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Noch Probleme bei Umsetzung des 24-Stunden-Lieferantenwechsels
Die Umsetzung des 24-Stunden-Lieferantenwechsels bringt Versorger und IT-Dienstleister einmal mehr an ihre Grenzen. Umfragen zeichnen unterschiedliche Bilder.
Der Termin steht. Am 6. Juni läuft die Frist für die operative Umsetzung des 24-Stunden-Lieferantenwechsels (LFW24) ab. Dass
die Bundesnetzagentur den Termin ein weiteres Mal verschiebt, dafür gibt keine Signale, auch wenn nicht wenige Energieversorger
dann aufatmen würden. „Die Beschlusskammer geht davon aus, dass alle betroffenen Akteure – Netzbetreiber, Lieferanten und
insbesondere auch Software-Lieferanten – das von dieser Verlängerung ausgehende Signal verstehen und die nun verbleibende
Zeit mit allen zur Verfügung stehenden Kräften nutzen werden“, machte die Bundesnetzagentur bei der Verschiebung im Dezember
vergangenes Jahr Druck.
„Wir ziehen das jetzt durch“
Druck, mit dem Versorger und IT-Unternehmen unterschiedlich gut zurechtkommen. „Wir ziehen das jetzt durch, wir sind fleißig beim Updaten und stellen uns darauf ein, Wochenendbereitschaft zu machen“, sagt Thomas Elbe. Elbe arbeitet für den IT-Dienstleister Kraftwerk in Halle und ist Vorstandsmitglied im Edna Bundesverband Energiemarkt und Kommunikation. Der Verband hat Anfang des Jahres eine Projektgruppe ins Leben gerufen, in der sich Software-Unternehmen austauschen, um einen möglichst reibungslosen Start des LFW24 hinzubekommen. Mit dabei bei in der Projektgruppe sind laut Edna alle namhaften einschlägigen Software-Anbieter – außer dem Branchenriesen SAP. 53 Unternehmen sind es insgesamt, darunter eine Reihe Stadtwerke, plus eine Einkaufsgenossenschaft kleinerer Energieversorgungsunternehmen.
Anfang Mai startete Thomas Elbe eine Online-Umfrage in der Projektgruppe, von 70 angeschriebenen Personen haben 14 geantwortet. So wenig repräsentativ das Ergebnis ist, so aufschlussreich scheint das Gesamtbild, das die Antworten zeichnen. Danach dürfte die sogenannte Marktlokations-Identifikation in den meisten Fällen zum Stichtag funktionieren. Zehn Umfrageteilnehmer antworteten mit Ja, 4 mit Nein. Jeweils ausgeglichen fielen die Ja- und Nein-Antworten bei der Frage nach der Umsetzung der neuen EBDs für die Prozessabläufe und die Frage nach den Prozessen zur Umstellung von asynchronen zur synchronen Strombilanzierung (MaBiS) aus.
Nach der Prozessabbildung für Änderungsmeldungen (UTILMD) zwischen den Marktpartnern gefragt, winkten die meisten ab. Zehn klickten Nein an, vier Ja. Vierzehn Mal bejaht wurde die Frage, ob es zum 6. Juni Punkte zur Umsetzung geben wird.
Obgleich offenbar noch einiges zu tun ist, spricht sich Elbe gegen eine weitere Verschiebung aus. „Wo soll es hinführen, wenn wir verlängern“, gibt er zu bedenken. Besser wäre es aus seiner Sicht, wenn die Bundesnetzagentur Zyklen für solche Änderungen ins Auge fassen würde. Sinnvoll wäre, im Frühjahr neue Software aufzusetzen und in einem zweiten Schritt dann bis Herbst Schwachstellen zu beseitigen. Kritik, was den LFW24 angeht, übt er am BDEW. Ein großes Problem sei gewesen, dass man anfangs lange keine Informationen vom Verband bekommen habe, sagt Elbe.
SAP-Anwendergruppe zeichnet düsteres Bild
Im Vergleich dazu düster stellt sich das Bild dar, das eine Umfrage der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) ergibt. 42 Unternehmen haben sich daran beteiligt, die laut einer Mitteilung der DSAG zusammen 26.311.543 Marktlokationen abdecken. Auf die Frage, ob die Vorgaben der Bundesnetzagentur fristgerecht umgesetzt werden können, antworteten 76 Prozent, dass dies nur mit Einschränkungen möglich sei. Knapp 17 Prozent bejahten und 7 Prozent verneinten die Fristwahrung. „Damit rechnen mehr als 83 Prozent der Befragten mit Problemen oder Einschränkungen – ein klares Warnsignal für die Branche und den Gesetzgeber“, betont die DSAG.
„Probleme erwarten die Unternehmen bei den Prozessen zum Lieferbeginn und zur Stammdatenpflege, aber auch bei der Marktlokationsidentifikation insbesondere an der Schnittstelle zwischen den Cloud-Lösungen, die die MaLo-Identifikation sicherstellen und den On-Premises-SAP-Systemen“, heißt es weiter. Und besonders werde aber von den Unternehmen auf Korrekturprozesse bei Fehlern mit hoher Komplexität verwiesen.
„Wir ziehen das jetzt durch“
Druck, mit dem Versorger und IT-Unternehmen unterschiedlich gut zurechtkommen. „Wir ziehen das jetzt durch, wir sind fleißig beim Updaten und stellen uns darauf ein, Wochenendbereitschaft zu machen“, sagt Thomas Elbe. Elbe arbeitet für den IT-Dienstleister Kraftwerk in Halle und ist Vorstandsmitglied im Edna Bundesverband Energiemarkt und Kommunikation. Der Verband hat Anfang des Jahres eine Projektgruppe ins Leben gerufen, in der sich Software-Unternehmen austauschen, um einen möglichst reibungslosen Start des LFW24 hinzubekommen. Mit dabei bei in der Projektgruppe sind laut Edna alle namhaften einschlägigen Software-Anbieter – außer dem Branchenriesen SAP. 53 Unternehmen sind es insgesamt, darunter eine Reihe Stadtwerke, plus eine Einkaufsgenossenschaft kleinerer Energieversorgungsunternehmen.
Anfang Mai startete Thomas Elbe eine Online-Umfrage in der Projektgruppe, von 70 angeschriebenen Personen haben 14 geantwortet. So wenig repräsentativ das Ergebnis ist, so aufschlussreich scheint das Gesamtbild, das die Antworten zeichnen. Danach dürfte die sogenannte Marktlokations-Identifikation in den meisten Fällen zum Stichtag funktionieren. Zehn Umfrageteilnehmer antworteten mit Ja, 4 mit Nein. Jeweils ausgeglichen fielen die Ja- und Nein-Antworten bei der Frage nach der Umsetzung der neuen EBDs für die Prozessabläufe und die Frage nach den Prozessen zur Umstellung von asynchronen zur synchronen Strombilanzierung (MaBiS) aus.
Nach der Prozessabbildung für Änderungsmeldungen (UTILMD) zwischen den Marktpartnern gefragt, winkten die meisten ab. Zehn klickten Nein an, vier Ja. Vierzehn Mal bejaht wurde die Frage, ob es zum 6. Juni Punkte zur Umsetzung geben wird.
Obgleich offenbar noch einiges zu tun ist, spricht sich Elbe gegen eine weitere Verschiebung aus. „Wo soll es hinführen, wenn wir verlängern“, gibt er zu bedenken. Besser wäre es aus seiner Sicht, wenn die Bundesnetzagentur Zyklen für solche Änderungen ins Auge fassen würde. Sinnvoll wäre, im Frühjahr neue Software aufzusetzen und in einem zweiten Schritt dann bis Herbst Schwachstellen zu beseitigen. Kritik, was den LFW24 angeht, übt er am BDEW. Ein großes Problem sei gewesen, dass man anfangs lange keine Informationen vom Verband bekommen habe, sagt Elbe.
SAP-Anwendergruppe zeichnet düsteres Bild
Im Vergleich dazu düster stellt sich das Bild dar, das eine Umfrage der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) ergibt. 42 Unternehmen haben sich daran beteiligt, die laut einer Mitteilung der DSAG zusammen 26.311.543 Marktlokationen abdecken. Auf die Frage, ob die Vorgaben der Bundesnetzagentur fristgerecht umgesetzt werden können, antworteten 76 Prozent, dass dies nur mit Einschränkungen möglich sei. Knapp 17 Prozent bejahten und 7 Prozent verneinten die Fristwahrung. „Damit rechnen mehr als 83 Prozent der Befragten mit Problemen oder Einschränkungen – ein klares Warnsignal für die Branche und den Gesetzgeber“, betont die DSAG.
„Probleme erwarten die Unternehmen bei den Prozessen zum Lieferbeginn und zur Stammdatenpflege, aber auch bei der Marktlokationsidentifikation insbesondere an der Schnittstelle zwischen den Cloud-Lösungen, die die MaLo-Identifikation sicherstellen und den On-Premises-SAP-Systemen“, heißt es weiter. Und besonders werde aber von den Unternehmen auf Korrekturprozesse bei Fehlern mit hoher Komplexität verwiesen.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 26.05.2025, 18:09 Uhr
Montag, 26.05.2025, 18:09 Uhr
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