiewirtschaftlichen Prozesse einschließt. Dabei wächst der Fahrzeugpool auf etwa 1.500 Elektroautos an. Mit diesen Werten wollen die beiden Unternehmen noch präziser im Baselining, Monitoring und bei ihren Prognosen werden. Ferner wollen sie weitere Erkenntnisse zu Kleinstflexibilitäten und zur Akzeptanz bei den E-Mobilisten sammeln.
Der Beitrag der teilnehmenden Octopus-Kunden zum Projekt könnte offenbar besser nicht sein. 100 Prozent der Fahrzeuge waren am Pilotversuch beteiligt, konnten also die Flexibilität im Bedarfsfall zur Verfügung stellen. Etwa ein Drittel der Autos kam pro Abruf auch zum Zuge. Davon reagierten mehr als 90 Prozent wie geplant und ließen den gewünschten Stromfluss zu.
Die Besitzer der Autos wiederum äußerten sich laut Mitteilung positiv. Einmal, weil sie das Steuern und Verschieben des Ladevorgangs nicht einmal bemerkt hätten. Und schließlich, weil der von Octopus gesteuerte Ladeprozess dann zu einem günstigeren Tarif einsetzte.
Bastian Gierull, CEO von Octopus Deutschland, fordert die kommende Regierung auf, die Digitalisierung des Energiesystems und den Rollout von Smart Metern wieder in den Fokus zu rücken und damit den Rahmen für Innovation zu setzen. Er versicherte angesichts des aktuellen Projektstandes, Lösungen für ein günstigeres und effizientes Energiesystem liefern zu können.
Werner Götz, Chef von Transnet BW, ergänzt, dass Elektrofahrzeuge eine zuverlässige Quelle für dezentrale Flexibilität seien. Auch sei die Akzeptanz unter den E-Mobilisten hoch.
Die Unternehmen schließen mit der Forderung nach einem regulatorischen Rahmen, der die Abrufkosten für Übertragungsnetzbetreiber berücksichtigen müsse. Dann ließen sich das Potenzial aus haushaltsnahen Flexibilitäten für das Gesamtsystem nutzen und perspektivisch auch die Netzentgelte senken.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 02.04.2025, 16:20 Uhr
Mittwoch, 02.04.2025, 16:20 Uhr
Mehr zum Thema