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Enerige & Management > Gas - OMV setzt weiter auf norwegisches Gas
Quelle: E&M / Meyer-Tien
GAS:
OMV setzt weiter auf norwegisches Gas
Der österreichische Konzern bezieht ab 1. Oktober fünf Jahre lang jährlich rund 1,1 Milliarden Kubikmeter Erdgas von der Equinor. Dies ist die Fortsetzung einer langen Beziehung.
 
 
Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV bezieht ab 1. Oktober jährlich 12 Milliarden kWh (rund 1,1 Milliarden Kubikmeter) Erdgas von der norwegischen Equinor, der ehemaligen Statoil. Das meldeten die beiden Unternehmen am 27. September in einer gemeinsamen Aussendung. Wie es darin hieß, wurde als Lieferpunkt der virtuelle Trading Hub Europe (THE) in Deutschland vereinbart. Laut der Aussendung ergänzt der neue Vertrag die Liefermengen aus bestehenden Vereinbarungen. Der Preis soll „den Marktbedingungen“ entsprechen. Bekanntlich liegen die Preise im Gasgroßhandel zurzeit bei etwa 40 Euro/MWh.

Die OMV erläuterte, mit der neuen Vereinbarung setze sie ihre Strategie fort, Gas aus anderen Quellen als Russland, dem weitaus wichtigsten Lieferanten Österreichs, zu beschaffen. Der jährliche Gasbedarf Österreichs beläuft sich auf rund 8,5 Milliarden Kubikmeter, etwa 45 Prozent davon deckt die OMV. Sie nutzt zur Diversifizierung ihres Gasbezugs nach eigenen Angaben ihre Förderstätten in Österreich und Norwegen ebenso wie ihre langfristig gebuchten LNG-Regasifizierungskapazitäten am niederländischen Terminal Rotterdam. Ferner nimmt sie der Aussendung zufolge „auch als potenzieller Käufer an den Auktionen der Gemeinsamen Gaseinkaufsplattform der EU teil und hat Zugang zu allen wichtigen mittel- und nordwesteuropäischen Erdgas-Handels- und Kapazitätsmarktplätzen.“

Beziehungen seit 40 Jahren

Mit der Equinor/Statoil steht die OMV seit nahezu 40 Jahren in konstruktiven, wenn auch nicht immer friktionsfreien, Beziehungen. Den ersten Gasliefervertrag mit der damaligen Statoil schloss die OMV 1986 ab. Damals ging es um 1 Milliarde Kubikmeter pro Jahr mit einer Option auf weitere 500 Millionen Kubikmeter. Physisch betrachtet, kam allerdings auch das „norwegische“ Gas aufgrund einer Abtauschvereinbarung aus Russland. Diese trug dem Umstand Rechnung, dass die physische Lieferung am Gasknoten Baumgarten nordöstlich von Wien einfacher zu bewerkstelligen war als der Transport aus Norwegen.

Der Preis für das norwegische Gas war damals nach Angaben Kundiger um rund ein Drittel höher als jenes für das „Russengas“. Aber dies wurde aus Gründen der schon damals angestrebten Diversifizierung der Bezugsquellen in Kauf genommen. Anders als mit der russischen Gazprom Export bestritt die OMV mit der Equinor/Statoil mehrfach Schiedsgerichtsverfahren aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen hinsichtlich der Bestimmungen in den Verträgen.
 

Klaus Fischer
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Donnerstag, 28.09.2023, 09:37 Uhr

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