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Enerige & Management > Gas - OMV: Verkaufsmengen sanken um 12 Prozent
Quelle: Pixabay / Magnascan
GAS:
OMV: Verkaufsmengen sanken um 12 Prozent
Negative Auswirkungen auf das operative Ergebnis vor Sondereffekten durch geringere Absatzmengen kann der Entfall von Abschreibungen für die Borealis vorerst nicht ausgleichen.
 
 
Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV veröffentlichte am 8. April sein „Trading Update“ zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2025. Diesem zufolge verkaufte er insgesamt täglich rund 282.000 Barrel an Kohlenwasserstoffen, um 12,4 Prozent weniger als im ersten Quartal 2024. Die Menge des verkauften Erdgases sank um 23,3 Prozent auf 112.000 Barrel/Tag, jene des verkauften Rohöls um 2,8 Prozent auf 171.000 Barrel pro Tag. Zwar konnte die OMV einen um 74,4 Prozent auf 38,20 Euro/MWh gestiegenen Gaspreis realisieren. Der realisierte Ölpreis sank indessen 8,4 Prozent auf 72,8 US-Dollar/Barrel.

Laut dem Trading Update werden die geringeren Verkaufsmengen das operative Ergebnis der OMV vor Sondereffekten im Vergleich zum vierten Quartal 2024 um rund 250 Millionen Euro reduzieren. Überdies entfallen die positiven Sondereffekte infolge des Schiedsspruchs in der Auseinandersetzung mit der russischen Gazprom Export. Dies dürfte das operative Ergebnis vor Sondereffekten um etwa 160 Millionen Euro vermindern. Aufgrund dieser beiden Faktoren würden sich die negativen Effekte somit auf rund 410 Millionen Euro summieren.
  „Nicht fortgeführter Geschäftsbereich“

Positive Auswirkungen auf das operative Ergebnis vor Sondereffekten erwartet die OMV dagegen durch den Vertrag mit der Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) über die Bildung eines gemeinsamen Petrochemiekonzerns. In diesen bringt sie bekanntlich ihre 75 - Prozent-Beteiligung an dem Kunststoffkonzern Borealis ein. Deshalb weist sie die Borealis in der Bilanz künftig als „nicht fortgeführten Geschäftsbereich“ aus. Die Abschreibungen für die Borealis bilanziert sie seit März nicht mehr.

Im ersten Quartal soll 2025 dies laut dem Trading Update für das operative Ergebnis vor Sondereffekten einen „mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag“ bringen. Ausgleichen kann das die negativen Effekte durch die geringeren Verkaufsmengen aber offensichtlich nicht. „Zukünftig wird sich der Effekt aus dem Abschreibungsstopp auf das operative Ergebnis vor Sondereffekten auf rund 140 Millionen Euro pro Quartal belaufen“, heißt es im Trading Update.

Produktion sinkt wegen Sapura-Verkauf

Die Produktion der OMV an Kohlenwasserstoffen lag im ersten Quartal 2025 mit 310.000 Barrel/Tag um 11,9 Prozent unter jener des ersten Quartals 2024. Bei Rohöl verzeichnete die OMV einen Rückgang um 4,8 Prozent auf 178.000 Barrel/Tag, bei Erdgas ein Sinken um 20 Prozent auf 132.000 Barrel/Tag. Zurückzuführen war dies dem Konzern zufolge insbesondere auf den Verkauf von 50 Prozent der vor allem in Südostasien tätigen Sapura OMV an die französische Total Energies am 10. Dezember 2024. Ferner setzte die OMV auch in Libyen weniger Öl und Gas ab als im vierten Quartal des vergangenen Jahres, in dem sie von „Nachholeffekten“ nach Produktionsausfällen in dem Bürgerkriegsland profitiert hatte.

Die Bilanz des ersten Quartals 2025 veröffentlicht die OMV am 30. April. Ihre Hauptversammlung findet am 27. Mai in Wien statt.
 

Klaus Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 08.04.2025, 14:25 Uhr

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