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Quelle: Fotolia / mik38
STUDIEN:
Plädoyer für einheitliche Netzentgelte
Die Verteilung der Mehrkosten für den Netzausbau, wie sie die Bundesnetzagentur plant, greift laut Studie der Technischen Universität Dresden zu kurz.
Fest steht, es wird teuer: Der Netzausbau für die Energiewende wird einen dreistelligen Milliardenbetrag verschlingen. Noch
nicht fest steht dagegen, wie das Jahrhundertprojekt refinanziert wird. Nach Überlegungen der Bundesnetzagentur soll es eine
bundesweite Umlage geben. Doch daran scheiden sich die Gemüter. Kritik an den Plänen der Regulierungsbehörde kommt jetzt auch
von der Technischen Universität Dresden. „Eine bloße Wälzung der EE-bedingten Netzausbaukosten mit einem aufwendigen Mechanismus
greift zu kurz“, sagt Dominik Möst, Professor für Energiewirtschaft.
Zusammen mit Kollegen hat Möst in einer Studie „die Auswirkungen einer überregionalen Wälzung von Stromnetzentgelten“ untersucht. In Auftrag gegeben hatte die Studie die Erneuerbaren-Projektgesellschaft VSB. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass „im Jahr 2040 über die Hälfte der in Verteilungsnetzen anfallenden Kosten über die Umlage bundesweit gewälzt werden könnten“.
Von dieser Umverteilung würden überwiegend Kunden in ländlichen Gebieten profitieren. Verbraucher insbesondere in großen Städten und kleineren Netzgebieten müssten künftig erheblich höhere Lasten tragen, heißt es. Das Ziel einer gleichmäßigeren Beteiligung aller Verbraucher an den EE-bedingten Netzkosten werde damit zwar erreicht, zugleich blieben jedoch Herausforderungen „unadressiert“.
Deutschland-Ticket für Stromkunden
Möst plädiert für eine grundlegende Reform der Netzentgeltsystematik, insgesamt sollte seiner Auffassung nach vereinfacht werden. Genauso sieht man das in der VSB-Gruppe. Das Unternehmen spricht sich für eine „radikale Vereinfachung des Systems, um die Verteilungsproblematik zu lösen“. VSB-Geschäftsführer Thomas Winkler stellt sich ein „Deutschland-Ticket für den Netzanschluss“ vor. „Bundesweit einheitliche Verteilnetzentgelte sind aus unserer Sicht das Mittel der Wahl.“
VSB-Gruppen-Chef Felix Grolman weist vor dem Hintergrund der Studie darauf hin, wie wichtig die Akzeptanz in Bevölkerung für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist. Damit Regionen vorangehen, müsse man „konkrete Entlastungen schaffen, ohne aber neue komplizierte Verfahren wie den Vorschlag der Bundesnetzagentur aufzusetzen“. so Grolmann.
Ihre Studie wollen die TU Dresden und VSB-Gruppe am 14. Juni in einer hybriden Veranstaltung im Detail vorstellen. Bereits jetzt stellen sie die 37 Seiten zählende Expertise kostenfrei als Download bereit.
Zusammen mit Kollegen hat Möst in einer Studie „die Auswirkungen einer überregionalen Wälzung von Stromnetzentgelten“ untersucht. In Auftrag gegeben hatte die Studie die Erneuerbaren-Projektgesellschaft VSB. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass „im Jahr 2040 über die Hälfte der in Verteilungsnetzen anfallenden Kosten über die Umlage bundesweit gewälzt werden könnten“.
Von dieser Umverteilung würden überwiegend Kunden in ländlichen Gebieten profitieren. Verbraucher insbesondere in großen Städten und kleineren Netzgebieten müssten künftig erheblich höhere Lasten tragen, heißt es. Das Ziel einer gleichmäßigeren Beteiligung aller Verbraucher an den EE-bedingten Netzkosten werde damit zwar erreicht, zugleich blieben jedoch Herausforderungen „unadressiert“.
Deutschland-Ticket für Stromkunden
Möst plädiert für eine grundlegende Reform der Netzentgeltsystematik, insgesamt sollte seiner Auffassung nach vereinfacht werden. Genauso sieht man das in der VSB-Gruppe. Das Unternehmen spricht sich für eine „radikale Vereinfachung des Systems, um die Verteilungsproblematik zu lösen“. VSB-Geschäftsführer Thomas Winkler stellt sich ein „Deutschland-Ticket für den Netzanschluss“ vor. „Bundesweit einheitliche Verteilnetzentgelte sind aus unserer Sicht das Mittel der Wahl.“
VSB-Gruppen-Chef Felix Grolman weist vor dem Hintergrund der Studie darauf hin, wie wichtig die Akzeptanz in Bevölkerung für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist. Damit Regionen vorangehen, müsse man „konkrete Entlastungen schaffen, ohne aber neue komplizierte Verfahren wie den Vorschlag der Bundesnetzagentur aufzusetzen“. so Grolmann.
Ihre Studie wollen die TU Dresden und VSB-Gruppe am 14. Juni in einer hybriden Veranstaltung im Detail vorstellen. Bereits jetzt stellen sie die 37 Seiten zählende Expertise kostenfrei als Download bereit.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 31.05.2024, 16:24 Uhr
Freitag, 31.05.2024, 16:24 Uhr
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