Quelle: Pixabay / Elias
ÖSTERREICH:
Österreich: OMV plant massiven Personalabbau
Knapp 9 Prozent der weltweit 23.000 Beschäftigten könnten bis 2027 ihren Arbeitsplatz verlieren, berichtet eine Tageszeitung. Die zuständige Gewerkschaft gibt sich kämpferisch.
Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV will bis 2027 bis zu 2.000 Beschäftigte oder knapp 9 Prozent seiner weltweit rund 23.000 Personen umfassenden Belegschaft abbauen. Das berichtet die Tageszeitung Kurier unter Berufung auf eine Betriebsversammlung am 4. September. In Österreich sollen bis zu 400 Personen betroffen sein. Laut
dem aktuellen Geschäftsbericht beschäftigte die OMV in Österreich zum 31. Dezember 2024 insgesamt 5.407 Personen, davon 1.599
Frauen und 3.808 Männer. Die Personalmaßnahmen sind dem Kurier zufolge Teil eines Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramms mit der Bezeichnung Revo. Primär von ihnen betroffen
seien die rumänische Tochtergesellschaft OMV Petrom, die Raffinerie Burghausen in Deutschland sowie der Standort Bratislava.
In Rumänien belief sich die Belegschaft des OMV-Konzerns mit Jahresende 2024 auf 11.343 Personen, davon 2.855 Frauen und 8.488
Männer.
Im Wesentlichen bestätigt wurde der Bericht des Kurier durch eine Aussendung der zuständigen Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), einer Teilorganisation des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB). Wie es darin hieß, sagte die GPA-Vorsitzende Barbara Teiber der Belegschaft der OMV bei der Betriebsversammlung ihre Unterstützung zu. In der Aussendung wurde Teiber mit den Worten zitiert, es handle sich um einen „schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort, der vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Erfolgsmeldungen und dem hochgelobten OMV-Adnoc-Borealis Deal überraschend kommt“. Bekanntlich wollen die OMV und ihr 24,9 - Prozent-Anteilseigner Adnoc (Abu Dhabi National Oil Company) mit der Borouge Group International (BGI) den viertgrößten Polyolefin-Erzeuger der Welt schaffen. In diesen möchten sie den Kunststoffkonzern Borealis einbringen, der zu 75 Prozent der OMV gehört.
Gewerkschaft kämpferisch
Teiber betonte, die GPA habe in diesem Zusammenhang im März dieses Jahres eine schriftliche Standort- und Beschäftigungsgarantie gefordert, die aber nie ergangen sei: „Wie viel mündliche Versprechen wert sind, zeigt sich unglücklicherweise in diesem Fall erneut.“ Teiber forderte die Bundesregierung auf, über die Österreichische Beteiligungs-AG (Öbag) „den Einfluss der Republik geltend zu machen, um diesen Kahlschlag zu verhindern“. Die Öbag verwaltet die Anteile Österreichs an der OMV, die sich auf 31,5 Prozent belaufen. Eine Reaktion der Regierung erfolgte bis dato nicht.
Bei der Betriebsversammlung sicherte das OMV-Management der Belegschaft zu, mit deren Vertretern für den Personalabbau „sozialverträgliche Lösungen“ erarbeiten zu wollen. Teiber warnte davor, dieses Versprechen nicht einzuhalten: „Sollten keine fairen Angebote auf den Tisch gelegt werden, sichern wir der Belegschaft unsere volle Solidarität zu und schließen auch gewerkschaftliche Maßnahmen nicht aus.“
Zumindest ein Mitarbeiter wird die OMV im fraglichen Zeitraum freiwillig verlassen: Generaldirektor Alfred Stern, der, wie berichtet, seinen bis einschließlich 31. August 2026 laufenden Vertrag nicht verlängern möchte.
Im Wesentlichen bestätigt wurde der Bericht des Kurier durch eine Aussendung der zuständigen Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), einer Teilorganisation des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB). Wie es darin hieß, sagte die GPA-Vorsitzende Barbara Teiber der Belegschaft der OMV bei der Betriebsversammlung ihre Unterstützung zu. In der Aussendung wurde Teiber mit den Worten zitiert, es handle sich um einen „schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort, der vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Erfolgsmeldungen und dem hochgelobten OMV-Adnoc-Borealis Deal überraschend kommt“. Bekanntlich wollen die OMV und ihr 24,9 - Prozent-Anteilseigner Adnoc (Abu Dhabi National Oil Company) mit der Borouge Group International (BGI) den viertgrößten Polyolefin-Erzeuger der Welt schaffen. In diesen möchten sie den Kunststoffkonzern Borealis einbringen, der zu 75 Prozent der OMV gehört.
Gewerkschaft kämpferisch
Teiber betonte, die GPA habe in diesem Zusammenhang im März dieses Jahres eine schriftliche Standort- und Beschäftigungsgarantie gefordert, die aber nie ergangen sei: „Wie viel mündliche Versprechen wert sind, zeigt sich unglücklicherweise in diesem Fall erneut.“ Teiber forderte die Bundesregierung auf, über die Österreichische Beteiligungs-AG (Öbag) „den Einfluss der Republik geltend zu machen, um diesen Kahlschlag zu verhindern“. Die Öbag verwaltet die Anteile Österreichs an der OMV, die sich auf 31,5 Prozent belaufen. Eine Reaktion der Regierung erfolgte bis dato nicht.
Bei der Betriebsversammlung sicherte das OMV-Management der Belegschaft zu, mit deren Vertretern für den Personalabbau „sozialverträgliche Lösungen“ erarbeiten zu wollen. Teiber warnte davor, dieses Versprechen nicht einzuhalten: „Sollten keine fairen Angebote auf den Tisch gelegt werden, sichern wir der Belegschaft unsere volle Solidarität zu und schließen auch gewerkschaftliche Maßnahmen nicht aus.“
Zumindest ein Mitarbeiter wird die OMV im fraglichen Zeitraum freiwillig verlassen: Generaldirektor Alfred Stern, der, wie berichtet, seinen bis einschließlich 31. August 2026 laufenden Vertrag nicht verlängern möchte.
Klaus Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 05.09.2025, 11:29 Uhr
Freitag, 05.09.2025, 11:29 Uhr
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Beschäftigte in der deutschen Mineralöl- und Erdgasindustrie