• Frankreichs Rechte treiben deutschen Strompreis nach oben
  • Bund und Länder bürgen für Konverterbau
  • Entflechtungsdiskussion für Fernwärme bremst Wärmewende
  • Bayern will früher ans Netz
  • Werl bekommt neuen Geschäftsführer
  • Deutsche PPA-Preise bleiben im Juni konstant
  • Stadtwerke Bonn schütten trotz Konzern-Minus aus
  • Urban Keussen verlässt EWE
  • Lichtblick blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2023/24
  • Österreich: GCA zuversichtlich bezüglich Pipeline-Ausbau
Enerige & Management > Wasserstoff - Österreich: Von der Gas- zur Wasserstoffleitung
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
WASSERSTOFF:
Österreich: Von der Gas- zur Wasserstoffleitung
Beim Projekt Hygrid untersucht ein Konsortium unter Leitung der Energienetze Steiermark die Herausforderungen bei der Umwidmung von Erdgasleitungen auf den Betrieb mit Wasserstoff.
 
Mit der Umwidmung von Gasleitungen auf den Betrieb mit (grünem) Wasserstoff befasst sich ein Konsortium unter der Leitung der Energienetze Steiermark GmbH im Rahmen des Projekts „Hygrid2“. Beteiligt daran sind die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), Forschungseinrichtungen sowie die Bilfinger Industrial Services, eine österreichische Tochtergesellschaft des deutschen Bilfinger-Konzerns.

Das Projekt läuft bis 2025 und soll wesentliche Fragen im Zusammenhang mit der Umwidmung anhand eines Leitungsanbschnitts klären, der zu einer Demonstrationsanlage umgestaltet wird. Als Herausforderung sieht die Bilfinger Industrial Services laut einer Mitteilung insbesondere die Reinheit der Leitungen. Diese kann sich auf die Qualität des in der Industrie zumeist in hochreiner Form benötigten Wasserstoffs auswirken. Zu berücksichtigen ist dabei, dass Erdgas aus Sicherheitsgründen mit einem Geruchsstoff versetzt (odoriert) wird. Daher „sind Untersuchungen zum Einfluss der odorierten Pipeline auf die transportierbare Wasserstoffgasqualität für den Betrieb von umfunktionierten Pipelines unerlässlich.“

Ebenso beschäftigen sich die Projektpartner mit der Versprödung von Leitungen beim Transport von Wasserstoff. Sie kann durch das Eindringen von Wasserstoffmolekülen in die Mikrostrukturen der Rohre auftreten und zu Leckagen führen. Daher werden im Zuge von Hygrid unterschiedliche zerstörungsfreie Verfahren für die Prüfung der Tauglichkeit der Leitungen für den Wasserstofftransport getestet und erforderlichenfalls überarbeitet.

Handbuch als Ergebnis

Enstehen soll aus dem Projekt schließlich ein „Handbuch für die erfolgreiche Umwidmung von Erdgasleitungen“, teilte die Bilfinger Industrial Services mit. Dieses „soll als Leitfaden dienen, um zukünftig Umwidmungen von Erdgasleitungen für den H2-Transport zu beschleunigen, sodass grüner Wasserstoff künftig das ihm zugesprochene Potenzial für eine zu 100 Prozent nachhaltige und unabhängige Energieversorgung verwirklichen kann.“
 

Klaus Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 10.01.2023, 15:20 Uhr

Mehr zum Thema