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Enerige & Management > Österreich - OMV ändert Unternehmensstruktur
Quelle: Pixabay / slon_pics
ÖSTERREICH:
OMV ändert Unternehmensstruktur
Ab dem 1. Januar besteht der Konzern aus den Bereichen Chemicals & Materials, Fuels & Feedstock sowie Energy. Dies soll die Umsetzung der Unternehmensstrategie vom März erleichtern.
 
Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern ändert zum 1. Januar 2023 seine Struktur. Künftig gibt es drei Geschäftsbereiche, nämlich Chemicals & Materials, Fuels & Feedstock sowie Energy. Mit der Neuformierung soll die Umsetzung der im März präsentierten Unternehmensstrategie erleichtert werden, die auf die Umgestaltung der OMV „zu einem führenden integrierten Unternehmen für nachhaltige Kraftstoffe, Chemikalien und Materialien“ zielt, hieß es in einer Aussendung der OMV vom 1. Dezember.

Chemicals & Materials umfasst wie bisher das Chemiegeschäft der OMV, das nicht zuletzt durch die Übernahme der Mehrheit am Chemie- und Düngemittelkonzern Borealis im Herbst 2020 erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Damals stockte die OMV ihren 36-Prozent-Anteil an der Borealis auf 75 Prozent auf. In der Mitteilung vom 1. Dezember bezeichnete die OMV diesen Geschäftsbereich als ihren „Wachstumsmotor“. Geplant sei, „zu einer führenden Anbieterin von hochwertiger Polyolefinen sowie von erneuerbaren und kreislauforientierten Chemikalien und Materialien zu werden.“ Geleitet wird der Bereich ab dem 1. Februar von der Rumänin Daniela Vlad, einer Chemieingenieurin mit einer MBA-Ausbildung der niederländischen Universität Twente.

Im Bereich Fuels & Feedstock Bereich kombiniert die OMV ihre derzeitigen Ressorts Refining sowie Marketing & Trading. Der neue Bereich umfasst somit den Betrieb der Raffinerien, den Handel mit den Raffinerieprodukten, das Tankstellengeschäft sowie die Logistik. Die Raffinerien werden nach Angaben des Unternehmens „in Richtung Produktion nachhaltiger Kraftstoffe und Rohstoffe für die chemische Industrie umgestaltet.“ Überdies baut die OMV in Zentral- und Osteuropa ein Netz von Ladestationen für Elektroautos auf.

In den Bereich Energie schließlich bringt die OMV das Explorations- und Produktionsgeschäft (E&P) sowie das Gasgeschäft ein, aber auch ihre Aktivitäten hinsichtlich des Themas „Low Carbon“. Gemeint sind damit insbesondere ihre Tätigkeiten bezüglich der Geothermie sowie der Abscheidung von CO2 aus Kraftwerks- und Fabriksabgasen samt Lagerung in unterirdischen Gesteinsformationen (Carbon Capture and Storage − CCS). Was die Geothermie anbelangt, ist die OMV am Projekt der Wien Energie beteiligt, mit dem Warmwasser aus rund 3.000 Meter tief liegenden Reservoiren für die Fernwärmeversorgung der Stadt Wien genutzt werden soll. Der kommerzielle Einsatz von CCS ist derzeit in Österreich nicht zulässig. Die OMV müsste diesbezüglich somit im Ausland tätig werden.

Ohnehin ist offen, wie es mit dem Energiegeschäft weitergeht. Medienberichten zufolge ist der US-amerikanische Investmentkonzern Carlyle interessiert, dieses zu übernehmen. Die Abspaltung des Energiebereichs soll vornehmlich von Johann Pleininger vorangetrieben werden, dem für E&P zuständigen Vorstand der OMV. Pleiningers Vertrag endet am 31. August 2023. Die OMV kommentierte die diesbezüglichen Berichte bis dato nicht.
 

Klaus Fischer
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Donnerstag, 01.12.2022, 13:33 Uhr

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