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Enerige & Management > Stromnetz - Nordostlink wird jetzt konkreter
Die Erdkabel für den Südostlink warten im Regensburger Hafern auf ihren Einsatz. Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
STROMNETZ:
Nordostlink wird jetzt konkreter
Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und 50 Hertz haben den ersten möglichen Trassenvorschlag für die Erdkabel-Gleichstromverbindung Nordostlink veröffentlicht.
 
Der Nordostlink soll zwischen der Region Heide (Schleswig-Holstein) und der Region Klein Rogahn bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) realisiert werden. Grundlage für die Planungen ist der im November 2023 durch die Bundesnetzagentur veröffentlichte, fünf bis zehn Kilometer breite sogenannte Präferenzraum für das Vorhaben. Innerhalb dieses Präferenzraumes haben Tennet und 50 Hertz den jetzt veröffentlichten Vorschlag zum Leitungsverlauf ermittelt.

Ab März wollen die beiden Übertragungsnetzbetreiber entlang des Trassenverlaufs Informationsveranstaltungen für Politik, Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie Bürgerinnen und Bürger anbieten. Ziel ist es, so heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen, durch eine frühe Information der Öffentlichkeit, eine möglichst umfassende Sicht auf die Planung zu bieten. Auf den Veranstaltungen sollen das methodische Vorgehen bei der Planung erläutert und der daraus resultierenden Trassenvorschlag vorgestellt werden. Das Planfeststellungsverfahren soll in diesem Sommer starten. Mit der behördlichen Festlegung des Leitungsverlaufs durch den Planfeststellungsbeschluss rechnen die Übertragungsnetzbetreiber frühestens 2027.

​Inbetriebnahme 2032 geplant

Der Nordostlink ist eines der großen Projekte der Energiewende. Es besteht aus der Gleichstromleitung DC31 (Raum Heide bis Raum Klein Rogahn) und umfasst streckenweise zusätzliche Verbindungen wie die Gleichstromleitung DC32 (Raum Pöschendorf bis Raum Klein Rogahn) und fünf Offshore-Netzanbindungen, die ab Heide bis zu ihren jeweiligen Abzweigstellen mitgeführt werden.

Gemäß Netzentwicklungsplan NEP 2037/2045 werden die Verbindungen als gebündelte Stammstrecke geplant. Jede hat eine Übertragungsleistung von 2.000 MW. Durch die Bündelung der Offshore-Netzanbindungen mit den landseitigen Gleichstromleitungen werden bis zu sechs Systeme parallel zueinander geplant. So verfügt Nordostlink streckenweise über eine Übertragungskapazität von bis zu 12.000 MW bei einer Spannung von 525 kV. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2032 vorgesehen.
 
Trassenentwurf zu Nordostlink mit Stand Februar 2024
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Tennet / 50 Hertz

​Weitere Gleichstromleitungen

Es gibt noch weitere Erdkabelprojekte. Der Südlink ist dabei mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von 10 Milliarden Euro eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende. Er soll je 2.000 MW aus den windreichen Regionen Norddeutschlands nach Bayern und Baden-Württemberg bringen und 2028 fertig werden. 

Ein vergleichbares Vorhaben ist der Südostlink, der aus Sachsen-Anhalt nach Bayern führt, das Jahr 2027 wird hier als Fertigstellungstermin genannt. Später ist als drittes Vorhaben ein Südwestlink geplant. Er sollte ursprünglich von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg führen, wird aber, wie in diesen Tagen bekannt wurde, einen zusätzlichen Abzweig nach Bayern erhalten. Ultranet schließlich führt von Osterrath in Nordrhein-Westfalen nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Es handelt sich ebenfalls um ein Gleichstromprojekt, es wird aber als Freileitung gebaut. Die Inbetriebnahme ist auf 2027 datiert.

Der erste Trassenentwurf und weitere Informationen zum Nordostlink sind auf den Projektwebseiten von 50 Hertz  und Tennet  veröffentlicht.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Montag, 26.02.2024, 16:14 Uhr

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