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Enerige & Management > Regenerative - Photovoltaik und Ackerbau in Schönefeld vereint
Spatenstich für Agri-PV-Park in Schönefeld. Quelle: Goldbeck Solar
REGENERATIVE:
Photovoltaik und Ackerbau in Schönefeld vereint
In Schönefeld bei Berlin entsteht ein Agri-PV-Park mit 48 MW. Die Anlage kombiniert Photovoltaik und Ackerbau und soll ab dem kommenden Jahr grünen Strom für 16.500 Haushalte liefern.
 
Zwei Projektierer treiben in Schönefeld ein neues Großprojekt voran: Goldbeck Solar und Elysium Solar haben mit dem Bau eines 48-MW-Agri-PV-Parks begonnen. Die Anlage soll ab August 2026 rund 59 Millionen kWh Strom pro Jahr erzeugen. Nach Angaben von Goldbeck Solar reicht dies für die Versorgung von etwa 16.500 Haushalten. Die erwartete CO2-Einsparung gibt das Unternehmen mit rund 21.500 Tonnen jährlich an. Eigentümer des Projekts ist, wie es weiter heißt, der Investmentfonds Klimavest, der von der Commerzbank-Tochter Commerz Real verwaltet wird.

Die Bauzeit soll laut Goldbeck Solar bei rund zehn Monaten liegen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hirschberg an der Bergstraße (Baden-Württemberg) ist auf den schlüsselfertigen Bau industrieller und großflächiger Photovoltaikanlagen spezialisiert. 

Kern des Projekts ist eine Agri-PV-Trackertechnologie, die den Ertrag optimieren und gleichzeitig die Bewirtschaftung der Ackerflächen möglich machen soll. Hierfür installieren die Partner bifaziale Solarmodule auf beweglichen Gestellen, die sich am Sonnenstand ausrichten. Der Reihenabstand ist so geplant, dass landwirtschaftliche Maschinen weiter eingesetzt werden können. Damit entsteht eine Doppelnutzung der Fläche: Stromproduktion und Ackerbau nebeneinander.

Nach Angaben von Goldbeck Solar handelt es sich bei dem Vorhaben um das derzeit größte Agri-PV-Projekt mit Ackerbau auf deutschem Boden. Die Anlage grenzt direkt an den Flughafen Schönefeld, was vor dem Baustart besondere planerische Anforderungen mit sich brachte. So seien unter anderem Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg entfernt worden. Bereits vorhandene Gas- und Wasserleitungen sowie Stromtrassen hätten zudem eine angepasste Projektplanung erforderlich gemacht.

Das Projekt wird von den Beteiligten als wichtiger Baustein für die regionale Energiewende bewertet. Tobias Schüßler, Chief Operating Officer von Goldbeck Solar, erklärte, dass die Technologie optimierte Stromerträge ermögliche, ohne die landwirtschaftliche Nutzung stark einzuschränken. Richard Härtel, Chief Operating Officer von Elysium Solar, betonte, dass die Kombination von Solarenergie, ökologischer Landwirtschaft, Biodiversitätsmaßnahmen und regionaler Teilhabe neue Standards für die gesellschaftliche Akzeptanz setze.

Goldbeck Solar wurde 2001 gegründet und hat weltweit mehr als 3.500 MW an Solarkraftwerken errichtet. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 550 Mitarbeitende in zwölf Ländern. Elysium Solar entwickelt in Deutschland Photovoltaikprojekte mit dem Fokus auf kombinierte Nutzungskonzepte.
 

Davina Spohn
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