
Orsted will mit neuen Aktien viel Geld einsammeln, um weitere Offshore-Windkraftprojekte zu finanzieren. Der auf erneuerbare
Energien spezialisierte Konzern hat mit Unterstützung des dänischen Staates als Mehrheitsaktionär eine Bezugsrechtsemission
in Aussicht gestellt, deren Bruttoerlös sich auf 60 Milliarden Kronen (DKK), umgerechnet 8,04 Milliarden Euro, belaufen soll. „Die heute angekündigte Bezugsrechtsemission wird die Kapitalstruktur von Orsted stärken und
für finanzielle Stabilität in den Jahren 2025 bis 2027 sorgen, in denen wir unser 8,1-Gigawatt-Offshore-Windbauportfolio umsetzen
werden“, sagte CEO Rasmus Errboe am 11. August.
Der Konzern ist bei seinem Einstieg in den Offshore-Windmarkt in den USA auf Schwierigkeiten gestoßen. So hatte er mit Lieferschwierigkeiten,
höheren Zinsen und Problemen, an Steuererleichterungen zu kommen, zu kämpfen. Im vergangenen Jahr entschied Orsted, sich aus
zwei Windparkprojekten vor der US-Ostküste zurückzuziehen und eine Restrukturierung einzuleiten.
Mit dem Geld sollen Mittel freiwerden, um die finanziell attraktivsten Projekte zu finanzieren sowie um eine starke Bilanz
und eine solide Bonitätseinstufung sicherzustellen.
Orsted plante auch einen Teilverkauf des Windprojekts Sunrise Wind. Das scheiterte jedoch, sodass der Konzern den gesamten
Bau selbst finanzieren muss. Der Finanzbedarf beträgt 40 Milliarden Kronen. „Angesichts der Entwicklung des regulatorischen Umfelds in den USA haben wir alle Optionen bewertet“, sagte
Chairwoman Lene Skole. Die Kapitalerhöhung werde Orsteds Kapitalstruktur stärken. Eine außerordentliche Hauptversammlung soll
am 5. September das Vorhaben genehmigen.
Ergebnis-Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt
Gleichzeitig mit der Ankündigung hat der Konzern die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Vor Steuern, Zinsen
und Abschreibungen (Ebitda) stehen rund 2,08 Milliarden Euro (15,5 Milliarden Kronen) zu Buche. Zur gleichen Zeit vor einem Jahr waren es 1,89 Milliarden Euro.
Das Ebitda ohne „neue Partnerschaften und Stornogebühren“ beläuft sich in den ersten sechs Monaten auf 1,86 Milliarden Euro - ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Erträge aus den Offshore-Standorten beziffert Orsted auf 1,68 Milliarden Euro, ein Plus von 150 Millionen Euro. Der Anstieg sei hauptsächlich auf die Hochlaufphase der Stromerzeugung bei Gode Wind 3, Entschädigungszahlungen für Netzverzögerungen bei Borkum Riffgrund 3 sowie eine höhere Anlagenverfügbarkeit zurückzuführen, heißt es.
„Ich bin mit unserer starken operativen Leistung im ersten Halbjahr 2025 zufrieden, in dem wir ein starkes Ergebnis von 13,9 Milliarden DKK verzeichnen konnten, was unsere Ebitda-Prognose für das Gesamtjahr von 25 bis 28 Milliarden DKK unterstützt“, kommentierte Konzernchef Rasmus Errboe den Halbjahresabschluss.
Montag, 11.08.2025, 14:37 Uhr