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Enerige & Management > IT - Neues Logo, neues Selbstverständnis
Dominik Schwärzel, CEO der Wilken Software Group. Quelle: Wilken
IT:
Neues Logo, neues Selbstverständnis
Die Wilken Software Group trägt zwar noch die Software im Namen, hat aber mittlerweile einen anderen Anspruch, als nur der Lieferant von IT-Lösungen zu sein.
 
Optisch wurde bereits am 16. Mai 2024, am „Wow-Tag“, der Schalter umgelegt. Bei der E-world 2025 stellte die Wilken Software Group dann die neue Marke im Detail vor: „GY“ Die Buchstaben stehen nicht als Akronym für einen bestimmten Begriff. Eine agile Entwicklungskultur, das Zusammenspiel mit Versorgern sowie strategische Kooperationen innerhalb eines Partner-Ökosystems sollen in GY ihren Ausdruck finden.

Seit 47 Jahren ist Wilken als IT-Dienstleister am Markt. „Mit der neu gegründeten Familienstiftung sind wir weiter sicher aufgestellt, unser Selbstverständnis hat sich aber geändert“, sagte Dominik Schwärzel, CEO der Wilken Software Group, im Mai 2024. Denn nicht mehr nur die Familie Wilken treibe nun Veränderungsprozesse voran. Die Verantwortung werde künftig von allen Bereichen, Teams und Mitarbeitern getragen. Auch eine neue Innovationskultur, die zusammen mit den Kunden gelebt werden soll, ist Teil des Wandels. Als „Innovation as a Service“ soll sie greifbar werden.

Im Gespräch mit E&M gab Schwärzel kürzlich einen Einblick, was dieses neue Selbstverständnis ausmacht. Dazu gehört es, Haltung zu zeigen. „Das ist einerseits die Gesamtverantwortung für den End-to-End-Prozess, ohne Wenn und Aber“, sagte Schwärzel. Der Slogan „GY − die 500-Milliarden-Verantwortung“ − die Zahl entspricht etwa dem Jahresumsatz der Energiewirtschaft – stehe für die Verantwortung der Branche, die Energiewende zum Erfolg zu bringen. „Die nachhaltige Versorgung sicherzustellen, verstehen wir auch als gesellschaftliche Aufgabe, die nur über die Zusammenarbeit vieler Akteure zu bewältigen ist. Auch wenn wir mit anderen Unternehmen im Wettbewerb stehen, brauchen wir die Bereitschaft zur Kooperation“, so Schwärzel. Dafür stehe der Kollaborationsansatz in GY.
 
„Wir sind Beziehungsmenschen“
 
Dies sei aber keineswegs eine Absage an den Wettbewerbsgedanken. Wettbewerb sei wichtig, betonte der Wilken-CEO. „Aber wir sind der festen Überzeugung, dass nur derjenige langfristig Erfolg hat, der bereit ist, Kooperationen und Technologiepartnerschaften einzugehen. Genauso ist es notwendig, Best-Practice-Lösungen vorzudenken. Die Geheimniskrämerei und das Taktieren, wie es in früheren Jahren vielleicht üblich war, führt heute nicht mehr zum Erfolg“, sagte Schwärzel.

Kollaborationspartner müssen mindestens vier Kriterien erfüllen: Zum einen muss die Unternehmensstrategie zu der von Wilken passen – „das Mindset, die Haltung“, wie es Schwärzel formulierte. Zum anderen muss er eine ganzheitliche Cloud-Native-Strategie haben. „Denn eine On-Premise-Strategie ergibt für uns keinen Sinn“, erklärte Schwärzel. Drittens muss das Portfolio passen und Synergien geben, sodass am Ende das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist. Und schließlich muss der Partner eine Kundenzentrierung haben und leben.

„Nach unserem Verständnis reicht die Kundenorientierung nicht aus, weil sich der Anbieter damit nur in die Nähe des Kunden begibt, aber nicht die Welt durch dessen Brille sieht“, so der Wilken-Chef. Dies bedeute gleichzeitig, dass die Zufriedenheit des Kunden die oberste Leitlinie ist und nicht die Gewinnmaximierung. „Wir sind Beziehungsmenschen“, bringt es Schwärzel auf den Punkt und fügt hinzu: „Uns ist wichtig, die Verantwortung für die End-to-End-Prozesse zu übernehmen − mit Partnern zusammen“.

Dass es ohne Partner nicht geht, davon sind die Verantwortlichen bei Wilken überzeugt. „Es wird aber aus meiner Sicht keinem Softwarehersteller gelingen, alle Prozesse, die für die Wertschöpfungskette eines Energieversorgers relevant sind, aus einer Hand anzubieten. Ich glaube nicht, dass man gleichzeitig der Beste im Billing, der Beste im Energiedatenmanagement, im intelligenten Messwesen oder bei Kundenportalen sein kann“, sagte Schwärzel. Deshalb verfolge Wilken eine Core-Strategie und arbeite mit Partnern zusammen.

Das vollständige Interview mit Dominik Schwärzel lesen Sie in der Print-Ausgabe von E&M am 1. Juni.
 

Fritz Wilhelm
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