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Quelle: Pixabay / Mohamed Hassan
BETEILIGUNG:
Pforzheims Versorger treibt Idee eines Regionalwerks voran
Im Nordschwarzwald könnten sich 30 Kommunen einen gemeinsamen Regionalversorger geben. Das Projekt „Enzwerk“ treiben die Stadtwerke Pforzheim voran, die ein Drittel der Anteile möchten.
Die Stadtwerke Pforzheim (SWP) haben ein besonderes strategisches Ziel. Sie wollen zu einem regionalen Stadtwerk wachsen und
dies auch über ein neu zu gründendes Unternehmen absichern. Es trägt den Arbeitstitel „Enzwerk“. Dieses soll allen 28 Kommunen des zwischen Karlsruhe und Stuttgart gelegenen Enzkreises offenstehen, der die kreisfreie Stadt Pforzheim umschließt.
Mit der Idee für eine solche Kooperation trat Pforzheims Stadtwerke-Chef Herbert Marquard am 27. November an die Öffentlichkeit. Er sieht große Chancen in der Zusammenarbeit der Enzkreis-Gemeinden mit Pforzheim, das Verwaltungssitz, aber selbst nicht Teil des Landkreises in der Region Nordschwarzwald ist, sondern ein eigener Stadtkreis. Ihm zufolge stehen alle Kommunen vor ähnlichen Mammutaufgaben, etwa bei der Wärmewende. Hier biete sich ein gemeinsames Vorgehen ebenso an wie bei der Wasserversorgung oder anderen Themenfeldern.
Die SWP sind bereits länger auch in anderen umliegenden Kommunen tätig. So sind sie zum Beispiel Lieferant von Strom und Gas oder bieten sich im Dienstleistungsbereich an, etwa beim Breitbandausbau oder der Straßenbeleuchtung.
Stadtwerke peilen 35 Prozent der Anteile an
Im Enzwerk streben die SWP eine Führungsrolle an: Gut ein Drittel der Anteile (35 Prozent) kann der Versorger sich vorstellen, das dürfte ihn zum größten Eigner machen, allerdings nicht zum Mehrheitseigner, der durchregieren kann. Von Frühjahr 2025 an will Herbert Marquard mit den einzelnen Gemeinderäten ausloten, welche Kommune konkret am Beitritt zum Enzwerk interessiert ist. Erste Gespräche mit Bürgermeistern habe er bereits geführt. Je nach Interesse sei es auch denkbar, Kommunen aus weiteren Nachbarkreisen in den Regionalversorger zu integrieren.
Herbert Marquard nutzte einen Medientermin zum Enzwerk auch, um seine „Strategie 2030“ genauer darzustellen, in der es um die Herausforderungen der Transformation in vielen Bereichen geht. Das Regionalwerk ist dabei nur ein Baustein. In den kommenden Jahren plant Pforzheims Kommunalversorger neue Konzepte für die Energieerzeugung sowie innovative Nah- und Fernwärmelösungen. In Summe geht der Geschäftsführer von einem jährlichen Investitionsbedarf von bis zu 100 Millionen Euro aus. Das schließt verbesserten Kundenservice und Ausgaben für die Netze ein.
Mit rund 550 Beschäftigten, darunter 41 Auszubildende, erwirtschafteten die Stadtwerke Pforzheim im Jahr 2023 einen Gewinn von über 22 Millionen Euro, bei einem Umsatz von 457 Millionen Euro. Mit mehr als 120.000 Einwohnern ist die Stadt gut halb so groß wie der umgebende Enzkreis, in dem etwas mehr als 200.000 Menschen zu Hause sind.
Mit der Idee für eine solche Kooperation trat Pforzheims Stadtwerke-Chef Herbert Marquard am 27. November an die Öffentlichkeit. Er sieht große Chancen in der Zusammenarbeit der Enzkreis-Gemeinden mit Pforzheim, das Verwaltungssitz, aber selbst nicht Teil des Landkreises in der Region Nordschwarzwald ist, sondern ein eigener Stadtkreis. Ihm zufolge stehen alle Kommunen vor ähnlichen Mammutaufgaben, etwa bei der Wärmewende. Hier biete sich ein gemeinsames Vorgehen ebenso an wie bei der Wasserversorgung oder anderen Themenfeldern.
Die SWP sind bereits länger auch in anderen umliegenden Kommunen tätig. So sind sie zum Beispiel Lieferant von Strom und Gas oder bieten sich im Dienstleistungsbereich an, etwa beim Breitbandausbau oder der Straßenbeleuchtung.
Stadtwerke peilen 35 Prozent der Anteile an
Im Enzwerk streben die SWP eine Führungsrolle an: Gut ein Drittel der Anteile (35 Prozent) kann der Versorger sich vorstellen, das dürfte ihn zum größten Eigner machen, allerdings nicht zum Mehrheitseigner, der durchregieren kann. Von Frühjahr 2025 an will Herbert Marquard mit den einzelnen Gemeinderäten ausloten, welche Kommune konkret am Beitritt zum Enzwerk interessiert ist. Erste Gespräche mit Bürgermeistern habe er bereits geführt. Je nach Interesse sei es auch denkbar, Kommunen aus weiteren Nachbarkreisen in den Regionalversorger zu integrieren.
Herbert Marquard nutzte einen Medientermin zum Enzwerk auch, um seine „Strategie 2030“ genauer darzustellen, in der es um die Herausforderungen der Transformation in vielen Bereichen geht. Das Regionalwerk ist dabei nur ein Baustein. In den kommenden Jahren plant Pforzheims Kommunalversorger neue Konzepte für die Energieerzeugung sowie innovative Nah- und Fernwärmelösungen. In Summe geht der Geschäftsführer von einem jährlichen Investitionsbedarf von bis zu 100 Millionen Euro aus. Das schließt verbesserten Kundenservice und Ausgaben für die Netze ein.
Mit rund 550 Beschäftigten, darunter 41 Auszubildende, erwirtschafteten die Stadtwerke Pforzheim im Jahr 2023 einen Gewinn von über 22 Millionen Euro, bei einem Umsatz von 457 Millionen Euro. Mit mehr als 120.000 Einwohnern ist die Stadt gut halb so groß wie der umgebende Enzkreis, in dem etwas mehr als 200.000 Menschen zu Hause sind.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 28.11.2024, 15:40 Uhr
Donnerstag, 28.11.2024, 15:40 Uhr
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