• Frontjahr Strom verliert mehr als 10 Euro
  • 23 Stadtwerke schließen Vertrag zur CO2-Verringerung
  • Wechsel an der Spitze von Uniti
  • Negativer Sommer-Winter-Spread bereitet Sorge
  • Eon sieht sich auf Kurs
  • Fortschritte auf dem Weg zum globalen Kohlenstoffmarkt
  • Bezahlbarkeit der Energiewende auf vielen Wegen sichern
  • Hoher Informationsbedarf bei dynamischen Tarifen
  • Tschechien plant rückwirkende Kürzungen bei PV-Anlagen
  • Warme Wohnzimmer mit Atommüll?
Enerige & Management > Studien - Nur eine Minderheit gegen Kaminöfen
Quelle: Fotolia
STUDIEN:
Nur eine Minderheit gegen Kaminöfen
Kaminöfen sind bei Umweltschützern verpönt. Nach einer aktuellen Umfrage wäre aber eine große Mehrheit der Bevölkerung gegen ein Verbot dieser Wärmespender.
 
Die technischen Vorgaben werden zum Jahreswechsel strenger, doch viele sind der Ansicht, das reicht nicht. Vom 1. Januar 2025 an gelten für Kaminöfen niedrigere Grenzwerte nach der Bundesimmissionsschutzverordnung. Höchstens 1,5 Milligramm Feinstaub pro Kubikmeter Abgas und bis zu 4 Gramm Kohlenmonoxid (CO) sind dann noch erlaubt. Viele ältere Öfen müssen nachgerüstet oder – wenn der Einbau eines Filters nicht in Betracht kommt – stillgelegt werden.

Glaubt man einer aktuellen Umfrage, gibt es eine beträchtliche Zahl von Menschen, die am liebsten alle Kaminöfen verschwinden sähen. „Mehr als 20 Prozent der deutschen Bevölkerung sind dafür, den Einbau von Kaminöfen in Deutschland zu verbieten“, berichtet das Handwerker-Portal My Hammer und beruft sich dabei auf eine vom ihm beauftragte Umfrage. Als Hauptgrund dafür würden die negativen Auswirkungen auf die Umwelt sowie die Gesundheit der Menschen genannt, heißt es.

Vier von fünf Befragten

80 Prozent sehen Kaminöfen demnach nicht als Bedrohung für das Klima oder die Gesundheit. Zu den Gegnern eines Verbots gehören laut der Erhebung vor allem ältere Menschen. Unter den über 55-Jährigen seien 82 Prozent gegen ein Verbot. Bei den unter 34-Jährigen sprechen sich aber auch 74 Prozent dagegen aus.

Regional offenbart die Umfrage deutliche Unterschiede: In Bayern bejahen 89 Prozent das Heizen mit Holz oder stehen ihm tolerant gegenüber, in den weiteren Flächenländern Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen sind die Mehrheiten nur geringfügig kleiner. Aber auch im Stadtstaat Berlin äußern sich 62 Prozent der Befragten pro Kaminheizung oder jedenfalls nicht dagegen.

Auch in andern Ländern haben die Demoskopen keine Mehrheit für ein Verbot fest-stellen können. Am unbeliebtesten sind die Öfen demach in den Niederlanden. Rund 48 Prozent plädieren dort für ein Verbot. In Großbritannien kommen die Gegner auf 32 Prozent.

Ähnlich positiv wie Bayern sehen Österreicher und Franzosen Holz als Wärmespender: 84 Prozent sind in der Grande Nation, 82 Prozent in der Alpenrepublik nicht gegen die Technik.

Fast 36 Prozent Marktanteil

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks zählte im vergangenen Jahr 11,7 Millionen „Einzelfeuerungsanlagen“. Dazu gehören Kaminöfen, Kamineinsätze, Herde oder Kachelöfen, die mit Holz oder Kohle beheizt werden, sowie Pelletöfen. Ihr Anteil an allen Feuerungsanlagen betrug 35,6 Prozent.

„Kaminöfen polarisieren. Sie sind sicherlich nicht die umweltfreundlichste Art zu heizen, sind aber gleichzeitig wegen ihrer Kosteneffizienz und der gemütlichen Atmosphäre nach wie vor sehr beliebt“, kommentiert My Hammer die eigene Umfrage.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Montag, 11.11.2024, 17:17 Uhr

Mehr zum Thema